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Begegnungen: Februar (German Edition)

Begegnungen: Februar (German Edition)

Titel: Begegnungen: Februar (German Edition)
Autoren: Ana Hofmann
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Spielen? Theater? Ballett?“
    Ballett? Mira liebte Ballett. Glaubte sie zumindest. Sie war noch nie gewesen, hatte aber jeden Tanzfilm, der ihr in die Finger kam, mit Freuden verschlungen.
    Sie nickte leicht.
    „ Ballett wäre schön.“
    Hellmut fackelte nicht lange und zückte sein Telefon.
    „Jaques?“
    „ Kannst du herausfinden, ob es heute in Monaco Ballett gibt? Ich warte...“
    Er nickte ihr freundlich zu und tippte mit seinen Fingern auf dem Tisch herum.
    „Ja? Forsyte? Nehmen wir. Nicht zu weit vorne, sieh zu, dass du eine Loge kriegst. Danke, Ciao!“
    Er wandte sich ihr zu.
    „Ok. Heute Abend im Grimaldi Forum. Hast du noch was anderes zum Anziehen in deiner Tasche.“
    Sie nickte. Sie hatte das rote Kleid eingepackt, nur für alle Fälle.
    „Komm, wir fahren ins Hotel. Dort gibt es ein Casino. Da können wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.“
    Aus den zwei Fliegen wurden natürlich drei. Sie spielten mit wenig Glück, sie zogen sich auf dem kleinen Zimmer um und gleich wieder aus, um sich Hellmuts Lieblingsbeschäftigung zu widmen. Aber heute war sie nicht bei der Sache. Jede Nacht hatte er unermüdlich an ihr herum gespielt, sie durchs Zimmer laufen lassen um ihre Brüste wippen zu sehen, sie geknetet und gesaugt. Mira war müde. Was er tat, das tat er gut. Es fiel ihm nicht schwer, sie in Aufregung zu versetzen. Aber es war nicht genug und sie fühlte sich zunehmend frustriert, weil es ihr schwerer und schwerer fiel, ihrem Körper vollständige Erleichterung zu verschaffen. Und ihre Brüste schmerzten, ihre Spitzen waren empfindlicher denn je und in zunehmendem Maße, wurde ihr sein Verlangen zur Last.
    Als er während der Tanzdarbietung ganz selbstverständlich seine Hand in ihren Ausschnitt gleiten ließ, da hielt sie es endlich nicht mehr aus, griff ihn am Handgelenk und zischte: „Jetzt nicht.“
    Sein Gesicht blieb ohne Regung, nur eine Augenbraue fuhr fragend nach oben.
    „Ich bin wund. Ich brauche eine Pause.“
    Das war die Wahrheit. Das musste er doch wissen.
    Achselzuckend zog er seine Hand zurück und blickte sie den Rest des Abends nicht mehr an. Er schien nicht beleidigt, nicht verletzt, nur... abwesend.
    In dieser Nacht im sternenübersäten Monaco legte er seine Hände nicht mehr an sie. Er war höflich, sagte Gute Nacht und legte sich wie selbstverständlich an ihre Seite. Aber die Leichtigkeit aus ihrem Zusammensein war verschwunden.
    Und irgendwann in dieser Nacht verstand Mira auch, was all die jungen Frauen, die mit älteren, mit reichen Männern zusammen waren, dazu trieb ihre Zeit mit Shoppen und anderen Oberflächlichkeiten zu füllen. Es war eine Erfüllung, es musste eine Lücke schließen, die der Mann nicht füllen konnte. Oder wollte.
    Nicht jeder dieser Männer war impotent. Aber sie lebten für den Schein, für die Arbeit. Wie viel Nähe blieb da noch? Das war es, was Mira sich wünschte. Nähe. Natürlich, sie hätte sich ihr Zusammensein befriedigender gewünscht, aber mehr als das wollte sie mit ihm sprechen, von ihm gehalten werden, auch wenn sie ihm ihren Körper für eine gewisse Zeit entzogen hatte.
    Statt dessen hatte er sein Interesse verloren, so schien es. Das hatte sie nicht gewollt.
    „ Ich möchte wieder nach Hause.“, sagte sie ihm schlicht, als er beim Frühstück vor ihr saß.
    Er nickte.
    „Wir fahren gleich zurück. Ich lasse dir von Jaques einen Flug buchen.“
    Er sah sie dabei nicht an.
    Sie hatte das Gefühl, es nicht dabei belassen zu können. Im Auto auf der kurzen Fahrt nach Nizza fand sie dann endlich den Mut zu sprechen.
    „ Hellmut?“
    „ Ja, Kleine?“
    „ Bist du... mir böse?“
    „ Nein.“
    „ Aber du bist auch nicht... überrascht.“
    „ Nein... Ich weiß, dass ich kein leichter Partner bin. Das werde ich nie sein.“
    Sie lächelte ihn erleichtert von der Seite an.
    „Ich fand es trotzdem sehr schön mit dir. Zumindest... so lange mein Körper mitgespielt hat.“
    Er grinste zurück. Sie hielt sich ihre schmerzenden Brüste und lachte mit ihm. Dann wurde sie wieder ernst.
    „Hellmut?“
    „ Ja, Kleine?“
    Wie sollte sie das sagen?
    „Sind wir noch Freunde?“
    „ Ja, Kleine. Das sind wir.“
    „ Und das nächste Mal, wenn du in Berlin bist... wirst du da immer noch mein Freund sein?“
    „ Du meinst, wenn deine Brustwarzen geheilt sind?“
    „ Nein. Wenn meine Brustwarzen... wieder mir gehören...“
    Er überlegte einen Moment.
    „Auch dann.“
    Das war gut zu wissen. Zufrieden lehnte sie
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