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Betrüg mich!

Betrüg mich!

Titel: Betrüg mich!
Autoren: Kayla Perrin
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Männer einrichten, die ihre Ehefrauen betrügen”, kommentierte ich.
    “Was sagst du?”, fragte Marnie.
    Ich konnte sehen, wie sie in der Küche werkelte und die Pfanne erhitzte, um Eier zu braten. Sie hatte bereits Kaffee aufgesetzt.
    “Ich sehe gerade Maury Pauvich, und sie zeigen diese Kinder, die außer Kontrolle geraten sind und in ein Bootcamp geschickt werden. Ich finde, er sollte eine Sendung machen, in der sie treulose Ehemänner in Bootcamps dieser Art schicken. Das würde ich mir ansehen.”
    “Ist Pauvich nicht auch fremdgegangen?”, fragte Marnie.
    “Ich weiß es nicht. Vielleicht sind sie das allesamt”, fügte ich leise hinzu. Marnie und Brian hatten sich getrennt, weil sie letztlich verschiedene Dinge wollten. Aber ihr erster Mann Keith hatte sie betrogen, als müsste er irgendeinen Weltrekord knacken.
    Marnie kam ins Wohnzimmer und brachte mir einen Becher heißen Kaffee. “Zwei Stücke Zucker, zwei Päckchen Kaffeesahne – genau so wie du ihn magst.”
    “Danke.” Mit einem Lächeln nahm ich den Becher entgegen und beobachtete, wie Marnie zurück in die Küche schlenderte. Ich war froh, dass sie hier war. Durch ihre Anwesenheit befand ich mich nicht länger an einem kalten, dunklen und deprimierenden Ort. Freunde bewahrten einen vor dem Wahnsinn, wenn man so einen Liebeskummer durchlebte wie ich. Ohne jemanden, an den man sich in dieser Situation wenden könnte, würde man sich im Kummer verlieren und wäre nicht in der Lage, wieder zur Vernunft zu kommen.
    Während Marnie Rühreier zubereitete, widmete ich mich wieder dem Fernseher. Eine junge Frau verhöhnte das Publikum mit ihrem “Ja, dann habe ich eben mit fünfzehn Kerlen geschlafen – wo ist das Problem?”, sie wurde ausgebuht und ihre Mutter schluchzte. Eine Bildunterschrift bezeichnete das Mädchen als die dreizehnjährige Cathy.
    Ich kicherte sogar, als Maury seine Hand auf die Schulter der Mutter legte und sie fragte, wie sie sich angesichts dieses schockierenden Geständnisses ihrer Tochter fühle. Die Mutter plärrte, aber sie brachte hervor: “Ich kann nicht glauben, dass sie mir das angetan hat.”
    Ich verdrehte die Augen. Ich war keine Mutter, aber ich war Lehrerin, und ich bekam aus erster Hand die Probleme mit, die aufkamen, wenn Eltern eine unterwürfige Rolle einnahmen und ihren Kindern alles durchgehen ließen. Wenn sie keine Grenzen setzten. Oder wenn sie ihre Kinder nicht bestraften, sobald diese die Regeln brachen.
    “Willst du vorm Fernseher essen?”, fragte Marnie. “Ich kann das Essen auf zwei Tabletts packen.”
    “Nein, nein.” Ich stand auf und ging quer durchs Wohnzimmer zum Essbereich der Küche. “Obwohl es bestimmt hilft, die eigenen Probleme zu vergessen, wenn man Shows wie die von Maury sieht.”
    Marnie servierte mir einen Teller mit Eiern und Toast und setzte sich rechts neben mich. Für sie gab es nur Kaffee.
    “Ich danke dir”, erklärte ich. “Wenn du nicht aufgetaucht wärst, würde ich immer noch halb im Koma unter meiner Decke liegen.”
    Marnie nippte an ihrem Kaffee. “Okay, und jetzt erzähl mir, was passiert ist. Du bist gestern Abend nach Hause gekommen und hast irgendwelche Spuren von einer anderen Frau gefunden?”
    “Nein.” Mit der Gabel zerteilte ich das Ei. “Er rückte einfach so damit heraus.”
    “Was für ein hübscher Willkommensgruß. Scheibenkleister!”
    “Ich wusste, irgendwas stimmte nicht, aber ich hätte nie vermutet …” Meine Stimme verlor sich, und ich seufzte. Dann fuhr ich fort und versuchte, emotionslos die Fakten aufzuzählen. “Er verhielt sich eigenartig. Ich wollte mit ihm schlafen, aber er hatte keine Lust. Das Nächste war, dass er mir todernst sagte, er müsse mir etwas mitteilen. Ich habe wirklich geglaubt, jemand wäre gestorben.” Bei der Erinnerung daran schüttelte ich den Kopf und stopfte das Ei in meinen Mund.
    “Ich wünschte, ich könnte sagen, dass ich überrascht bin”, begann Marnie. “Aber ich muss gestehen, was Männer betrifft, überrascht mich nichts mehr.”
    “Letzte Nacht war ich am Boden zerstört”, fuhr ich fort. Und ich war es noch immer, aber jetzt war ich bemüht, meine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen. “Erst war ich zornig, dann entsetzlich traurig. Aber weißt du was? Nicht ich habe uns das hier angetan, sondern Andrew. Ich will damit nicht sagen, es würde nicht wehtun, aber verdammt, wenn das die Hand ist, die mir das Leben reicht, werde ich damit klarkommen und weitergehen.”
    Marnie
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