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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)
Autoren: Jill Mansell
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einem dieser Träume, wenn man sich auf einer Bühne wiederfindet, aber niemand hat einem gesagt, in welchem Stück man eigentlich auftritt.
    Also gut, das Wichtigste zuerst. Mit ausgetrocknetem Mund fragte sie: »Was wird jetzt aus Shepton Mallet?«
    Johnny holte tief Luft. »Tut mir leid, das hat Rose ausgeheckt.« Er klang weniger selbstsicher als sonst, was seltsam war.
    »Warum hat sie schon viel von mir gehört?«
    »Ich habe die letzten acht Tage hier gearbeitet. Und wir haben viel geredet.« Er schwieg kurz. »Ich musste mit jemandem reden, sonst wäre ich verrückt geworden. Dich herzuholen, war allein ihre Idee. Wenn du gewusst hättest, dass du mich hier sehen würdest, wäre es keine Überraschung gewesen.« Mit trockenem Humor fügte Johnny hinzu: »Rose liebt Überraschungen.«
    Cleos Herz hatte noch nie so schnell geschlagen. Um sich Zeit zum Nachdenken zu verschaffen, sagte sie: »Wie geht es Clarice?«
    »Sehr gut. Sie zieht nächsten Monat ins Neild House.«
    »Das ist … großartig.«
    »Ich weiß.«
    Sie wappnete sich. »Und wie geht es Honor?«
    »Honor geht es gut.« Noch eine Pause. »Wir sind nicht mehr zusammen. Ich habe letzte Woche mit Honor Schluss gemacht.«
    O Gott, meinte er das ernst? Cleo konnte nicht an sich halten, sie platzte heraus: »Du hast Schluss gemacht? Warum solltest du das tun?«
    Er hielt die Hand hoch, um ihr Einhalt zu gebieten. »Also gut, lass mich etwas erklären. Als ich in den USA lebte, waren Honor und ich zusammen, aber es funktionierte nicht. Die Beziehung war so gut wie vorüber, doch Honor geriet in Panik, als ich sie beenden wollte. Dann traf sie diesen anderen Kerl und sagte zu mir, zwischen uns wäre es aus. Auf diese Weise war nicht sie es, die abserviert wurde. Für mich war das absolut in Ordnung. Ich war sogar erleichtert. Aber dann lief alles aus dem Ruder, als ihr klar wurde, was für ein Idiot er war. Sie rief mich an, als ich in Norfolk war und Tante Barbara im Sterben lag. Und ehe ich mich versah, saß sie im nächsten Flugzeug. Sie hat diesen Multimillionendollardeal nur meinetwegen ausgeschlagen, was sollte ich also sagen? Danke, aber nein danke?« Er schüttelte den Kopf. »Das konnte ich ihr nicht antun. Sie ist ein süßes Mädchen mit einem guten Herzen. Also dachte ich, ich müsse mitspielen, es noch einmal versuchen.«
    »Bis vor einer Woche.« Cleo zitterte unwillkürlich. »Was passierte dann?«
    »Willst du das wirklich wissen?« Er sah sie fest an. »Na schön, ich erzähle es dir. Du bist passiert.«
    »Wie bitte?«
    »Erinnerst du dich, wie ich dich fragte, ob du vorbeikommen und Clarice Gesellschaft leisten könntest?«
    »Ja.« O Gott, was sollte sie nur mit all dem Adrenalin anfangen?
    »Du sagtest, du würdest es tun, und wolltest wissen, wann ich dich da haben will?« Johnny wartete er, dann legte er den Kopf schräg. »Und ich wollte am liebsten sagen: Immer.«
    Stille. In der Ferne schrie eine Eule. Cleo schauderte. Passierte das gerade wirklich? Auch wenn es sich so anfühlte , als ob es passierte, wie konnte sie absolut sicher sein?
    »Und das war der Moment, in dem ich wusste, was ich zu tun hatte«, fuhr Johnny fort. »Selbst wenn ich am Ende wie ein vollkommener Trottel dastand. Denn vielleicht empfindest du ja nicht dieselben Gefühle für mich, aber seit ich nach Channings Hill zurückgekommen bin, kann ich nicht aufhören, an dich zu denken.«
    Konnte er hören, wie schnell ihr Herz schlug? Es glich einem Känguru, das mit aller Kraft versuchte, aus ihrer Brust herauszuhüpfen. Cleo riskierte ein angedeutetes Lächeln. »Und was genau ging dir durch den Kopf, wenn du an mich gedacht hast?«
    »Nur Gutes. Es ist mir ernst. Seit dem Tag von Dads Beerdigung, warst du … hier drin.« Er klopfte sich an die Schläfe.
    O Gott, wie wunderbar . »Warum ich? Warum ich und nicht Honor?«
    »Also gut, was mir spontan einfällt.« Johnny zählte es an seinen Fingern ab. »Wenn du einen deiner Nägel abbrichst, würdest du dann deine Maniküre anrufen und sie bitten, sich ins Flugzeug zu setzen und das Problem für dich zu lösen?«
    »Möglicherweise«, räumte Cleo ein.
    »Wenn ich die Stirn runzele und sie sich dadurch in Falten legt, würdest du dann ständig auf mich einreden, ich solle mir eine Botox-Spritze setzen lassen?«
    »Das liegt im Bereich des Möglichen.«
    »Wenn ich dir sage, dass wir meine Tante in ein Pflegeheim nach Bristol holen, würdest du dann sagen: ›Ach herrje, muss das sein? Dann wird sie ständig
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