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Betrüg mich!

Betrüg mich!

Titel: Betrüg mich!
Autoren: Kayla Perrin
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die Ziffern unserer Telefonnummer daheim in Orlando ein, dann lehnte ich mich zurück und wartete, dass Andrew abnahm.
    Meine Lippen leicht geöffnet, war ich bereit, im nächsten Moment etwas Schmutziges zu sagen, sobald Andrew abhob. Aber nach dem vierten Klingeln sprang die Mailbox an.
    Enttäuscht seufzte ich. Ich überlegte, ob ich auflegen und erneut anrufen sollte. Ich wollte ihm erzählen, wie sehr ich mich danach sehnte, ihn zu berühren und zu streicheln. Wie sehr ich mir wünschte, ihn in mir zu spüren. Und wenn ich schon mal dabei war, konnte ich ihn auch fragen, ob er nicht den nächsten Flug nehmen und mich hier treffen wollte. Oder in Fort Lauderdale, wo Marnie und ich an Bord der Discovery Cruise Line gegangen waren.
    Eben ganz spontan.
    Aber die Vernunft siegte, als das Piepen erklang und ich meine eigene Stimme hörte, die mich aufforderte, eine Nachricht zu hinterlassen. Es war mitten in der Nacht, und auch wenn ich mich verzweifelt danach sehnte, mit ihm zu reden, konnte ich Andrew nicht wecken. Es wäre ihm gegenüber nicht fair. Morgen musste er aufstehen und arbeiten gehen. Im Übrigen sah ich ihn ja schon in weniger als vierundzwanzig Stunden wieder.
    Echter Sex wäre sowieso viel besser als Telefonsex.
    Obwohl ich schon nicht mehr daran geglaubt hatte, dämmerte ich im Laufe der Nacht immer wieder ein. Mit einem Ruck wachte ich am nächsten Morgen auf. Marnie saß auf meiner Bettkante.
    “Guten Morgen, Schlafmütze”, trällerte sie, als sich unsere Blicke trafen.
    Ich brauchte einen Augenblick, ehe mir bewusst wurde, dass sie wirklich da war und ich nicht träumte. Ich konnte den Geruch einer blumigen Seife riechen, konnte sehen, dass ihr schwarzes kurzes Haar feucht war. Sie hatte es glatt zurückgekämmt. Ja, sie war es wirklich. Und sie wirkte überraschend ausgeruht für eine Frau, die den Großteil der Nacht damit verbracht hatte, sich den Verstand wegzuvögeln. Ihre dunkle Haut gab nie etwas preis.
    “Du würdest auch noch schlafen, wenn du nachts von Geräuschen wilder Vögelei geweckt worden wärst.”
    “Du hast uns gehört?”, fragte Marnie. Sie klang überrascht.
    “Du beliebst zu scherzen. Wie hätte ich euch
nicht
hören können?”
    “Ups!”, machte Marnie kleinlaut.
    “Ist dein Schlafzimmer jetzt zum Katastrophengebiet erklärt worden oder so? Es hörte sich wirklich so an, als würdet ihr das Zimmer auseinandernehmen.”
    “Wir haben eine der Nachttischlampen zerbrochen.” Marnie klang beinahe stolz.
    “Wie bitte?” Aber ich fragte mich eher, wie sie das geschafft hatten. “Und da kannst du auch noch drüber grinsen?”
    “Mach dir keine Sorgen. Ich bin schon zur Rezeption gegangen, habe Bescheid gegeben und den Schaden bezahlt.”
    “Ah, okay.” Obwohl ich todmüde war, richtete ich mich auf einen Ellbogen auf. Ich rekelte mich, und ein Gähnen entschlüpfte mir.
    Marnie grinste von einem Ohr zum anderen. “Und vertrau mir, ich grinse nicht, weil wir die Lampe ruiniert haben.”
    Gespielt tadelnd schüttelte ich den Kopf. “Ich kann nicht glauben, dass du bereits auf bist. Nach der sportlichen Betätigung von letzter Nacht …”
    “Ich weiß.” Marnie seufzte zufrieden. “Er ist leider vor einer Stunde abgereist, daher wusste ich, dass ich keinen Schlaf bekommen würde, wenn ich es später zum Schiff schaffen will. Ich habe geduscht, ein paar Tassen Kaffee getrunken und fühle mich erstaunlich gut.”
    “Man weiß ja nie. Jedenfalls nicht mit diesem ‘Ich wurde so heftig gefickt, ich könnte heute als glückliche Frau sterben’-Lächeln auf deinem Gesicht.”
    “Ich weiß.” Marnie kicherte. “Es war unbeschreiblich, Sophie. Nicht von dieser Welt.”
    “Das musst du mir nicht sagen. Ich fühle mich, als wäre ich Zuschauerin gewesen. Alles was mir fehlte, waren das Popcorn und ein Dildo.”
    Marnie brüllte vor Lachen. “Ich sollte jetzt eigentlich verlegen sein, stimmt’s? Aber was soll ich sagen, ich bin so schamlos!”
    Erneut gähnte ich, ehe ich fragte: “Du magst den Typen also?”
    “Ich mag seinen Schwanz. Nein, ich
liebe
seinen Schwanz.”
    Seit der achten Klasse war Marnie meine beste Freundin, und nie hatten wir ein Problem damit gehabt, untereinander offen zu sprechen. Aber schließlich waren wir Lehrerinnen, und wenn die Eltern unserer Schüler uns so reden hören könnten, wenn wir zu zweit unterwegs waren, hätten sie ihre Kinder vermutlich aus unseren Klassen genommen.
    Natürlich mussten wir uns hier keine Sorgen darum
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