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Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug
Autoren: Amber Benson
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dass meine Wohnung zu klein war und dass ich mir nur Kleider leisten konnte, die sich im Sonderangebot häuslich eingerichtet hatten. Doch ich brauchte wirklich niemanden, der mich mit all dem oben Genannten nervte. Außerdem war ich im Großen und Ganzen tatsächlich ziemlich zufrieden mit meinem Leben. Ich wollte das ganze Trara nicht, das mit Dads Job einherging. Ich konnte ziemlich zufrieden in weitgehender Anonymität leben, vielen Dank auch.
    »Sie will unsere Hilfe nicht«, sagte Muna.
    »Sie versteht bloß nicht, wie wichtig all das ist«, erwiderte Madame Papillon angespannt. Die beiden redeten über mich, als wäre ich nicht mal anwesend – was mich total die Wände hochgehen ließ.
    »Hört mal«, unterbrach ich ihren Wortwechsel. »Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass ihr euch um mich sorgt – ganz ehrlich –, aber die Minke hat recht. Ich will eure Hilfe nicht.«
    »Darum geht es nicht«, erklärte Madame Papillon. »Du bist in Gefahr, ob du es dir nun eingestehen willst oder nicht. Deine Aura lügt nicht.«
    »Was meinst du denn damit?« Langsam machte ich mir ein bisschen Sorgen.
    »Eine Aura ist etwas Unveränderliches, Calliope, aber manchmal, unter sehr seltenen Umständen, kann sie sich wandeln …«, sagte Madame Papillon und verstummte dann, die Lippen fest zusammengepresst.
    »Red weiter!« Ich ahnte, dass sie gleich eine verdammt große Bombe platzen lassen würde. »Sag es freiheraus.«
    Madame Papillon schaute zu Muna, die ihr mit einem Nicken bedeutete, dass sie weiterreden sollte.
    »Jemand hat … etwas mit deiner Aura gemacht, Calliope.«
    »Was zum Teufel soll das heißen?«, fragte ich gereizt. Ich hasste es total, wenn die Leute schlechte Neuigkeiten hinauszögerten. Meiner Meinung nach war es besser, so schnell wie möglich für Klarheit zu sorgen.
    Muna schaute mich an. Ihre Augen waren von etwas erfüllt, das ich nur als Mitleid bezeichnen kann – und das machte mir mehr Angst als alles andere, was sie hätte tun können.
    »Calliope …«, setzte Madame Papillon an, doch Muna unterbrach sie.
    »Meine alte Dame will dir nicht die Wahrheit sagen, doch ich habe kein Problem damit.«
    Madame Papillon schaute in ihre Teetasse und bestätigte damit Munas Worte. Ich schluckte schwer, und mein Magen schlug Salti. Das würden auf gar keinen Fall gute Neuigkeiten sein, stellte ich mit einem Gefühl der Übelkeit fest.
    Muna schaute mir tief in die Augen, als versuchte sie meine Seele auszuloten, und dann flüsterte sie sehr leise: »Du hast überhaupt keine Aura.«

3
     
     
     
    »War nur Spaß«, sagte Muna, die sich offensichtlich an dem Ausdruck des Entsetzens weidete, den sie auf mein Gesicht gezaubert hatte. »Aber es stimmt wirklich etwas nicht mit deiner Aura.«
    »Mit meiner Aura ist alles in Ordnung«, versetzte ich knapp. »Wenn irgendetwas nicht mit ihr stimmen würde, würde ich das jawohl wissen. Immerhin ist es meine Aura, um Himmels willen.«
    Ich schaute Bestätigung heischend zu Madame Papillon, nur um festzustellen, dass sie in meiner Küche herumwühlte und ihre ansonsten würdige Gestalt ab der Hüfte aufwärts in meinem Kühlschrank verschwunden war. Eigentlich hatte ich gedacht, dass wir uns mitten in einem wichtigen Gespräch über mich und meine Aura befanden, aber offenbar fand Madame Papillon meine Probleme doch nicht so dringlich.
    Ich sah zu, wie sie die Schachtel mit den Karottenküchlein hervorholte, die ich in der Bäckerei Magnolie besorgt hatte, und sie öffnete. Sie schloss verzückt die Augen und atmete tief den Kuchenduft ein, der sie in ganz andere Dimensionen zu versetzen schien.
    »Ach ja, das ist gut«, sagte Madame Papillon mit vor Leidenschaft belegter Stimme. Sie klappte den Deckel wieder zu und stellte die Schachtel in den Kühlschrank zurück, wobei sie die Tür so schnell schloss, als wäre er voller giftiger Insekten anstatt Küchlein. »Karottenkuchen, oder?«
    Ich nickte. »Das ist es doch, was du verlangt hast, oder?«
    Sie schaute die Kühlschranktür an, den Blick fest auf den Griff gerichtet, als fürchtete sie, dass sie sich von allein öffnen und ihre Sinne einmal mehr mit dem Duft der Küchlein bestürmen würde.
    »Ja, das ist es, was ich verlangt habe.« Ihre Stimme klang seltsam monoton, und ihr Blick klebte immer noch an der Kühlschranktür.
    Ich musterte sie fragend und stellte meine Auraprobleme hintan, während ich versuchte zu kapieren, was es mit den Küchlein auf sich hatte. Das war total verrückt. Die Frau hatte
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