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Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
Autoren: Stephenie Meyer
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eine Oldtimer-Ausstellung, war mir schon klar, dass Edward mich mit dem neuen Wagen vermutlich in Verlegenheit bringen würde. Dass ich gaffende Blicke und Geflüster würde ertragen müssen. Damit lag ich richtig. Aber selbst in meinen düstersten Vorstellungen wäre ich nicht darauf gekommen, dass er mir zwei Autos besorgen würde.
    Â»Das Vorher-Auto und das Nachher-Auto«, hatte er erklärt, als ich ausgeflippt war.
    Das hier war nur das Vorher-Auto. Er hatte mir gesagt, es sei nur ein Leihwagen, und versprochen, ihn nach der Hochzeit zurückzugeben. Ich war aus alldem überhaupt nicht schlau geworden. Bis jetzt.
    Haha. Weil ich so ein zerbrechlicher Mensch war, so unfallgefährdet, weil ich mich mit meinem Pech andauernd selbst in Gefahr brachte, brauchte ich also ein raketensicheres Auto, damit mir nichts zustieß. Urkomisch. Bestimmt hatten er und seine Brüder hinter meinem Rücken herzlich darüber gelacht.
    Oder vielleicht, ganz vielleicht, flüsterte eine kleine Stimme in meinem Kopf, vielleicht ist es gar kein Witz, du Dummchen. Vielleicht macht er sich wirklich solche Sorgen um dich. Es wäre nicht daserste Mal, dass er in dem Versuch, dich zu beschützen, übers Ziel hinausschießt.
    Ich seufzte.
    Das Nachher-Auto hatte ich noch nicht gesehen. Es war bei den Cullens im hintersten Winkel der Garage unter einem Laken versteckt. Ich wusste, dass die meisten an meiner Stelle inzwischen daruntergespäht hätten, aber ich wollte es wirklich nicht wissen.
    Das Nachher-Auto hatte vermutlich keine Panzerung – denn die würde ich nach den Flitterwochen nicht mehr brauchen. Unverwundbarkeit war nur einer der vielen Vorteile, auf die ich mich freute. Zur Familie Cullen zu gehören, beinhaltete Besseres als teure Autos und beeindruckende Kreditkarten.
    Â»Hey«, rief der große Mann und legte die Hände an die Schläfen, um durch die Scheibe schauen zu können. »Wir sind fertig. Vielen Dank!«
    Â»Gern geschehen«, rief ich zurück, dann verkrampfte ich mich, als ich den Motor anließ und langsam das Gaspedal heruntertrat …
    Ganz gleich, wie oft ich die vertraute Strecke nach Hause fuhr, ich konnte die ausgewaschenen Plakate immer noch nicht ausblenden. Sie waren an Telegrafenmasten geheftet und an Straßenschilder geklebt, und jedes einzelne war immer aufs Neue wie ein Schlag ins Gesicht. Ein verdienter Schlag. Sofort war der Gedanke von vorhin wieder da – den ich mir so streng verboten hatte. Auf dieser Straße konnte ich ihm nicht ausweichen. Nicht, wenn das Foto von meinem Lieblingsmechaniker in regelmäßigen Abständen an mir vorbeizuckte.
    Mein bester Freund. Mein Jacob.
    Die Plakate mit der Aufschrift Wer hat diesen Jungen gesehen? waren nicht die Idee von Jacobs Vater. Mein eigener Vater, Charlie, hatte die Plakate drucken und überall in der Stadt aufhängen lassen. Nicht nur in Forks, sondern auch in Port Angeles, Sequim, Hoquiam, Aberdeen und jeder anderen Stadt auf der Halbinsel Olympic … Und er hatte dafür gesorgt, dass das Plakat auch in jeder Polizeiwache des Staates Washington hing. Seine eigene Polizeiwache hatte der Suche nach Jacob eine ganze Pinnwand gewidmet. Eine Pinnwand, die zu Charlies Ärger und Enttäuschung weitgehend leer war.
    Mein Vater war nicht nur enttäuscht, weil kaum Hinweise eingingen. Vor allem war er enttäuscht von Billy, Jacobs Vater – und Charlies bestem Freund.
    Enttäuscht, weil Billy sich bei der Suche nach seinem sechzehnjährigen »Ausreißer« nicht mehr ins Zeug legte. Weil Billy sich weigerte, die Plakate in La Push aufzuhängen, dem Reservat an der Küste, wo Jacob zu Hause war. Weil er sich mit Jacobs Verschwinden offenbar abgefunden hatte, als könne er sowieso nichts dagegen tun. Weil er sagte: »Jacob ist jetzt alt genug. Er wird schon wieder nach Hause kommen, wenn er will.«
    Und es ärgerte ihn, dass ich mich Billys Meinung anschloss.
    Auch ich wollte keine Plakate aufhängen. Denn Billy und ich wussten beide, wo Jacob war, ungefähr jedenfalls, und wir wussten auch, dass niemand diesen Jungen gesehen hatte.
    Von den Plakaten bekam ich wie üblich einen dicken, fetten Kloß im Hals, wie immer brannten meine Augen, und ich war froh, dass Edward an diesem Samstag auf der Jagd war. Wenn er sehen würde, wie es mir ging, würde er sich auch schlecht fühlen.
    Es hatte allerdings auch seine
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