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Bestie Belinda

Bestie Belinda

Titel: Bestie Belinda
Autoren: Jason Dark
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er auch nicht.«
    »Okay, dann bringe ich was mit.«
    »Wie lange müssen wir denn fahren?«
    »Nicht mehr als eine halbe Stunde.«
    »Reicht.«
    Ich bewegte meine Knochen und atmete die herrlich kühle Luft ein. In diesen Momenten hatte ich tatsächlich das Gefühl einer großen Freiheit. Ein weites Land und hier auch ein schönes Land, dass durch den Schein der Sonne noch verschönert worden war. Ich fühlte mich wirklich wohl.
    Abe Douglas kehrte zurück. Er hatte einen Sechserpack Wasser und auch etwas zu essen mitgebracht. Zwei Hamburger, in der Mikrowelle aufgewärmt, aber lecker.
    Wir aßen sie noch auf dem Gelände der Tankstelle und hatten nur den Bereich der Zapfsäulen verlassen.
    Ich stellte meinem Freund eine Frage. »Weiß dieser Ken Russell eigentlich über unseren Besuch Bescheid?«
    »Nein.«
    »Und du hast dich auch offiziell nicht angemeldet?«
    »Wie käme ich dazu? Ich liebe Überraschungen. Ich weiß nur, dass er in diesem Heim lebt. Der Unfall hat ihn stark mitgenommen. Das war schon einschneidend gewesen. Überlege mal. Ein Ausbilder, der nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst diesen Absturz durch einen Unfall erlebt. Das ist schwer zu verkraften, John.«
    »Stimmt. Ich denke nur, dass wir unsere Schwierigkeiten damit haben werden, wenn er sich nicht mehr richtig erinnern kann. Dann wäre der Besuch umsonst gewesen.«
    »Ich sehe das optimistischer.«
    »Weil dir nichts anderes übrig bleibt?«
    »Genau, John.«
    Wir warfen den Papiermüll in eine kleine Tonne und fuhren wieder los. Getrunken hatten wir auch etwas, und so rollten wir hinein in diese wunderschöne Landschaft, in der sich die Sonne allmählich dem Untergang entgegen neigte und die Schatten immer länger wurden. In dieser Gegend gab es viele Birkenwälder. Die Bäume hatten ihr Kleid aus gelbem Laub längst verloren. Nur noch die bleichen Stämme ragten empor. Der Eindruck eines aus Skelettarmen bestehenden Waldes drängte sich in mir hoch.
    Es hatte in den Nächten zuvor schon Frost gegeben, doch die glatten Stellen auf der Straße waren längst getaut. Die Straße wand sich in weiten Kurven durch die Hügellandschaft. Hier wirkte alles großzügiger als in England.
    Wir fuhren dem Ende eines sehr langen Hügels entgegen. In den noch mit Sonnenlicht erfüllten Lücken zeichnete sich an bestimmten Stellen der Umriss eines Gebäudes ab.
    »Unser Ziel«, erklärte Abe.
    »Liegt es an der Straße?«
    »Ich habe mich erkundigt. Es gibt einen Privatweg, den wir nehmen können.«
    »Wunderbar.«
    Der Weg war nicht zu übersehen. Das große Schild wies darauf hin, wo er endete.
    Wir fuhren nach rechts. Wenige Meter weiter schon mussten wir anhalten, weil ein geschlossenes Tor uns den Weg versperrte. Ich sah eine Kamera, die uns beobachtete und das Bild wohl auf einem Monitor wiedergab, der in einem kleinen Glashaus stand. Dort bewegte sich jemand, der seine Hütte verließ und auf der anderen Seite des Tores stehenblieb.
    Abe Douglas war ausgestiegen. Er sprach mit dem Mann, der aussah wie ein Preisringer. Ich sah auch, wie Abe seinen Ausweis zeigte, ein Nicken erntete und uns anzeigte, dass wir den weiteren Weg fahren konnten. Der Mann verschwand wieder in seinem Haus und öffnete von dort aus das Tor. Freie Fahrt.
    Wir rollten in einen Park hinein. Zumindest kam mir die Anlage so gepflegt vor. Da gab es nichts, was gestört hätte. Kein Laub auf den Wegen oder Rasenflächen, keine abgerissenen Zweige oder kleinere Äste. Beinahe steril kam mir die Umgebung vor, und auch der geschmückte Tannenbaum kam mir hier irgendwie fehl am Platze vor.
    Überall an strategisch wichtigen Stellen standen helle Bänke, die auch in der kalten Jahreszeit nicht weggeräumt werden mussten. Das Haus selbst machte auch von außen den perfekten Eindruck. Steril und staublos. Knochenweiß leuchtend. Zimmer mit Balkonen, die zum Park hin lagen. Ein großer Eingangsbereich, fast schon ein Portal, und davor fanden wir auch einen freien Parkplatz.
    Hier stellten wir den Wagen ab und stiegen aus.
    Zur Begrüßung erschien keiner. Es befand sich auch niemand an der frischen Luft. Das Haus und der Park schienen eingeschlafen zu sein.
    Aber es gab eine Pforte. Und dort wurden wir von einer älteren und freundlich lächelnden Frau erwartet. Der Torwächter hatte uns angemeldet.
    Die reichte uns ihre Hand. Sie trug ein dunkelblaues Kostüm und stellte sich als Ruth Wagoner vor.
    Auch wir nannten unsere Namen und schauten dann in das fragende Gesicht, dessen Haut von
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