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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)
Autoren: Liz Carlyle
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Annullierung durchzusetzen, das war nicht so einfach.
    »Unter anderem aus dem Grund, dass die Verbindung kinderlos geblieben war.« Wieder war Halburnes Lächeln kaum zu bemerken. »Im Alter von siebzehn hat Valigny offensichtlich an Mumps gelitten – und bei manchen Männern, so wird angenommen, kann das eine schlimme Folge haben. Aber er hatte es versäumt, diese Tatsache der wohlhabenden Familie seiner Braut mitzuteilen. Die katholische Kirche führt akribisch Buch über solche Verfahren.«
    »Großer Gott, er … er war unfähig, ein Kind zu zeugen?«, fragte Rothewell ungläubig.
    Der Earl zuckte mit den Schultern. »Das scheint wahrscheinlich. Die Tochter des Bergwerkbesitzers hat sofort nach der Annullierung einen Cousin geheiratet und ist kurz darauf im Kindbett gestorben; sie war also nicht unfruchtbar. Valigny wurde natürlich großzügig dafür bezahlt, abzureisen und zu vergessen, dass er das arme Mädchen je gekannt hat – was vermutlich von Anfang an auch seine Absicht war.«
    »Warum sollte er lügen?«, fragte Camille. »Warum Maman belügen? Oder mich?«
    Rothewell drückte ihre Hand und zwang seine Wut nieder. »Man muss ihm wohl zugestehen, denke ich, dass er sie auf seine Weise gern gehabt hat. Anfangs hat er zweifellos geglaubt, dass Ihr Großvater, Dorothys Vater, ihr vergeben würde und sie dann heiraten könnten. Er hoffte, vielleicht Geld von ihm zu bekommen – oder er hoffte, sollte das nicht funktionieren, dass Sie Geld bekommen würden. Und mit der Zeit wurde seine Geduld belohnt, wenn auch nicht in dem Maße, wie er gehofft hatte.«
    Dieses Mal wirkte Halburnes Lächeln säuerlich. »Männer gestehen nicht gern ein, keine Kinder zeugen zu können, meine Liebe. Nicht einmal sich selbst, denn dabei geht es um den männlichen Stolz. Aber ich finde es durchaus bemerkenswert, dass Valigny in all diesen Jahren nie ein Kind gezeugt hat, trotz seiner Umtriebigkeit und zahlreicher Geliebten.«
    »Oui, und davon hat es viele gegeben«, bestätigte Camille. »Zum Ende hin hat er das Maman direkt ins Gesicht gesagt.«
    Trotz seiner beruhigenden Worte Camille gegenüber kämpfte Kieran gegen den nur allzu gut bekannten Drang an, jemanden zu schlagen. »Dieser falsche Hund kannte von Anfang an die Wahrheit und hat sie dir einfach unterschlagen. Das erklärt vieles.« Zum Beispiel, warum Valigny sein angeblich eigen Fleisch und Blut wie ein unerwünschtes Gewicht behandelt – oder zur Unterhaltung anderer zur Witzfigur gemacht hatte.
    »Es tut mir so sehr leid, meine Liebe«, sagte Halburne wieder. »Hätte ich von Ihrer Existenz gewusst, hätte ich Sie zu mir geholt, wie das Gesetz es gestattet, und hätte dafür gesorgt, dass Sie anständig aufgezogen wurden.«
    Camille schien kurz vor einem Tränenausbruch zu stehen, und dennoch spürte Rothewell, dass sie noch immer nicht ganz überzeugt war. »Und meine Mutter?«
    Halburne wandte den Blick ab. »Gott helfe mir, aber ich hätte ihr nicht vergeben können«, bekannte er leise. »Nicht nachdem sie mich auf dem Duellplatz zurückgelassen hatte in dem Glauben, ich würde verbluten. Nicht nachdem sie uns allen dadurch Schande gemacht hat, dass sie mit diesem Mann nach Frankreich geflohen ist. Nein, ich hätte sie niemals wieder aufnehmen wollen. Aber ich hätte mich niemals von der Mutter meines Kindes scheiden lassen.«
    Plötzlich ging Rothewell ein Gedanke durch den Sinn. »Sie haben wieder geheiratet?«, fragte er. »Sie haben andere Kinder. Camille … Camille könnte Brüder und Schwestern haben?«
    Traurig schüttelte der Earl den Kopf. »Ich wollte es«, sagte er. »Aber nach Dorothy habe ich … ich habe nie jemanden gefunden. Ich habe jedoch einen Neffen, der mein Erbe ist, und viele andere Nichten und Neffen. Ich denke, Sie werden Sie willkommen heißen, Lady Rothewell, als eine der ihren. Die Wahl liegt natürlich bei Ihnen.«
    Rothewell zwang sich, seine Faust zu öffnen. »Es kann niemals das ausgleichen, was Valigny ihr genommen hat. »Er hat ihr eine glückliche, unbeeinträchtigte Kindheit genommen; ein Leben in Frieden und Wohlstand; hat sie stattdessen das Leben als arme Verwandte leben lassen. Wenn all das stimmt, was Sie sagen, dann sollte man Valigny dazu bringen, den Tag zu bereuen, an dem seine Gier aufgedeckt worden ist.«
    Halburnes Stimme war ruhig, als er weitersprach. »Lassen Sie uns Valignys Perfidie vergessen, meine Liebe«, schlug er Camille vor. »Ihr Gatte wünscht Sie zu verteidigen, und das ist bewundernswert.
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