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Bélas Sünden

Bélas Sünden

Titel: Bélas Sünden
Autoren: Petra Hammesfahr
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öfter erpresst?«
    Er nickte nur.»Und du hast danach nie wieder mit ihr geschlafen?«
    Er schüttelte den Kopf, schürzte die Lippen dabei, als wolle er sagen, glaub es, oder glaub es nicht, es ist mir egal, wie du darüber denkst.»Und welche Erklärung gibt es dann für die Dinge, die ich gefunden habe? Diese Tücher.«
    Er seufzte nachdrücklich, fast ein wenig gelangweilt, hob die Schultern an.»Sonja hat es doch gesagt. Marion hat sich hier mit Heinz getroffen.«
    »Das glaube ich aber nicht, Béla. Das hätte Heinz nicht getan. Er hatte es auch nicht nötig. Er geht seit Jahren zu einer Frau, die er dafür bezahlen muss. Das hat er mir selbst gesagt, und die Art, wie er es sagte, war eindeutig. Es war die Wahrheit.«
    Béla ließ die Schultern sinken.»Marion hat Geld von 313 mir genommen, und Heinz hat auch viel ausgegeben für sie, das weißt du. Vielleicht hat er das gemeint mit bezahlen. Aber vielleicht war Marion auch mit einem Freund hier. Ich war nicht hier, ich weiß es nicht. Man wird sie fragen müssen.«
    Irgendwann wurde es auf dem Fußboden unbequem. Und es war schon so spät.»Hast du ihn wirklich nicht erschossen?«
    Er drehte die Augen zur Decke.»Nein, Lissa.«
    »Nenn mich nicht so.«
    Darauf ging er nicht ein, fragte nur noch einmal:»Soll ich dir das Bettzeug ins Gästezimmer tragen?«
    »Ich möchte bei dir schlafen.«
    Er zog irritiert die Augenbrauen hoch.»Was wird dein Römer dazu sagen? Meinst du, er ist einverstanden?«
    »Béla, hör auf damit, bitte, ich kann nicht mehr. Ich will nicht allein sein. Ich will mit dir schlafen.«
    Er zuckte mit den Schultern.»Ich glaube nicht, dass es geht. Ich kann nicht, Lissa.«
    »Nur schlafen, bitte. Halt mich fest.«
    Da nickte er endlich. Ich hatte noch nie mit ihm in seinem Bett gelegen. Es war nicht so breit wie meins und stand mit einer Seite an der Wand. Er ließ mich zuerst hinein, dann lag er eine Weile neben mir. Das Licht machte er nicht aus. Schließlich richtete er sich wieder auf, beugte sich über mich.»Ich kann nicht so neben dir liegen.«
    »Das musst du doch auch nicht.«
    Er stützte sich mit einem Ellbogen neben meinem Kopf auf dem Kissen ab, strich mir mit den Fingerspitzen ein paar Haare aus dem Gesicht. In seinem Blick lag eine Mischung aus Trauer und diesem ersten Schmelz, mit dem sich sein Verlangen ankündigte.»Liska!«
    Er schüttelte den Kopf, ließ einen kleinen Seufzer folgen, der halb aus Schmerz und halb aus Zärtlichkeit bestand. Sein Gesicht war so dicht über mir, dass es mir vor den Augen verschwamm.»Was hast du gemacht, Liska? Warum hast du es getan? Als dein Römer sagte, er hat dich gehabt, bin ich verrückt geworden. Er hat mich belogen, ja? Ihr habt euch das nur ausgedacht für ein bisschen Rache, ja?«
    Er strich mit den Lippen an meinen Schläfen entlang über die Wange zum Mundwinkel.»Sag es mir, Liska«, murmelte er.»Es war nur Schwindel. Du hast nicht mit ihm geschlafen. Du warst nicht drei Tage bei ihm.«
    »Nein«, sagte ich.»Du bist grausam, Liska.«
    »Ich weiß.«
    Ich hatte nicht das Gefühl, ihn zu belügen. Es gibt Dinge, die geschehen, obwohl man sie nicht geschehen lassen will. Und weil man es nicht will, sind sie gleich anschließend nicht mehr wahr. Vielleicht erging es ihm ebenso. Er hielt mich die ganze Nacht im Arm, mehr tat er nicht. Und warten! Der Sonntag. Wider Erwarten kam Meta doch um acht Uhr. Wir bemerkten nichts davon. Béla fand einen Zettel, als er kurz vor elf hinunterging. Verhaftet war Meta jedenfalls noch nicht. Aber was hatten sie schon in der Hand? Gegen Meta nur einen Verdacht. Ansonsten meine Bettwäsche, ein paar Gipsabdrücke von Damenschuhen oder Stiefeletten. Den Wagen von Heinz fanden sie in einer Seitenstraße. Der Schlüssel steckte, die Papiere lagen im Seitenfach an der Fahrertür. Die Pistole fanden sie nicht, obwohl uniformierte Polizisten die ganze Gegend danach absuchten. Am späten Sonntagnachmittag fand ich den Mut, Béla nach dem Geldschein zu fragen, den er Sonja in die Hand gedrückt hatte. Fünfhundert Euro für ein Taxi und ein Märchen? Er tippte sich an die Stirn.»Liska, schau auf den Kalender. Es war der Unterhalt für Dezember.«
    Den Unterhalt bekam sie oft auf die Hand. Ich glaubte ihm. Und warten! Der Montag. Meta kam um acht, allein. Bis kurz vor zehn war sie im Lokal beschäftigt, dann kam sie hinauf. Wir saßen beim Frühstück. Sie holte sich das Putzzeug, wollte in meinem Arbeitszimmer beginnen. Béla ging zu ihr in die Diele.
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