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Bewegungswissenschaft

Bewegungswissenschaft

Titel: Bewegungswissenschaft
Autoren: Rainer Wollny
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Übersichtswerk von O LIVIER und R OCKMANN (2003) behandelt die sportliche Bewegung und ihre Analyse, die Sportmotorik und das sportmotorische Lernen. Sehr empfehlenswert sind die auf den Lehrbuchtext abgestimmten hypermedialen Lehrmaterialien zum Selbststudium im gebührenpflichtigen Onlineportal „ www.sportwissenschaft-akademie.de “.
    Die Zahl der bewegungsbeteiligten Muskelgruppen bestimmt die Groß- und Kleinmotorik (z. B. Spannschuss im Fußball versus Schnürsenkel binden). Die Begriffe grobmotorisch und feinmotorisch charakterisieren den Grad der Bewegungspräzision. Eine zielgruppenspezifische Differenzierung der Motorik geben W INTER und H ARTMANN (1998) mit den spezifischen Einsatzbereichen Alltags-, Arbeits- und Sportmotorik.
    Die sportbezogene Bewegungswissenschaft führt die interindividuellen Unterschiede in der motorischen Lern- und Leistungsfähigkeit auf den spezifischen Ausprägungsgrad nicht direkt zugänglicher (hypothetischer) Motorikmerkmale zurück. Gemeint sind die internen Voraussetzungen für die Bewältigung alltäglicher, beruflicher, freizeit- und sporttypischer Bewegungsaufgaben wie das Gehen, das Hüpfen, das Werfen, das Tragen, das Diskuswerfen, der Sprungwurf, die Laufkippe, das Skaten oder das Bowlen. Motorikmerkmale besitzen querschnittlich eine gewisse Konsistenz zwischen vergleichbaren Bewegungssituationen und längsschnittlich eine relative zeitliche Stabilität und unterschiedliche Breite ihrer aufgabenbezogenen Relevanz. Nach dem Kriterium der Bewegungs- oder Technikgebundenheit unterscheidet R OTH (1999) technikgebundene motorische Fertigkeiten (motor skills) und technikungebundene motorische Fähigkeiten (motor abilities) . In der Sportpraxis stehen die auf einem Kontinuum anzuordnenden motorischen Fertigkeiten und Fähigkeiten in einem nicht trennbaren, wechselseitigen Zusammenhang.
    Motorische Fertigkeiten stellen durch Lern- und Übungsprozesse erworbene Bewegungsmuster zur Bewältigung spezieller Bewegungsaufgaben des Alltags, des Berufs, der Freizeit oder des Sports dar. Sie kennzeichnen individuelle Unterschiede im Niveau der motorischen Kontroll- und Funktionsprozesse. Motorische Fertigkeiten können als Ortsveränderungen des Körpers oder seiner Extremitäten beobachtet werden.
    Elementare motorische Fertigkeiten bezeichnen einfache Bewegungsformen wie Laufen, Werfen, Springen, Heben, Tragen, Ziehen oder Rollen. Diese bilden die motorische Grund- oder Mindestausstattung des Menschen und ermöglichen die Bewältigung alltäglicher Bewegungsaufgaben. Die elementaren Bewegungsgrundmuster erwirbt das Kind üblicherweise bis zum Grundschulalter. Sie gelten als das Fundament der komplexen, nur schwer überschaubaren sportmotorischen Fertigkeiten (Korbleger, Kraulschwimmen, Powerhalse im Windsurfen usw.).
    Die sportmotorischen Fertigkeiten lassen sich nach ihrem Variabilitätsgrad grob zwei grundlegenden Kategorien zuordnen: den offenen und geschlossenen Fertigkeiten. Die Gruppe der offenen sportmotorischen Fertigkeiten kennzeichnet eine hohe Variationsbreite und eine geringe Gebundenheit an bestimmte festgelegte Bewegungsabläufe (Kampf-, Mannschafts-, Natursportarten usw.). Das Dribbeln im Basketball, die Schläge im Badminton oder die Manöver im Segeln muss der Sportler fortlaufend auf die jeweiligen Spiel- oder Umweltbedingungen abstimmen. Die vielfältig variierende Umwelt kann der Mensch entweder überhaupt nicht oder nur schwer vorhersehen, sodass der Sportler sehr variabel auf ständig wechselnde Bewegungsanforderungen reagieren muss. Offene Fertigkeiten dienen vielfach der Realisation eines von ihrer äußeren Form unabhängigen Ziels und Zwecks (z. B. Skifahren in der Buckelpiste).
    Neben den drei benannten Lehrbüchern mit Einführungscharakter liegen in der Bewegungswissenschaft des Sports zwei weitere beachtenswerte Übersichtswerke vor. Die ohne Frage erfolgreichste Zusammenstellung bewegungswissenschaftlicher Kenntnisse stammt von M EINEL und S CHNABEL (1998). Der von Fachwissenschaftlern und Sportstudierenden gleichermaßen hochgeschätzte Klassiker schafft eine ausführliche Systematik der Bewegungslehre und der Sportmotorik. Die Autoren thematisieren eine Vielzahl aktueller Theorien und Forschungsergebnisse zur Bewegungskoordination, zu den allgemeinen Bewegungsmerkmalen und koordinativen Fähigkeiten, zum motorischen Lernen, zur motorischen Entwicklung und zur bewegungswissenschaftlichen Untersuchungsmethodik. Eine umfassende, wissenschaftlich
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