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Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug
Autoren: Amber Benson
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das Muna gesagt hatte und worüber ich noch keine Klarheit hatte. »Also, was meinte deine Minke damit, dass etwas nicht mit meiner Aura stimmen würde?«
    Madame Papillon seufzte, setzte ihre Teetasse auf meinem Beistelltischchen ab und ließ sich in die dicken, weichen Polster meines Sofas sinken, die Muna im Katzenmodus halb zerfetzt hatte. Mir fiel auf, dass die alte Dame einen der niedlichen kleinen Untersetzer verwendete, die meine Kollegin und Freundin Geneva mir zum letzten Geburtstag geschenkt hatte. Diese Beobachtung entlockte mir ein albernes Lächeln.
    Auf diesen Untersetzern waren nämlich unterschiedliche Bilder von uniformierten Strahlemännern zu sehen. Auf einem war ein Polizist abgebildet, auf einem anderen ein Feuerwehrmann und auf dem nächsten ein Bauarbeiter. Das Tolle an diesen speziellen Untersetzern war allerdings, dass sie aus einem temperaturempfindlichen Material bestanden, und wenn man etwas sehr Heißes oder Kaltes auf ihnen absetzte, dann, nun … veränderten sie sich.
    Sagen wir einfach, dass ich viel Neues über mich herausgefunden habe, seit ich diese Untersetzer habe. Bevor sie mein Teetischchen mit ihrer Anwesenheit beglückt haben, war mir zum Beispiel nichts über meine Vorliebe für Männer in goldenen Stringtangas und dazu passenden feuerfesten Stiefeln bekannt gewesen!
    Ich vergaß die schlechten Nachrichten, mit denen man mich soeben bombardiert hatte, und wartete begierig darauf, dass Madame Papillon ihre Teetasse hochheben und ihren unanständigen Untersetzer bemerken würde. Es dauerte kaum eine Minute, da wurde meine Geduld angemessen belohnt. Als die Auraspezialistin ihren Becher hob, stieß sie ein leises Schluckauf-Geräusch aus und fing dann an, mit der Hand vor dem Mund zu kichern wie ein Schulmädchen.
    »Wie ich sehe, hast du den Feuerwehrmann erwischt.« Ich sah ihr über die Schulter, um einen kurzen Blick auf Mr Goldtanga zu erhaschen – immerhin war er mein Lieblingsuntersetzer.
    »Die sind wunderbar«, sagte Madame Papillon und bewunderte die »angezogenen« Männer auf den übrigen Untersetzern – insbesondere Mr Bauarbeiter. »Wo hast du die bloß aufgetrieben?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Habe ich nicht. Genau genommen waren sie ein Geburtstagsgeschenk.«
    »Gutes Geschenk.« Madame Papillon lächelte und stupste den Bauarbeiter mit dem kleinen Finger an.
    Ich sah, wie die Zahnräder im Kopf der alten Frau sich in Bewegung setzten. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie genau das Gleiche dachte wie ich an den (mehr als nur) gelegentlichen einsamen Freitagabenden vor der Glotze. Deshalb überraschte es mich nicht, dass sie ihren Becher auf dem gut gebauten Unterleib des Bauarbeiters absetzte.
    »Ich hatte mal einen ziemlich schlechten Abend, an dem ich eine große Kanne Kaffee gekocht und sie dann alle gleichzeitig benutzt habe«, platzte ich, ohne zuvor nachzudenken, heraus, um mich gleich darauf zu schämen.
    Ich hatte völlig vergessen, dass meine Eltern diese Frau geschickt hatten und dass sie möglicherweise mit einem detaillierten Bericht über unser Treffen zu ihnen zurückkehren musste. Ich konnte buchstäblich vor mir sehen, wie das Gesicht meines Vaters sich rot verfärben würde, wenn sie ihm erzählte, dass man auf meinem Teetischchen halb nackte Bauarbeiter bewundern konnte.
    »Solche Abende haben wir alle manchmal«, sagte Madame Papillon traurig. Und ich glaubte ihr tatsächlich, dass sie die Leiden einer alleinstehenden, unglücklichen Frau verstand. »Ich hatte mal einen Mann«, fuhr sie fort. »Einen, den ich für etwas Besonderes hielt, aber natürlich geben sie einem immer das Gefühl, dass man die einzige Frau auf der Welt wäre, wenn sie einen benutzen, um sich Macht und Erfolg zu verschaffen.«
    Hä?, dachte ich. Welche mir unbekannten Arten von Macht und Erfolg hat denn bitte eine Auraspezialistin zu bieten?
    Ich wartete darauf, dass sie fortfuhr, doch sie hielt die Lippen fest geschlossen und gab keine weiteren Informationen preis. Aus ihrer verkniffenen Miene gewann ich den deutlichen Eindruck, dass ich auf gar keinen Fall mehr über ihren verflossenen Mistkerl von einem Liebhaber aus ihr herauskriegen würde, egal, wie sehr ich sie mit Fragen bombardierte.
    Ich versuchte es auf eine andere Tour.
    »Also, was ist mit der Aurasache? Was ist da los? Bin ich wirklich aurabehindert, oder hat Muna mich nur verarscht?«, fragte ich und setzte mich neben die Auraspezialistin aufs Sofa.
    Von hier aus konnte ich gut sehen, wie sehr
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