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Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Titel: Beutewelt 06 - Friedensdämmerung
Autoren: Alexander Merow
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zurück.
    „Ach, Herr Tschistokjow, ich hoffe, dass es in Zukunft weniger Reibereien zwischen der Weltregierung und dem Nationenbund geben wird. Wir werden sicherlich keine Freunde werden, aber wir müssen uns auch nicht mehr mit Hass und Feindschaft gegenüberstehen…“, erwiderte der Weltpräsident.
    „Dann sorgen Sie doch bitte dafür, dass die ständige Hetze und Verleumdung gegen mein Land und meine Person in den internationalen Medien eingestellt wird“, sagte der abtrünnige Staatschef ernst.
    „Darüber können wir sicherlich sprechen, Herr Tschistokjow.“
    „Das wäre jedenfalls eine Grundlage für weitere Gespräche, Herr Weltpräsident.“
    Artur Tschistokjows Gegenüber musterte diesen mit einem aufgesetzten Lächeln. Er faltete langsam die Hände.
    „Gut, darauf kann sich der Weltverbund einlassen…“
    „Ich werde ja sehen, ob Sie Wort halten.“
    „Ja, natürlich werden Sie das, Herr Tschistokjow. Und ich will ehrlich zu Ihnen sein: Die Weltregierung möchte keinen Krieg mit Russland, da wir andere Probleme haben. Daher wollen wir mit dem Nationenbund verhandeln.“
    „Die ODV-Seuche und die Zwangsregistrierungen binden Ihre Kräfte zurzeit sehr, nicht wahr?“, stichelte Tschistokjow nun.
    „Die ODV-Epidemie ist nun einmal leider ausgebrochen, was uns alle sehr schockiert, und größere GCF-Kontingente sind notwendig, um für über 2 Milliarden Menschen die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten.“
    „Naja, aber die Dezimierung der Erdbevölkerung hat ja auch etwas Gutes, oder nicht?“, bemerkte der russische Souverän.
    Kopfschüttelnd winkte der Weltpräsident ab. Dann lächelte er kalt. „Vermeiden Sie doch bitte diese versteckten Anschuldigungen uns gegenüber. Das sind alberne Verschwörungstheorien, Herr Tschistokjow. Gut, ich weiß, Sie glauben, dass wir diese Seuche künstlich erschaffen haben, aber über derart absurde Dinge möchte ich heute nicht mit Ihnen sprechen, denn das gehört nicht zum Thema. Zudem bitte ich Sie, wenn wir schon einmal bei dieser Sache angelangt sind, solche Vorwürfe gegen den Weltverbund auch nicht mehr in den russischen Medien zu verbreiten.“
    Artur Tschistokjow nickte. „Wie Sie meinen, dann schrauben wir die gegenseitige Diffamierung zurück. Das wäre mir auch sehr Recht.“
    Das zweithöchste Mitglied des Rates der Weisen und das offizielle Oberhaupt der Weltregierung schenkte seinem Verhandlungspartner einen Blick von mephistophelischer Fröhlichkeit, um dann zu bemerken: „Ich bewundere Sie, Herr Tschistokjow. Ihre Hartnäckigkeit und Ihre Entschlossenheit stehen der unseren in nichts nach. Wenn ich nicht auf der anderen Seite kämpfen würde, wäre ich vielleicht ihr treuester Anhänger…“
    Der russische Staatschef räusperte sich und sagte für einige Sekunden nichts, aber man merkte ihm an, dass er sich geschmeichelt fühlte.
    „Ich denke, dass ich auch ohne Sie auskomme!“, erwiderte er dann mit freundlicher Miene.
    „Wie wollen wir denn nun weiter vorgehen? Was soll ich dem Weltverbund sagen? Will der Nationenbund der Rus den Frieden oder nicht?“, wollte der Weltpräsident wissen.
    „Ja, definitiv. Ich lege keinen Wert mehr auf Krieg, wenn Sie uns nur endlich in Ruhe so leben lassen, wie wir es wünschen“, gab Artur Tschistokjow zurück.
    „Wie Sie und Ihre Mitstreiter es wünschen!“, berichtigte ihn sein Gegenüber mit ironischem Unterton. „Ich glaube kaum, dass alle Russen, Ukrainer und Balten mit ihrer Diktatur einverstanden sind.“
    „Und ich glaube, dass der Anteil der Russen, die mir freundlich gegenüber stehen, um einiges größer ist, als der Anteil derer, die in den von Ihnen…“
    „Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten, Herr Tschistokjow!“, unterbrach ihn sein Gast dezent.
    „Schon gut, Herr Weltpräsident!“
    Jetzt lehnte sich der Logenbruder ein wenig über den Konferenztisch und sah Artur Tschistokjow tief in die Augen. „Wird das neue Russland offen sein für Handelsbeziehungen mit dem Weltverbund?“
    Der russische Souverän überlegte kurz. Dann zuckte er mit den Achseln. „Das kann ich an dieser Stelle noch nicht sagen. Wie sollen diese Handelsbeziehungen denn aussehen, Herr Weltpräsident? Bisher haben Sie uns immerhin mit allen Mitteln boykottiert und isoliert.“
    „Das könnte sich ändern“, säuselte dieser.
    „Und was erwarten Sie von mir? Soll ich Ihre Banken wieder in mein Land lassen? Wollen Sie mir Kredite anbieten? Das können Sie vergessen!“, stellte Artur
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