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Bertelsmannrepublik Deutschland: Eine Stiftung macht Politik (German Edition)

Bertelsmannrepublik Deutschland: Eine Stiftung macht Politik (German Edition)

Titel: Bertelsmannrepublik Deutschland: Eine Stiftung macht Politik (German Edition)
Autoren: Thomas Schuler
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Glossar
Benchmarking: Es bedeutet Maßstäbe setzen, sich an den Besten orientieren und deren Erfolgsrezept kopieren. Nach diesem Prinzip baute Mohn sein Unternehmen auf. Die Stiftung setzt das durch Vergleiche um, ob von Hochschulfächern oder Bibliotheken. Sie misst den Schuldenstand der Kommunen, vergleicht die Standortpolitik der Bundesländer und weltweit den Stand der Demokratie.
     
Betriebsvergleich: Mohn verordnete der Gesellschaft mit seiner Stiftung Wettbewerb und sagte: »Der Betriebsvergleich hat sich in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen von Industrie und öffentlicher Verwaltung als hilfreiches Instrument auf dem Weg zu mehr Kundenorientierung, mehr Effizienz und transparenter Führung bewährt.«
     
Bürgerstiftung: Gemeinschaftsstiftungen vieler Bürgerinnen und Bürger, die in ihrer Stadt oder ihrem Landkreis Kultur, Jugend, Bildung, Umwelt und Soziales fördern. Reinhard Mohn und Christian Pfeiffer gründeten 1996 und 1997 die ersten Bürgerstiftungen in Gütersloh und Hannover. Eine Dominanz einzelner Stifter, Parteien, Unternehmen wird abgelehnt. Im Juni 2009 erfüllten mehr als 250 Bürgerstiftungen diese Kriterien, ihr Gesamtvermögen lag bei 120 Millionen Euro.
     
Carl Bertelsmann-Preis: Der Preis ist nach dem Gründer (1791 – 1850) des Unternehmens benannt. Die Stiftung zeichnet damit seit 1988 wegweisende Modelle in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft aus. Die Vergabe folgt dem Prinzip des »Blicks über den Zaun«. Ihr liegt Mohns Überzeugung zugrunde, dass es für viele gesellschaftliche Probleme andernorts bereits Lösungen gibt. Die Recherche durch Mit-arbeiter und Gutachter läuft weltweit. Die Preisträger erhalten 150 000 Euro. Im Jahr 2010 wurde die Auszeichnung in Reinhard Mohn-Preis umbenannt.
     
CHE: Das Centrum für Hochschulentwicklung wurde von der Bertelsmann Stiftung 1994 – gemeinsam mit der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) – als gemeinnützige GmbH gegründet. Sitz ist Gütersloh. Kommerzielle Beratung ist an CHE Consult ausgelagert. Zwei weitere, jahrelang von der Stiftung finanzierte Institute, das Centrum für Angewandte Politik in München (CAP) und das Centrum für Krankenhausmanagement in Münster (CKM), arbeiten inzwischen vollkommen eigenständig.
     
Dezentrale Führung, Delegieren von Verantwortung: Reinhard Mohn baute nach diesem Prinzip seinen Konzern auf. Sein Modell des Großverlags setzt darauf, dass nicht der Eigentümer, sondern die einzelnen Verlagsleiter und Chefredakteure die Inhalte bestimmen. Die Übertragung von Verantwortung sollte Mitarbeiter motivieren und ihnen Freiraum zur Kreativität geben.
     
Doppelstiftung: Nahezu sämtliche unternehmensnahen Stiftungen funktionieren nach diesem Prinzip. Dabei wird das Kapital in eine gemeinnützige Stiftung eingebracht, die Stimmrechte liegen in einer privatnützigen Stiftung oder – wie bei Bertelsmann – in einer GmbH, die das Unternehmen führt.
     
Erbschaftsteuer: »Die dominierende Zielsetzung«, die 1977 zur Gründung der Bertelsmann Stiftung führte, war laut Reinhard Mohn »die Sicherung der Unternehmenskontinuität«. Indem die Stiftung das Kapitalvermögen übernimmt, sollte sie »die dann nicht mehr durch Erbschaftsteuer belastete Finanzierungskontinuität gewährleisten«, wie Mohn 1986 in seinem Buch Erfolg durch Partnerschaft schrieb. Die Stiftung sollte verhindern, dass die Erben einen Teil des Unternehmens verkaufen müssen.
     
Familienstiftung: Im Gegensatz zu gemeinnützigen Stiftungen sind Familienstiftungen privatnützig und deshalb nicht steuerbefreit. Neue Regelungen bei der Befreiung von Erbschaftsteuer, die auch durch Familienstiftungen möglich sind, führen dazu, dass Wirtschaftsprüfer und Stiftungsexperten einen Zuwachs der Neugründungen vorhersagen.
     
Gemeinnützige Stiftung: 2009 gab es in Deutschland 17 372 Stiftungen bürgerlichen Rechts (im Unterschied zu den kirchlichen Stiftungen). Rund 95 Prozent davon sind gemeinnützig und deshalb steuerbefreit. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen schätzt ihr Vermögen auf rund 100 Milliarden Euro. Diese Angabe dürfte allerdings deutlich unter dem wahren Wert liegen. Große Zuwächse verzeichnen Bürgerstiftungen und unternehmensnahe Stiftungen.
     
Mohn-Sprache. Reinhard Mohns Sprache ist geprägt von abstrakten Begriffen wie Führungstechnik, Evolutionsfähigkeit, Ordnungssysteme, Systemfortschreibung,
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