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Bennys Blutgericht

Bennys Blutgericht

Titel: Bennys Blutgericht
Autoren: Jason Dark
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Ich bin richtig scharf darauf, Calypso persönlich gegenübertreten zu können. Das kannst du bestimmt verstehen.«
    »Er wird dich hassen.«
    Amy mußte lachen. »Warum denn?«
    »Weil ich dich auch hasse.«
    Diesmal lachte sie nicht. Ihre Stimme klang böse. »Dafür hätte ich dir ein Monogramm in das Fleisch schnitzen können, Kleiner, aber ich werde Gnade vor Recht ergehen lassen. Fahr endlich los.«
    Benny Benson wußte, daß ihm nichts anderes übrigblieb, doch aufgegeben hatte er nicht. Seine Chance würde kommen. Man sollte nie die Flinte ins Korn werfen, das hatte ihm sein Vater beigebracht und danach richtete er sich auch.
    »Wir müssen zum Fluß.«
    »Bitte, ich habe nichts dagegen.«
    Benny schielte zur Seite. Sie saß so locker neben ihm, aber das täuschte. Amy war angespannt und hielt das Messer so, daß die Spitze auf Benny wies. Er dachte darüber nach, wie er unverletzt aus dieser Situation herauskommen konnte. Eine schnelle Lösung sah er nicht. Der Weg führte durch die Stadt. Es herrschte Verkehr. Andere Fahrzeuge würden in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn es zu einem Crash kam. Dann hatte die Frau noch immer die Chance, ihm das Messer in den Hals zu stoßen.
    Bei Calypso war er besser aufgehoben. Für ihn war der Schwarze ein Freund und Gönner, auch wenn er sich über dessen wahres Spiel nicht ganz im klaren war.
    »Magst du ihn?« fragte Amy nach einer Weile.
    »Er hat mir geholfen.«
    Sie amüsierte sich. »Einem Killer?«
    Benny umkrampfte das Lenkrad härter. »Nein, verflucht, das bin ich nicht. Ich bin kein Killer. Du bist es. Ich bin ein Rächer. Ich kämpfe für die Gerechtigkeit, die Menschen wie Sie auf den Kopf gestellt haben.«
    »Gut gesprochen, Kleiner«, erwiderte Amy amüsiert. »Das ist nur eine Sache des Blickwinkels. Klar, ich habe meine beiden Ehemänner vergiftet, das mußte sein. Sie haben mich gequält, drangsaliert, sie waren einfach schrecklich und wollten mir meinen Freiraum rauben. Ich war trotzdem immer sehr lieb zu ihnen. Sie sind sanft eingeschlafen und haben mir kurz vor dem Eintritt ins Jenseits sogar noch vom Sterbebett aus zugelächelt. Sie waren immer sehr glücklich, und sie haben mich durch ihr Vermögen glücklich gemacht. Es ist nicht unbedingt viel, doch ich kann einigermaßen davon leben. Ich habe alles gut angelegt und mein altes Leben wiederaufgenommen.«
    Benny nickte. »Das weiß ich alles, mein Vater war Richter. Sie haben ihn gekannt. Er wußte, daß Sie es getan haben, und er wußte es auch von den anderen Verbrechern. Sie haben gelacht, als er sie freisprechen mußte, und dieses Lachen hat er nicht vergessen. Auch nicht, nachdem man den Anschlag auf ihn verübte, dem meine Mutter zum Opfer fiel.«
    »Ja, ich vergaß den Job deines Vaters für einen Moment, Benny. Er hat sich geärgert, als ich aus dem Gerichtssaal ging. Ich sehe jetzt noch sein Gesicht vor mir. Es war hochrot. Die Lippen hatte er zusammengepreßt, und er hätte mich am liebsten durch seine Blicke getötet. Aber da hat er Pech gehabt, ebenso wie sein Sohn. Aus eurer Rachetour wird zumindest bei mir nichts mehr werden. Ich bin allerdings auf deinen Helfer gespannt. Ich gehörte zu den Personen, die immer wieder gern andere Menschen kennenlernen wollen.«
    »Calypso wird Sie durchschauen.«
    »Es ist mir wirklich egal. Zudem nicht tragisch.« Sie warf ihm einen Blick zu. »Hat er dich nicht auch durchschaut?«
    »Wieso?«
    »Wußte er denn nicht, was du vorhattest?«
    »Nein. Er wollte mir helfen, er mochte die Puppen. Er war auch stolz darauf, mir sein Wissen zeigen zu können. Er wird sich bestimmt freuen, wenn er mich sieht.«
    Amy Baker lachte leise. »Rechnest du dir etwas aus?«
    »Was denn?«
    »Tu nicht so, Benny. Du glaubst fest daran, daß er auf deiner Seite steht und dir im Kampf gegen mich hilft. Deshalb fährst du zu ihm. Du willst, daß ich durch seine Hilfe sterbe. Endlich umgebracht. Endlich die Rache des Richters erfüllen. Ist dem nicht so?«
    »Kann sein.«
    »Ich freue mich auf das Spiel. Ich wette und halte dagegen. Ich bin nicht davon überzeugt, daß du es schaffen wirst, ihn so stark auf deine Seite zu ziehen, daß er mich umbringt. Ich könnte eine gute Partnerin für ihn sein.«
    Benny Benson hielt den Mund. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, wie sich das Gespräch entwickelt hatte. Die Sicherheit der Frau verunsicherte ihn. Er fragte sich wirklich, ob es richtig gewesen war, zu Calypso zu fahren, doch für ein Zurück war es zu spät. Das hätte Amy
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