Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bezugspunkt Atlantis

Bezugspunkt Atlantis

Titel: Bezugspunkt Atlantis
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
siehst du aus wie ein Trut­hahn am hin­te­ren En­de ei­nes Strahl­trieb­werks.«
    Ich warf ihm einen bös­ar­ti­gen Blick zu. Zum Glück hat­te er sei­ne ver­rä­te­rische Be­mer­kung in eng­li­scher Spra­che ge­macht.
    Han­ni­bal lach­te schal­lend, Nis­hi­mu­ra blieb ernst. Ke­no­ne­we ras­sel­te mit den Ket­ten und ver­such­te auf­zu­ste­hen. Es miß­lang. Die Ket­ten wa­ren zu kurz.
    »Ru­he!« for­der­te ich schroff in Whur.
    Ra­cal­te, un­ser Wirt, duck­te sich hin­ter dem Zau­ber­pries­ter. Er fühl­te sich nicht wohl in sei­ner schmut­zi­gen Haut.
    Han­ni­bals Ge­läch­ter ver­stumm­te. Sein plötz­lich geis­tes­ab­we­sen­der Blick be­wies mir, daß er sich auf die drei Män­ner kon­zen­trier­te. Wo war der vier­te Mann; je­ner, den wir nicht te­le­pa­thisch be­lau­schen konn­ten?
    Ich er­blick­te ihn Au­gen­bli­cke spä­ter hin­ter der mäch­ti­gen Stein­plat­te. Er hat­te dem­nach einen an­de­ren Weg ge­wählt. Die drei Pri­mi­ti­ven wa­ren von oben ge­kom­men.
    Als ich den Hü­nen sah, wuß­te ich, daß wie­der ein­mal höchs­te Auf­merk­sam­keit ge­bo­ten war.
    Er trug die Tracht der Han­dels­stadt, aber un­ter sei­nem ke­gel för­mi­gen Hut glänz­te ein dunkles Ge­sicht mit klu­gen Au­gen. Sei ne Stirn war über und über mit Stam­mes­nar­ben ver­ziert.
    Na­ru Ke­no­ne­we rich­te­te sich auf die Knie auf. Wort­los starr­te er zu dem Früh­afri­ka­ner hin­über. Er ge­hör­te zum west­afri­ka­ni­schen Volk der Pho­ro­ser – und er hat­te zwei­fel­los ei­ne mar­sia­ni­sche Hyp­no-Aus­bil­dung er­hal­ten.
    Wes­halb er einen schwe­ren, arm­lan­gen Mars-Hoch­ener­gie­strah­ler trug, war mir einen Au­gen­blick lang un­klar. Kann­te er die Or­tungs­ge­fahr nicht, oder un­ter­schätz­te er sie?
    Der rich­ti­ge Ge­dan­ke kam mir gleich dar­auf. Er war ent­mu­ti­gend!
    Wenn ein ge­schul­ter Pho­ro­ser an die­sem Ort mit ei­nem Ther­mo­strah­ler er­schi­en, der oben­drein vor­ak­ti­viert war, muß­te er si­cher sein, daß man ihn nicht ein­pei­len konn­te. Al­so wa­ren die Fes­tungs­räu­me ab­ge­schirmt.
    »Un­se­re Wa­ren sind hier«, mel­de­te sich Han­ni­bal. »Sie lie­gen aber viel wei­ter oben. Ob da auch ei­ne Ab­schir­mung exis­tiert? Mo­ment – die Sa­che wird kla­rer. Über uns muß ei­ne enor­me Ge­steins­mas­se lie­gen. Das könn­te als Ab­si­che­rung für die Ei­gen­strah­lung ener­ge­ti­scher Ge­rä­te ge­nü­gen. Ich glau­be nicht, daß man hier ir­gend­wel­che Ab­sor­ber­ver­klei­dun­gen an­ge­bracht hat.«
    Der Frem­de kam nä­her. Sein Be­wußt­seins­in­halt glich ei­ner in­halts­lo­sen Wo­ge. Ich sprach ihn aus gu­tem Grun­de zu­erst an.
    »Du trägst die Waf­fe des lo­hen­den Feu­ers, aber du ge­hörst nicht zu den klei­nen Göt­tern. Den­noch glau­be ich, daß man dir zu ge­hor­chen hat. Was ver­langst du für mei­ne Frei­las­sung? Mei­ne Wa­ren hast du be­reits ge­stoh­len. Was willst du al­so noch?«
    Er senk­te sei­nen Strah­ler. Das Mün­dungs­flim­mern er­losch je­doch nicht.
    »Ich bin Nhauk, Ba­sis­kom­man­dant von Whu­ro­la, zur Zeit ver­hin­dert, mei­nen Auf­ga­ben nach­zu­kom­men. Gebt Eu­er Ver­steck­spiel auf, Lur­ca. Ihr kommt aus dem Dunklen Reich des Nor­dens und seid mir über­ge­ord­net. Ich ha­be Euch zu emp­fan­gen und Euch zu ge­hor­chen. So lau­ten mei­ne An­wei­sun­gen.«
    Ich war auf ei­ni­ges vor­be­rei­tet, dar­auf nicht! Gleich­zei­tig ver­mu­te­te ich, daß sich der hoch­in­tel­li­gen­te Mann nur un­we­sent­lich irr­te!
    Je­ner, den er er­war­tet hat­te, muß­te tat­säch­lich ein Nord­län­der sein, und er muß­te mir auch äu­ßer­lich glei­chen. Die­ser Mann war aber mit ho­her Wahr­schein­lich­keit nicht mehr aus Ni­tra­byl her­aus­ge­kom­men. Die bei­den mar­sia­ni­schen Kreu­zer hat­ten zu schnell an­ge­grif­fen.
    Au­ßer­dem wur­de mir ei­ne zwei­te Tat­sa­che klar!
    Der Pho­ro­ser hat­te Grund ge­nug, an­zu­neh­men, daß ich mit mei­nem Seg­ler zwar noch den Atom­glu­ten ent­ron­nen war, spä­ter aber tat­säch­lich Schiff­bruch er­litt. By­tral, ein un­be­deu­ten­des Räd­chen im großen Spiel, hat­te un­se­re Boo­te ex­akt an der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher