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Beste Freunde beißen nicht

Beste Freunde beißen nicht

Titel: Beste Freunde beißen nicht
Autoren: Portia Da Costa
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Entfernung von ihr, mit einem viel zu großen Abstand zwischen ihnen.
    »Ähem … hmmm … ja, wahrscheinlich hast du recht.«
    Das weiche, weiße Federbett war verlockend. Diese komischen Schwindelanfälle, die sie ständig hatte, bereiteten ihr Sorgen, und Zack hatte recht. Es war besser, wenn sie sich ausruhte.
    Ihr Blick huschte vom Bett zum Badezimmer. Bei der Aussicht, sich bettfertig zu machen, fühlte sie sich müder denn je.
    Zack schien ihre Gedanken zu lesen. »Ich glaube, ich mache einen kleinen Spaziergang über das Gelände. Dann kannst du dich in Ruhe einrichten.«
    »Aber wir sind doch gerade erst angekommen. Und es ist fast Mitternacht.«
    »Du weißt doch, dass ich nachts gern spazieren gehe. Und ich muss mir nach der Fahrt die Beine vertreten.«
    Teresa wurde das Herz schwer.
    Sie hätte ihn nach Hause fahren und ihm seinen Abstand lassen sollen. Wenn diese blöde Hochzeit vorbei war, schaute sie sich vielleicht besser nach einer eigenen Wohnung um. Irgendwann würde diese Situation – einander zu mögen, aber deswegen nichts unternehmen zu können – zwangsläufig unerträglich werden.
    Unerwartet legte sich ein starker Arm um ihre Schultern.
    »Es ist nur ein Spaziergang, Teresa. Zwischen uns ist alles in Ordnung.« Er drückte sie kurz, was beruhigend, aber auch verstörend wirkte. In diesem schmalen, eleganten Körper steckte so viel kontrollierte Kraft; und ganz gleich, was er sagte, er war immer noch angespannt wie eine Stahlsaite. »Ich lasse dir nur deine Ruhe, damit du erledigen kannst, was Mädchen so tun.«
    Die Gefühle überrollten Teresa wie eine Woge. Das war alles ein schreckliches Durcheinander, aber sogar jetzt war Zack noch wundervoll.
    »Danke.« Sie schenkte ihm ein dankbares Lächeln, und er ließ sie los und stand auf.
    »Ich räume nur meine Flaschen weg, dann lasse ich dich allein.«
    Aha, der geheimnisvolle »Eisenshake«. Etwas flüsterte in Teresas Hinterkopf, als sie zusah, wie Zack mehrere Flaschen aus einer Kühltasche nahm und in der Minibar verstaute. Irgendwann musste sie ihn fragen, was in diesem speziellen, unappetitlichen Getränk war.
    »Ich will, dass du fest schläfst, wenn ich zurückkomme«, sagte Zack kurz darauf streng. Teresa, die einen zartblauen Satinpyjama aus ihrem Koffer umklammerte, sah ihn sehnsüchtig an. Nun, da er gleich aus diesem Zimmer entkommen konnte, wirkte er entspannter, und seine Miene war beinahe brüderlich. Jedenfalls vermittelte er diesen Eindruck.
    »Okay, du bist der Chef in diesem Schlafsaal.« Sie setzte ein, wie sie meinte, unbeschwertes, Nur-Freunde-Lächeln auf.
    Aber Zack war schon durch die Tür und verschwunden.
    Die Nacht war wunderschön, und der Vollmond stand am Himmel.
    Während Zack durch den großen Park von Hindlesham Manor lief, war er sich bewusst, dass jeder, der ihn vom Haus aus beobachtete, glauben würde, unter Halluzinationen zu leiden.
    Dieser Jemand würde so etwas wie eine menschlich aussehende Gestalt erkennen, die sich mit übernatürlicher Geschwindigkeit bewegte.
    Zack war wütend auf sich selbst. Er hatte nicht nur die Situation zwischen ihnen komplizierter gemacht, indem er seine Gefühle eingestanden hatte, sondern war auch noch der Versuchung erlegen und hatte Teresa in Gefahr gebracht. Und jetzt konnte er nur an ihren wunderschönen Körper in diesem blauen Schlafanzug denken.
    Im Bett.
    Wo sie auf ihn wartete.
    Würde er noch länger in der Lage sein, sich bei ihr zu beherrschen? Sein kaltes Herz sang bei dem Gedanken, sie zu berühren, sie zu liebkosen – und in sie einzudringen. Ihr Lust zu schenken, bei vollem Bewusstsein und ohne dass er ihren Verstand mit seinen übersinnlichen Tricks verwirrte. Sie zu lieben, während sie genau wusste, was er war.
    Würde ihre natürliche mitfühlende Art sie in die Lage versetzen, über seine Fangzähne und roten Augen hinwegzusehen? Würde die Anziehung ausreichen, von der er wusste, dass sie sie für ihn empfand?
    Vampire hatten schon immer schlechte Presse gehabt. Viele seiner Art, die solch ein Ende nicht verdienten, waren schon durch Fehlinformationen um ihr unsterbliches Leben gekommen. Genau wie bei den Menschen gab es tausend verschiedene Ausprägungen von Vampiren. Sie unterschieden sich genauso voneinander wie normale Menschen. Bei allen bestimmten das Leben, das sie vor ihrer Verwandlung geführt hatten, und die Umstände, unter denen es dazu gekommen war, den Charakter.
    Ein böser, mörderischer Bastard war auch als Vampir immer noch
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