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Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)

Titel: Beinah auf den ersten Blick: Roman (German Edition)
Autoren: Jill Mansell
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gesammelt, und das ist ja das Wichtigste. Also gut, ich gehe zu Bett. Gute Nacht, alle zusammen! Bis morgen früh dann, Clarice!« Sie warf Handküsse und zog sich nach oben zurück.
    Clarice konstatierte trocken: »Bis morgen dann.«

54.
    Kapitel
    »Clarice ist in dem Pflegeheim nicht glücklich. Sie hat sich nur damit abgefunden, um bei ihrer Schwester sein zu können. Aber jetzt gibt es keinen Grund mehr für sie, dort zu bleiben.«
    Johnny hatte Cleo angeboten, sie nach Hause zu begleiten, und Cleo hatte sein Angebot angenommen. Es war wichtig, dass er das erfuhr, und sie vermutete, dass Clarice trotz ihrer offenen Art nicht einmal im Traum daran denken würde, es ihm selbst zu sagen.
    Er nickte nachdenklich. »Ich hatte mich das auch schon gefragt.«
    »Sie nennt es Gottes Wartezimmer. Sie findet es dort furchtbar.«
    »So schlimm?«
    »Ja.« Cleo blieb fest.
    Johnny schob die Hände in die Jackentaschen, als sie über das nasse Gras gingen. »Tja, dann müssen wir etwas anderes organisieren.«
    »Darf ich etwas sagen?«
    In der Dunkelheit erkannte sie den Ansatz eines Lächelns. »Kann ich dich davon abhalten?«
    Nur mit einem Kuss. Aber das wird nicht passieren, also nicht mal dran denken.
    Laut sagte sie: »Deine Tante ist großartig. Ich mag sie wirklich.«
    »Ich auch.«
    »Als sie mir erzählte, wie sehr sie es im Pflegeheim hasst, da habe ich sie gefragt, ob sie nicht in diese Gegend ziehen möchte. Und sie meinte, das könne sie nicht tun, weil du dich dann ständig verpflichtet fühlen würdest, sie zu besuchen. Sie will dir nicht lästig fallen und dich auch nicht unter Druck setzen.«
    Johnny blieb stehen. »Sie ist die einzige lebende Verwandte, die ich noch habe. Warum sollte sie denken, dass sie mich unter Druck setzt?«
    »Weil sie findet, dass du dein eigenes Leben hast und keine alte Verwandte brauchst, die deine Zeit auffrisst. Darum sage ich dir das jetzt.« Cleo sah ihn an. »Auch wenn sie mir das Versprechen abgenommen hat, es dir nicht zu sagen. Aber ich kenne zufällig ein sehr gutes Pflegeheim in Bristol. Eine meiner Stammkundinnen wohnt dort, und sie findet es wunderbar.«
    »Und wann immer ich zu Hause bin, kann sie hier bei mir wohnen … es wäre viel einfacher, wenn sie so nah untergebracht wäre«, sagte Johnny. »Wo ist dieses Pflegeheim? Wie heißt es? Gott, sie hat vierzig Jahre lang junge Ärzte in Angst und Schrecken versetzt. Sie ist ein absolutes Schlachtross im Beruf gewesen. Ich fasse es nicht, dass Clarice mich nicht selbst darum bitten wollte.«
    »Sie ist eben rücksichtsvoll. Sie will dir keine Last sein.« Cleo schäumte über vor neu erwachten Gefühlen. »Hör zu, wenn du je Hilfe mit ihr brauchst, dann wäre ich zu gern für dich da.« O Gott, ließ sie das wie eine arme Verzweifelte klingen, die krampfhaft auf Kontakt mit ihm aus war, ungeachtet wie dürftig der Vorwand auch sein mochte?
    Sie erreichten das Cottage. Johnny berührte sie leicht am Arm, und der unerwartete Kontakt ließ sie vor unterdrückter Sehnsucht schaudern.
    Er sah zu ihr hinunter. »Was ist jetzt?«
    Cleo schüttelte hilflos den Kopf. Es war ja nicht so, dass sie einfach damit herausplatzen konnte, welche Gefühle sie für ihn hegte und wie verlassen sie sich fühlte, seit Honor wieder in sein Leben getreten war.
    »Nichts. Mir geht’s gut, ich bin nur … du weißt schon, müde …«
    Johnnys dunkle Augen funkelten. »Ich meinte eigentlich, was ist jetzt mit diesem Pflegeheim? Wie heißt es?«
    »O Gott, tut mir leid …« Wie gut, dass es dunkel war. Sie kniff fest die Augen zu und spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss. »Es heißt Neild House und liegt in Clifton, oben in den Downs.«
    »Ich schaue mir gleich die Homepage an, wenn ich nach Hause komme.« Er schwieg kurz. »Danke für heute Abend. Ich schulde dir was.«
    Schuldete ihr was genau? Einen Gefallen? Einen Augenblick ungezügelter Leidenschaft? Einen langen Augenblick sahen sie sich in die Augen, und Cleo fragte sich, ob er dachte, was sie dachte. Was würde geschehen, wenn sie ihn jetzt packte, einfach so, und sich – welcher Gedanke – auf ihn warf? Bildete sie es sich nur ein oder hatte er …
    »Yeehaa!« Der Schrei erklang in der Dunkelheit, direkt gefolgt von galoppierenden Schritten und Keuchen und unterdrücktem Gelächter. Sie drehten sich beide um und sahen Ash, der über den Anger auf sie zugerannt kam, sein gestreiftes Hemd aus der Hose gerutscht. Er trug Fia auf den Armen, die kicherte und schrie,
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