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Betrüg mich!

Betrüg mich!

Titel: Betrüg mich!
Autoren: Kayla Perrin
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Gesicht stehen zu sehen war alles, was ich im Moment brauchte, damit meine Verwirrung sich in Wut verwandelte. Er wagte es, mich verletzt anzusehen? Nachdem
er
mich betrogen hatte?
    “Was willst du, eine Medaille? Du denkst, nur weil du den Mut aufbringst, es zu gestehen, soll ich dir gefälligst verzeihen, dass du durch die Gegend vögelst?”
    “Nein”, sagte er leise. “Das ist es nicht, was ich erwarte.”
    “Was zum Teufel willst du dann?” Ich war stinksauer und kümmerte mich nicht um meine Umgangssprache, die ihm oft nicht passte.
    Er zuckte die Schultern. “Ich wollte, dass du es weißt.”
    “Ach, was bist du doch für ein Ausbund an Ehrgefühl. Geh zum Teufel.”
    Ich stand auf und marschierte ins Schlafzimmer. Aber sobald ich dort war, wirbelte ich herum. Ich wollte Antworten von diesem Mann, dem ich mein Herz geschenkt hatte. Antworten von dem Mann, den ich geheiratet und dem ich Treue geschworen hatte.
    Nein, ich
verdiente
Antworten.
    Ich schäumte vor Wut, und meine Nasenflügel bebten mit jedem wütenden Atemzug. “Du hast eine andere gevögelt. Sag mir, warum.”
    Er sagte nichts.
    “Sag mir, warum! War ich dir nicht gut genug? Gott weiß, du hast dich nie so verhalten, als wäre Sex für dich das höchste Ziel, also warum zum Teufel musstest du im Bett einer anderen Frau landen?”
    “Ich weiß es nicht.”
    “Du weißt es nicht?” Ich starrte ihn an. “Was denn, wurdest du von Außerirdischen entführt, die dein Gehirn entfernt haben?”
    Andrew sagte nichts.
    “War es ein One-Night-Stand?”, verlangte ich zu wissen. “Irgend so eine Schlampe, die du in einem Club kennengelernt hast?”
    Keine Antwort.
    Mir drehte sich der Magen um. “Jemand, den du im Hotel kennengelernt hast?”
    Andrew antwortete nicht.
    Ein schrecklicher Gedanke kam mir. Er war so schmerzhaft, als hätte Andrew mich mitten ins Gesicht geschlagen. “Sie war nicht bloß ein One-Night-Stand … Oh Gott.”
    Andrew fuhr sich aufstöhnend mit einer Hand durchs Gesicht. “Es ist nicht … es ist ja nicht so, als hätte sie mir etwas bedeutet.”
    “Mein Gott, du bist ein verdammtes Klischee auf zwei Beinen.”
    “Um Himmels willen, Sophie. Können wir nicht einfach … können wir darüber reden? Ich weiß, ich habe etwas falsch gemacht. Ich habe einen riesigen Fehler begangen.”
    “Ich habe mir genug Scheiße von dir angehört.” Ich fluchte wie ein Trucker, aber ich war auch wirklich wütend.
    “Ich versuche nur, hier und jetzt das Richtige zu tun.” Andrew klang verzweifelt. “Darum habe ich dir davon erzählt. Ich wollte, dass du es von mir erfährst.”
    Einige Herzschläge geschah gar nichts. Ich war so wütend und zitterte am ganzen Körper. Ich musste mich beruhigen. Nicht um Andrews willen, sondern um meinetwillen.
    Ich atmete tief durch und versuchte mich zu beruhigen. Ich fragte mich zugleich, ob ich mich je wieder beruhigen würde.
    “Ich habe gedacht, ich würde dich kennen”, sagte ich. “Ich habe gedacht, du liebst mich.”
    “Denkst du, ich liebe dich nicht?”, fragte Andrew. “Darum erzähle ich es dir doch – weil ich dich liebe. Und ich will es wiedergutmachen.”
    Es wiedergutmachen … Als ob das so einfach wäre. Als ob das, was er getan hatte, rückgängig gemacht werden könnte.
    “Verschwinde”, sagte ich.
    Er wirkte wie betäubt. “Wie bitte?”
    “Ich will, dass du verschwindest. Verschwinde aus meinem Leben, du Hurensohn.”
    Noch während ich die Worte aussprach, konnte ich mir ein Leben ohne Andrew nicht einmal vorstellen. Erst vor ein paar Monaten hatten Andrew und ich überlegt, endlich Kinder zu bekommen. Nachdem wir die ersten acht Jahre unserer Ehe dem Nestbau gewidmet hatten, waren wir für diesen Schritt bereit.
    Ich holte erneut Luft und hielt sie an, bis meine Lungen brannten. Ich wollte nicht weinen, aber verdammt … Andrew hatte alles zerstört.
    Der Damm, der von meinem letzten Rest Selbstbeherrschung gehalten wurde, brach, und ich begann zu weinen. Große, schwere Schluchzer.
    Andrew schloss mich in die Arme, und obwohl ich das nicht wollte, hatte ich keine Kraft, ihn wegzustoßen. Er hielt meinen Kopf an seine Brust gedrückt, und ich heulte, bis keine Tränen mehr kamen.
    “Gott”, seufzte Andrew. Zärtlich streichelte er mein Haar, als tröstete er mich wegen einer völlig anderen Sache. “Das ist das Letzte, was ich wollte. Dir so wehzutun.”
    Seine Worte durchbohrten mein Herz. Ich trat einen Schritt zurück und wischte die Tränen von meinen
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