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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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stiegen am Horizont auf. »Können die vom Komitee sein?«
    Alek schüttelte den Kopf. »Die wissen doch gar nicht, dass wir hier sind.«
    »Aye, so sollte das auch sein. Aber das Anarchisten-Mädchen hat es ihrem Onkel erzählt, nicht?«
    Bauer kam wackelig auf die Beine und setzte einen Feldstecher an die Augen. Eine Linse war gesprungen, deshalb hielt er das Fernglas wie ein Teleskop.
    »Elefanten«, sagte er auf Deutsch.
    Alek fluchte. »Zumindest sind die langsam.«
    »Aber wir können Klopp nicht hier forttragen. Nicht ohne Hilfe«, wandte Deryn ein.
    »Und woher sollen wir die bekommen?«
    Sie zeigte zu dem dunklen Schemen über dem Wasser, der noch wendete und dessen Suchscheinwerfer nun auf die Klippen zuwanderte. »Die Leviathan ist hierher unterwegs. Wir können ihnen ein Signal geben und Klopp zum Schiffsarzt holen lassen.«
    »A, B, C …«, sagte Bovril glücklich.
    »Die werden uns wieder in Gefangenschaft nehmen!«, sagte Alek.
    »Aye, aber was glaubst du, werden diese brüllenden Osmanen mit uns machen, nach allem, was wir angestellt haben?« Deryn umfasste mit einer Geste das Trümmerfeld. »Zumindest lassen dich meine Leute am Leben!«
    »Ich kann bei Meister Klopp bleiben, Hoheit«, sagte Bauer auf Deutsch.
    Deryn kniff die Augen zusammen. In dem Monat, in dem sie mit den Mechanisten gearbeitet hatte, war ihr Deutsch viel besser geworden. »Was meint er damit, er will bei Klopp bleiben?«
    Alek wandte sich an Deryn. »Dein Schiff kann Bauer und Klopp aufnehmen, während du und ich uns davonmachen.«
    Deryn bekam den Mund nicht zu. »Bist du völlig übergeschnappt?«
    »In diesem Durcheinander werden uns die Osmanen nicht erwischen.« Alek ballte die Fäuste. »Und überleg nur, wenn das Komitee heute Nacht gewinnt, werfen sie die Deutschen raus. Uns sind sie jedoch zu Dank verpflichtet, Dylan. Wir können hier unter Verbündeten bleiben.«
    »Ich bestimmt nicht, Prinz Dummkopf! Ich muss nach Hause.«
    »Aber allein schaffe ich das nicht … nicht ohne dich.« Sein Blick wurde milde. »Bitte komm mit.«
    Deryn drehte sich weg und wünschte sich einen Moment lang, Alek würde die gleiche Frage stellen und sie anders meinen. Nicht als Prinz Dummkopf , der von allen erwartete, dass sie ihm zu Diensten waren, sondern als Mann.
    Natürlich war das nicht sein Fehler. Sie hatte Alek niemals verraten, warum sie eigentlich nach Istanbul gekommen war – nicht wegen der Mission, sondern seinetwegen. Bislang hatte sie ihm nichts davon erzählt und jetzt war es zu spät. Sie waren einen ganzen Monat zusammen gewesen, hatten Seite an Seite gearbeitet und gekämpft, und noch immer war klar, dass er nie mit einem Mädchen von bürgerlicher Herkunft zusammenkommen konnte.
    Wozu sollte sie also hierbleiben?
    »Es ist nicht nur das, Dylan«, sagte er. »Du bist der beste Soldat, den die Revolution hat.«
    »Aye, aber das da oben ist mein Zuhause. Mit deinen … Maschinen kann ich nicht leben.«
    Alek breitete die Hände aus. »Spielt eh keine Rolle. Deine Mannschaft wird uns nicht sehen.«
    »Sie müssen aber.« Deryn starrte hinaus auf das Schlachtfeld und suchte etwas, womit sie Signal geben konnte. Aber Alek hatte recht: Selbst mit zehn Fuß großen Winkerflaggen würde sie niemand hier in den Trümmern des Zuges entdecken.
    Dann dämmerte es ihr: Die Arme des Golems waren in beide Richtungen ausgestreckt … Der rechte lag rechtwinklig, der andere schräg, fast wie der Buchstabe S im Winkeralphabet.
    »Kann sich dieser Apparat noch bewegen?«
    »Was, der Läufer?«
    »A, B, C«, sagte Bovril wieder.
    »Aye. Ein Riese, der Signale anzeigt, wäre kaum zu übersehen.«
    »Die Kessel sind kalt«, sagte Alek. »Aber es könnte noch ein bisschen Druck drauf sein.«
    »Kannst du mal nachschauen?«
    Zähneknirschend stieg Alek wieder in den Kopf und kniete sich an der Steuerung hin. Er klopfte an zwei der Anzeigen und wandte sich wieder um.
    »Und?«, rief Deryn. »Aber lüg mich nicht an!«
    »Ich würde dich nie anlügen, Dylan. Der Druck reicht vielleicht für ein Dutzend Buchstaben.«
    »Dann los! Mach es mir nach.« Deryn streckte den rechten Arm aus und richtete den linken nach unten.
    Alek rührte sich nicht. »Wenn ich mich deinem Kapitän ausliefere, lässt er mich bestimmt nicht noch einmal fliehen.«
    »Aber wenn du die Leviathan nicht um Hilfe bittest, ist Klopp ein toter Mann. Dann müssen wir alle sterben, sobald diese Läufer hier angekommen sind!«
    Alek starrte sie noch einen Moment an, seufzte,
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