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Begegnungen: Februar (German Edition)

Begegnungen: Februar (German Edition)

Titel: Begegnungen: Februar (German Edition)
Autoren: Ana Hofmann
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und Einwirken war kein Problem. In der Zwischenzeit hatte sie Gelegenheit, sich an den Computer zu setzen und die Hiobsbotschaft an Hellmut weiterzuleiten. Der arme Kerl. Erst ihre unglückselige Abreise und jetzt das. Er würde es überleben. Sie hatte mit sich selbst zu tun.
    Nachdem sie das stinkende Öl ausgewaschen hatte, versuchte sie krampfhaft den unglaublich engen Kamm durch ihre Haare zu ziehen. Vergeblich. Immer blieb sie irgendwo auf Höhe ihres Nackens stecken. Sie zog und zerrte und riss daran, bis ihr die Kopfhaut brannte, aber er wollte sich nicht bewegen. Nicht mal ein bisschen.
    Mit Tränen in den Augen rannte sie die Treppe hinab und klopfte leise an Bastians Tür.
    „Bastian? Ich brauche Hilfe. Bitte!“, wimmerte sie sie fast unhörbar.
    „ Was ist denn...?“
    Er stockte, als er ihr hilfloses Gesicht sah. Und da begann sie wirklich zu weinen. Laut, panisch, hemmungslos.
    „Ich... ich hab Läuse. Ich krieg sie nicht raus. Ich krieg den Kamm nicht durch...“, schluchzte sie abgehackt.
    „ Scheiße. Mira...“
    Er klang so hilflos. Aber nur für einen Moment. Bastian griff nach seinem Schlüssel und schloss die Tür hinter sich. Er zog sie an ihrem Arm nach oben und sie war dankbar für seine Führung. Ihre Augen tränten und ihre nassen Haare hingen ihr ins Gesicht, so dass sie kaum sehen konnte, wohin sie trat. Im Badezimmer las er sich die Instruktionen durch.
    „Na dann.“, meinte er und wies auf den Wannenrand. „Ich schätze, ich probiers mal. Hast du ein Küchentuch?“
    Schniefend schüttelte sie den Kopf.
    Er überlegte.
    „ Na gut, dann eben Klopapier.“
    Vorsichtig zog er den Kamm durch eine Strähne hinter ihrem Ohr. Auf halber Strecke blieb er hängen. Um ihr nicht weh zu tun, hielt er die Strähne fest und zog weiter. Zupfte und bürstete, bis er endlich in ihren Spitzen angekommen war. Den Kamm strich er auf einem gefalteten Stück Klopapier aus. Nichts.
    „Du hast keine Läuse.“
    „ Doch. Ich kann sie fühlen. Es krabbelt mich überall.“
    „ Das bildest du dir nur ein.“
    „ Nein. Mach weiter, nur keine falsche Scheu.“
    Schmerzhaft verzerrte sich ihr Gesicht, als er die nächste Strähne anging. Und die nächste. An einigen Stellen waren so feine Knoten in ihrem Haar, dass sie ihn anwies, sie mit der Nagelschere heraus zu schneiden. Und als jedes ihrer Haare frei und ausgebürstet war, lag das durchnässte Klopapier weiß und beinahe jungfräulich vor ihnen und schien sie höhnisch anzugrinsen.
    „Sag ich doch. Du hast keine Läuse.“
    „ Bist du dir ganz sicher... dass dus richtig gemacht hast?“
    Sie schaute von der Stelle an seinem Bauch, die sie während der Prozedur anvisiert hatte, auf und blickte in spöttisch lächelnde Augen. Er antwortete nicht.
    Plötzlich durchfuhr sie solch eine Welle von Dankbarkeit, dass sie ihre Arme um seine Leibesmitte schlang und ihn fest an sich drückte. Sein Körper erstarrte, er regte sich nicht. Aber unter ihrem Kinn spürte sie, dass es ihn nicht kalt ließ, sie so nahe zu spüren.
    „ Würdest du mit mir schlafen?“
    Er antwortete nicht.
    „Bitte!“
    „ Es ist Februar.“
    „ Für mich ist der Februar vorbei.“
    Er verkrampfte noch mehr. Er wusste, was das zu bedeuten hatte.
    „Es ist nichts passiert.“, flüsterte sie rau in sein Shirt.
    „ Nichts?“
    „ Fast nichts. Vielleicht... lässt du die Hände von meinen Brüsten, aber sonst... nichts!“
    „ Und dann?“
    „ Es ändert sich nichts.“
    Er schluckte. Das wollte er wohl nicht hören. Aber sie konnte sich nicht helfen. Urplötzlich war solch ein Bedürfnis in ihr, von ihm genommen zu werden. Wild und hart und bis zur völligen Erschöpfung. Sie war so sehr gereizt worden und doch war ihr Körper so hungrig geblieben.
    „Bitte! Was du willst, wie du willst. Aber... bitte!“
    Und fast unmerklich nickte er. Führte sie zum Bett.
    „Zieh dich aus!“
    Sie tat es. Sein Mundwinkel zuckte, als er ihre unnatürlich geröteten Brustwarzen ansah.
    „Leg dich hin! Auf den Bauch.“
    Während sie so lag, sah sie ihm dabei zu wie er sich seiner Kleider entledigte, wie er sich das Kondom überstreifte und als er sich auf ihre Schenkel setzte, da war er ihren Blicken entschwunden. Seine Hand wanderte zielgerichtet zwischen ihre Beine, fuhr in die unsichtbare Spalte und rieb fest an ihrer Klitoris. Sehr fest. Sie jaulte auf, nicht aus Schmerz, sondern aus Lust. Es tat gut. Es war, als säße dort ein ganz anderer Mann auf ihr als der ruhige und empfindsame
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