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Belial

Belial

Titel: Belial
Autoren: Jason Dark
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mir Antwort.« B.A. Jacksons Stimme klang längst nicht mehr so sicher. Ein schriller Klang hatte sich hineingemischt, auch ein Zeichen der Angst.
    »Ich will deinen Job!«
    Der DJ. wollte lachen. Er hatte schon den Mund geöffnet, als ihm einfiel, es doch lieber zu unterlassen. So etwas konnte ihm der andere übelnehmen. Jackson wußte plötzlich nicht mehr, was er mit seinen Händen tun sollte. Er bewegte sie über den Rand der Konsole hinweg.
    Als er hinschaute, sah er die Schweißspuren. Er schwitzte nicht, weil es warm war. Nein, das hatte einen anderen Grund, es war die Angst.
    Um Zeit zu gewinnen, stellte er eine dumme Frage, wollte den anderen nicht vergraulen. Die Musik lief weiter, kein Gast protestierte. Er war mit den Klängen der neuen CD zufrieden. »Bist du denn vom Fach, Meister?«
    Belial hörte die Worte. Nur wußte er nicht, was er damit anfangen sollte.
    »Wie meinst du das?«
    »Ja, Mann.« Jackson gewann allmählich Oberwasser. Die Angst bohrte nicht mehr so tief. »Kannst du das hier bedienen? Ist nicht einfach, fast schon eine Wissenschaft.«
    »Meinst du?«
    »Klar, verdammt!«
    »Das glaube ich nicht.«
    Jackson brannte schon lange eine Frage auf der Zunge, die er jetzt stellte. »Was ist mit Dogge?«
    »Wer ist das?«
    »Der Mann unten!«
    Belial hob die Schultern. »Ich weiß nicht genau, ob er tot ist. Kann aber sein.«
    Der DJ. schnappte nach Luft. Plötzlich schwitzte er wieder stärker und fuhr durch sein Gesicht. »Verdammt noch mal, weißt du, was du da gesagt hast?«
    »Genau!«
    Die Antwort verschlug selbst dem sprachschnellen DJ. die Sprache. Er stellte sich plötzlich die Frage, wer diese Gestalt war. Sie kam ihm vor wie ein böser Engel, wie jemand, der eine andere Welt verlassen hatte, um in der Welt der Menschen seine Zeichen zu setzen. Für ihn war das einfach Wahnsinn, verrückt, irre. Das… das… war nicht so leicht nachvollziehbar. Und überhaupt, der war kein Mann und keine Frau.
    Scheiße, der war gar nichts.
    »Du kannst gehen!« sagte Belial.
    »Ich?« schrillte Jackson zurück.
    »Wer sonst?«
    »Scheiße, das ist mein Platz!«
    »Nicht mehr!« Belial blieb gelassen. Er hatte es nicht weit, bis zum Pult, und B.A. Jackson sah mit Schrecken, daß er auf ihn zukam. Dieses verdammte graue Etwas, das den Namen Mensch nicht verdiente, sah so aus, als wollte es ihm an die Wäsche.
    Jackson wollte den Arm heben und den anderen wegstoßen, aber Belial reagierte gelassen.
    Er griff zu und hielt die rechte Hand des anderen fest. Dabei lächelte er.
    Jackson glotzte in das graue Gesicht. Er sah die Augen, und er sah darin etwas, das er nicht beschreiben konnte. Unsagbar böse und schlimm, auch rein menschenverachtend, bösartig hinterlistig – und mordlüstern.
    Der DJ. begriff. »Nein!« flüsterte er. »Nein, bitte nicht. Nein, ich werde nicht…«
    »Doch, du wirst!«
    »Wie denn?«
    »Sterben!«
    Jacksons Gelenk befand sich noch immer in dieser stahlharten Fingerpresse.
    Jetzt packte auch die andere Hand zu. Sie erwischte ihn an der Hüfte, und einen Moment später schwebte Jackson über dem Boden.
    Er schrie und zappelte mit den Beinen, doch niemand konnte seine Schreie hören, denn das Mikro war abgestellt.
    Noch in der Luft drehte ihn Belial herum. Ihm war es egal, ob er zappelte oder nicht, er hatte seinen Plan und würde ihn bis zum bitteren Ende durchführen.
    »Schau hinaus!«
    Jacksons Mund war weit aufgerissen. Belial kümmerte sich nicht um menschliche Schreie. Ihm bereiteten sie Vergnügen. Er war das Grauen und der Tod in einer Person.
    Dann schleuderte er den Körper vor. Nie hätte Jackson gedacht, daß er so schreien könnte. Er prallte gegen die Scheibe, die sofort zerbrach.
    Belial hörte den Knall. Er sah die Scherben, die Splitter, und er schaute zu, wie der Körper des DJ. in die Tiefe segelte, genau auf die Köpfe der Tanzenden zu…
    ***
    Belial genoß das Bild. Er hätte sich keinen besseren Auftritt wünschen können. Als wäre er schon öfter in dieser Kabine gewesen, schaltete er mit sicherer Hand wieder das Mikrofon ein, denn später sollte jeder seine Botschaft hören.
    Zunächst aber schaute er zu, was unten auf der großen Tanzfläche passierte.
    Trotz des Lärms hatten einige Tänzer das Brechen des Glases gehört.
    Vielleicht hatten sie auch gerade nach oben geschaut, dann sahen sie, wie der Körper des DJ. Jackson in die Tiefe segelte, umgeben von höllisch scharfen Glasstücken. Wenn sie trafen, gab es zumindest Verletzte.
    Die ersten
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