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Belials Braut

Belials Braut

Titel: Belials Braut
Autoren: Jason Dark
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immer nur ein Name flüsternd und auch leicht singend über seine Lippen. »Angelina... Angelina...«
    Sie war für ihn das Größte überhaupt. Sie war ein Geschöpf wie aus dem Märchen. Viel schöner, als er es sich vorgestellt hatte. Auch viel schöner als die Models, die er aus den Hochglanzillustrierten kannte. Und sie wollte sich mit ihm treffen.
    Heute noch...
    Er kannte das Lokal nicht, und er hatte auch nie davon gehört. Es hieß Angel’s Corner – Engels-Eck. Ein toller Name. Das Lokal passte auch zu ihr, zum Namen, zum Aussehen, einfach zu allem. Engels-Eck war wunderbar.
    Sie hatte ihm den Weg erklärt. Bis nach Paddington. Dort lag das Lokal im Schatten einer Brücke, die über den Grand Union Canal führte, über die größte künstliche Wasserstraße innerhalb der Stadt.
    Sich mit dem Wagen durch die Stadt zu quälen, wollte er sich nicht antun. Die U-Bahn war besser. Eine Zeit hatte ihm Angelina nicht vorgegeben. Irgendwann im Lauf des Abends wurde sie dort erscheinen, und dann würde man weitersehen.
    Ja, weitersehen...
    Darauf freute sich Craig besonders. Es war durchaus möglich, dass sein ganz großer Traum in Erfüllung ging und er mit seiner neuen Flamme im Bett landete.
    Frisch geduscht. Die neue Kleidung. Die ebenfalls neuen Schuhe, das alles passte. Zum Schluss kämmte er sein Haar nach vorn, so dass die Strähnen den größten Teil der Stirnglatze verdeckten. Dann fühlte er sich fit.
    Pfeifend verließ er seine Wohnung. Dass er die vier Stockwerke zu Fuß hinter sich lassen musste, darüber ärgerte er sich heute nicht. Er grüßte sogar einen Bewohner, was er sonst nicht oder nur ganz selten tat.
    Die U-Bahn-Station hatte er in weniger als zehn Minuten erreicht und hatte auch das Glück, direkt in einen Wagen steigen zu können, wo er einen Sitzplatz fand.
    Angelina...
    Er flüsterte immer wieder diesen Namen vor sich hin, ohne die Lippen richtig zu bewegen. Sie wollte ihm nicht aus dem Kopf, und sie würde ihm auch nicht aus dem Kopf gehen. Er stellte sich vor, wie es war, wenn er sie in die Arme schloss, und er malte sich auch aus, welche Figur sie hatte.
    Das Gesicht war toll. Und die Figur musste es ebenfalls sein. Davon ging er aus. Wer aussah wie Angelina, der musste einfach top sein. Eine andere Möglichkeit zog er erst gar nicht in Betracht.
    In der Bahn herrschte nicht viel Betrieb. Einige Menschen kamen von der Arbeit. Das sah er ihren Gesichtern und auch den müde wirkenden Sitzhaltungen an. Sie waren froh, den Stress für einen Tag geschafft zu haben.
    Das ging ihm auch oft so, nur nicht heute. Da schwebte er auf den Wolken.
    Zwei Farbige stiegen ein und spielten Karten. Eine alte Frau setzte sich mit ihrem gefüllten Einkaufsnetz in seine Nähe und schaute ihn an. Als er lächelte, senkte sie den Blick. Freundlichkeit war wohl nicht ihr Fall.
    Er musste mehrere Stationen weit fahren. Immer dann, wenn die Bahn in eine Station einlief und es heller wurde, schaute er aus dem Fenster. Er sah die Menschen auf dem Bahnsteig. Ihre unterschiedlichen Gesichter und Körper waren verschwommene Wesen, aber jedes von ihnen bekam plötzlich Angelinas Gesicht.
    Sie ging ihm nicht aus dem Kopf. Auch wenn Craig sich gezwungen hätte, nicht mehr an sie zu denken, wäre es nicht möglich gewesen. Und das war so wunderbar. So erwischt hatte es ihn noch nie zuvor, und er war auch gespannt auf ihre Stimme.
    Sicherlich war sie weich. Eine Stimme wie der Klang einer wunderbaren Glocke. So etwas gehörte eben dazu. Das stand für ihn fest. Sie musste so reden. Engel oder engelsgleiche Wesen sprachen so. Noch vor einer Woche hätte er gelacht, wenn ein Verliebter seine Freundin als Engel bezeichnet hätte. Nun war er selbst in der Situation und fand es nicht lächerlich.
    Noch eine Station, dann hatte er es geschafft. Der Zug rumpelte wieder in die Dunkelheit des Tunnels, in dem nur wenige Lichter brannten. Craig Wilson stand auf. Er stellte sich schon nahe der Tür hin, um den Wagen so schnell wie möglich zu verlassen, wenn er gestoppt hatte.
    Dann war es so weit. Wieder wurde es in der Umgebung heller. Paddington. Nicht der berühmte Bahnhof aus dem Krimi, sondern die U-Bahn-Station. Aber der Bahnhof war nicht weit entfernt und auch nicht die Brücke über den Kanal.
    Hier war Wilson schon mal gewesen, aber auf die Kneipe hatte er nicht geachtet.
    Die Türen öffneten sich vor ihm. Mit einem Sprung stand er auf dem Bahnsteig und eilte der Treppe entgegen, die ihn an die Oberwelt brachte.
    Es war
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