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Bewegungswissenschaft

Bewegungswissenschaft

Titel: Bewegungswissenschaft
Autoren: Rainer Wollny
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Fertigkeiten vorliegen. Abschließend zeigt Kapitel 2 auf, was das motorische Lernen von der biologischen Adaptation, der Prägung, der Reifung und der Habituation abgrenzt.
    Die wichtigen Gegenstandsfelder, Zielstellungen und Aufgaben der sportbezogenen Bewegungswissenschaft beschreibt Kapitel 3. Im Mittelpunkt des Kapitels 4 steht die Charakterisierung der allgemein anerkannten Forschungs- und Lehrkonzeptionen von R OTH und W ILLIMCZIK (1999), M EINEL & S CHNABEL (1998), G ÖHNER (1999) und L OOSCH (1999). Kapitel 5 fasst nochmals die zentralen Problembereiche und Aufgabenstellungen der Bewegungswissenschaft des Sports zusammen und skizziert verschiedene Lösungsvorschläge für die Zusammenarbeit der bewegungswissenschaftlichen Teildisziplinen.
2 Welche Begriffe sind grundlegend?
    In sportwissenschaftlichen Veröffentlichungen finden sich neben den Bezeichnungen Bewegungswissenschaft und Bewegungslehre synonym die Begriffe Sportmotorik, Kinesiologie oder Sport Kinetics zur Kennzeichnung derjenigen Teildisziplinen der Sportwissenschaft, die sich mit den Phänomenen der Körperhaltung, der Bewegung, der Motorik und des motorischen Lernens beschäftigen. Vielfach werden die Begriffe Bewegungswissenschaft und Bewegungslehre in den Prüfungs- und Studienordnungen sportwissenschaftlicher Studieneinrichtungen oder als Bezeichnung für universitäre Lehrstühle ohne direkt erkennbare Bedeutungsunterschiede verwendet. Wenn inhaltliche Differenzierungen vorliegen, dann kommt der Bewegungswissenschaft mehrheitlich ein stärkeres grundlagenwissenschaftliches Erkenntnisinteresse und der Bewegungslehre eher eine größere pädagogisch-didaktische und methodische Praxis- und Anwendungsorientierung zu.
    Die bekanntesten deutschsprachigen Lehrbücher über die Bewegung und die Motorik des Menschen bevorzugen im Titel den Begriff Bewegungslehre: W ILLIMCZIK und R OTH (1983) „Bewegungslehre“, G ÖHNER (1992, 1999) „Einführung in die Bewegungslehre des Sports“, M EINEL und S CHNABEL (1998) „Bewegungslehre – Sportmotorik“, L OOSCH (1999) „Allgemeine Bewegungslehre“ oder S CHEID und P ROHL (2001) „Bewegungslehre“. Der Autor des vorliegenden Lehrbuchs versteht die Bewegungswissenschaft des Sports vergleichbar mit R OTH und W ILLLIMCZIK (1999), M ECHLING und M UNZERT (2003) oder O LIVIER und R OCKMANN (2003) gleichermaßen als eine grundlagen- und anwendungsbezogene Teildisziplin der Sportwissenschaft.
    Der Begriff Bewegung kennzeichnet nach physikalischen Definitionen die Ortsveränderung eines Körpers in der Zeit relativ zu einem Bezugssystem. Für zahlreiche Fragestellungen des Sports gelten physikalische Begriffsdefinitionen als zu eng umgrenzt, da diese die Komplexität und die Zielgerichtetheit der Bewegung nicht berücksichtigen. Der Sport versteht unter der Bewegung die menschliche Bewegung, die sich auf die Lösung motorischer Aufgaben richtet.
    Der Gegenstandsbereich der Motorik (veraltet Sensomotorik) wird in der bewegungswissenschaftlichen Literatur entweder mit dem der menschlichen Bewegung gleichgesetzt, von ihm unterschieden oder die Bewegung wird als Teilmenge der Motorik angesehen. P ÖHLMANN (1994), R OTH und W ILLIMCZIK (1999) fassen unter den Begriff Motorik die zentralnervösen koordinativen Kontrollprozesse und peripheren konditionellen Funktionsprozesse des menschlichen Organismus. Die Motorik kontrolliert die Körperhaltung, die Bewegung, die Emotionen und die Motive für menschliche Bewegungsaktivitäten. W IEMEYER (1999), S INGER und B ÖS (1994, S. 17) erweitern den Gegenstandsbereich der Motorik auf „alle an der Steuerung und Kontrolle von Handlungen und Bewegungen beteiligten Prozesse und damit auch die emotionalen, motivationalen, sensorischen und kognitiven“.
    Im Mittelpunkt des in die Bewegungswissenschaft des Sports einführenden zweibändigen Lehrbuchs von G ÖHNER (1992, 1999) stehen sehr gut nachvollziehbar die Charakterisierung und die Systematisierung sportlicher Bewegungen (1992) sowie die zentralen bewegungswissenschaftlichen Begriffe, Gegenstandsbereiche, Theorien und Befunde (1999). Das Lehrbuch mit Einführungscharakter von L OOSCH (1999) geht auf die anatomischen und physiologischen Grundlagen willkürlicher Bewegungen, die wichtigsten Prinzipien der Bewegungskoordination, ausgewählte Aspekte der Motorik und des motorischen Lernens sowie die zentralen bewegungswissenschaftlichen Analyseverfahren ein. Das auf das bewegungswissenschaftliche Grundstudium ausgerichtete
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