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Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Titel: Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"
Autoren: Jennifer Blake
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Bande am See versuchen könnte, April dazwischenzufunken.“
    Luke schüttelte den Kopf. „Nein, sie sind ein wilder Haufen, manche davon zumindest. Aber das heißt doch nur, dass es ihnen im Gegensatz zu zahmeren Leuten völlig schnurz ist, was in irgendeinem Roman über sie drinsteht. Himmel, die meisten der Jungs würden wahrscheinlich nur mit der Schulter zucken.“
    „Es muss ja kein Mann sein.“
    „Ach, nein? Das ist mir neu, dass Frauen ihre Mitmenschen auch mit obszönen Anrufen beglücken.“
    „Es kommt vor.“
    „Mit männlicher Stimme?“
    „Schon mal was von Telefonen gehört, bei denen man die Stimmlage verändern kann? Eine Menge allein stehende Frauen haben sie, damit es klingt, als sei ein Mann im Haus.“
    Luke schaute ihn mit spöttisch hochgezogener Augenbraue an. „Willst du damit unterstellen, meine liebe alte Granny würde auch nur einen einzigen der Vorschläge kennen, die April da telefonisch unterbreitet wurden?“
    „Der Punkt geht an dich“, antwortete Roan mit einem pflichtschuldigen Auflachen. „Ich lasse mir die Sache durch den Kopf gehen, aber viel mehr kann ich ohne Aprils Mithilfe im Augenblick nicht tun. Selbst wenn wir den Spinner finden, können wir ihm nicht mehr als eine Verwarnung geben.“
    „Du könntest ihm mit Ausweisung drohen.“ Luke meinte es genauso ernst, wie es klang.
    „Kann sein, kommt ganz drauf an.“
    „Auf was?“
    „Wer er ist, ob er schon mal straffällig geworden ist, was für eine Bedrohung er darstellt. In der Zwischenzeit …“
    „In der Zwischenzeit?“ wiederholte Luke, als sein Cousin schwieg.
    „Irgendwer sollte April im Auge behalten. Ich will nicht, dass so was womöglich noch Schule macht. Es ist ekelhaft, ein abnormes Verhalten.“
    „Ich habe es ihr bereits angeboten. Sie hat mein Angebot kategorisch zurückgewiesen.“
    „Na, dann sag ihr eben einfach nichts davon.“
    „Prima Idee. Und wer bürgt für mich, wenn sie mich wegen ständigen Herumlungerns auf ihrem Grund und Boden und allerlei anderen Belästigungen anzeigt?“
    „Ich … solange du dir nichts zuschulden kommen lässt.“
    „Roan, Mann“, sagte Luke, „du kränkst mich. Würde ich mir jemals etwas zuschulden kommen lassen?“
    „Wenn man dich nur genug provoziert – jederzeit.“
    „Dann können wir nur hoffen, dass April sich nicht zu einer Provokation hinreißen lässt, richtig?“ Lukes Mundwinkel gingen nach oben, während er sich in seinem Stuhl zurücklehnte und seine langen Beine ausstreckte. „Und wie mache ich mich so als Freiwilliger?“
    „Ich scherze nicht“, warnte Roan.
    „Ich auch nicht“, gab Luke ruhig zurück und schaute seinen Cousin über den Schreibtisch hinweg an.
    „Schön, dann sind wir uns ja einig. Und nachdem das nun erledigt ist, was ist mit New Orleans?“
    Luke konnte nicht ganz folgen. „Mit New Orleans?“ fragte er verständnislos.
    Roan streckte die Hand aus und griff nach einem DIN-A4-Blatt, das er Luke über den Schreibtisch hinschob.
    Luke nahm es in Empfang, dann schaute er noch einen Moment in Roans ernste graue Augen, bevor er den Blick senkte. Bei dem Schreiben handelte es sich um einen Rundbrief, und er stammte von April. Luke schaute auf ein Foto von ihr und verlor sich für einen Augenblick in den geheimnisvollen Tiefen ihrer Augen, den faszinierenden Schatten unter ihren Wangenknochen, den sinnlichen und doch empfindsamen Kurven ihres Mundes und ihrer entzückenden Stupsnase. Er schluckte schwer, bevor er wieder aufschaute.
    „Was ist das?“
    „Aprils Rundbrief. Sie verschickt jedes Quartal einen. Erzähl mir nicht, dass du es nicht weißt.“
    „Warum bekommst du einen und ich nicht?“
    „Nicht ich, sondern meine Sekretärin. Glenda ist ein großer Fan.“ Roan hob eine Schulter und ließ sie wieder fallen. „Ich habe ihn kurz überflogen, als ich gerade mal Zeit hatte. Das ist die Sommerausgabe, sie kam letzte Woche. Darin steht, dass April an diesem Wochenende unten in New Orleans ist, wo sie auf irgendeiner Konferenz einen Vortrag hält.“
    Luke runzelte die Stirn. „Ist das gut oder schlecht?“
    „Schwer zu sagen. Wenn ihr Problem lokal ist, ist es gut. Wenn nicht …“
    „Dann wissen zahllose Leute davon, wenn nicht durch ihren Rundbrief, dann durch das Material, das über die Konferenz verschickt wurde. Wenn sie wirklich in Gefahr ist, wird sie ein leichtes Ziel sein.“
    „Genau.“ Roan machte eine Pause, dann sagte er bedächtig: „Martin Tinsley, ihr Ex, lebt noch in New
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