Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Befreiung der Gesellschaft vom Staat. Was ist kommunistischer Anarchismus?, Die

Titel: Befreiung der Gesellschaft vom Staat. Was ist kommunistischer Anarchismus?, Die
Autoren: Erich Mühsam
Vom Netzwerk:
revolutionärer Probleme in bewegter lebendiger Handlung, durch Antönen an Saiten, die in der Arbeiterseele revolutionär schwingen.
    Im Sommer 1920 erschien mein Gedichtbuch »Brennende Erde. Verse eines Kämpfers«. Auch diese Gedichte sollen Zeugnis des Geistes sein, der die Kunst nicht aus dem Leben herausheben, sondern dem Leben und seinem besten Teil, der Revolution, dienstbar machen will. Der Zweck heiligt die Kunst! Zweck meiner Kunst ist der gleiche, dem mein Leben gilt: Kampf! Revolution! Gleichheit! Freiheit!
    III. Dezember 1927
    In die Zeit, seit ich im Kerker Rechenschaft ablegte über mein Schaffen und Wollen, fällt das Kaspar-Hauser- Erlebnis meiner Rückkehr unter die Menschen, Weihnachten 1924. Ich bemühe mich, in der von der Zäsur des Weltkriegs tief aufgewühlten Welt durch Rede, Schrift und Beispiel auf die revolutionären Ziele hinzuwirken, die aus den vor sieben und acht Jahren geschriebenen Notizen zu erkennen sind. Die Dichtkunst ist nichts als eine meiner Waffen im Kampf.
    Erschienen sind seit der Veröffentlichung der »Brennenden Erde« unter dem Titel »Alarm, Manifeste aus zwanzig Jahren« eine kleine Sammlung politischer Gedichte, Aufsätze und Aufrufe; unter dem Titel »Revolution« die »Kampf-, Marsch- und Spottlieder«, ferner als Appell gegen die vergiftete Kampf weise der Klassenjustiz die Schrift »Gerechtigkeit für Max Holz!« Seit 1926 gebe ich die anarchistische Monatsschrift »Fanal« heraus. Dort sind die grundsätzlichen Bekenntnisse zu suchen, die meine Stellung zu den öffentlichen Problemen der Gegenwart klarlegen.
    Die private Gelegenheit des fünfzigsten Geburtstags gibt Anlaß, das Lebenswerk, soweit es ausgesprochen literarischen Charakter angenommen hat, im Überblick vorzulegen.

Die letzten Jahre
    In den Jahren 1931 bis 1933 veröffentlichte er unter dem Pseudonym “Tobias” politisch-satirische Beiträge für den “Ulk”, die Wochenbeilage des Berliner Tageblattes. Anfang der 1930er Jahre wurde er Mitglied in der anarcho-syndikalistischen FAUD (Freie Arbeiter-Union Deutschlands), bei der sein Freund und Kampfgefährte Rudolf Rocker bestimmenden Einfluss hatte. Als Sonderheft seiner Zeitschrift Fanal erschien 1932 kurz vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten seine programmatische Schrift Die Befreiung der Gesellschaft vom Staat , mit dem Untertitel Was ist kommunistischer Anarchismus? versehen.
    Kurz nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 wurde er von der SA verhaftet und 1934 im KZ Oranienburg nach über 16-monatiger “Schutzhaft” von SS-Männern ermordet. Er sollte sich mit einem Strick melden. Er wurde dann brutal von SS-Männern erschlagen und seine Leiche wurde aufgehängt. Die Meldung in der nationalsozialistischen Presse lautete: “ Der Jude Erich Mühsam hat sich in der Schutzhaft erhängt”. Seine Mithäftlinge traten später dieser Darstellung entgegen und berichteten von der Ermordung Mühsams im Zimmer des Lagerkommandanten. Die internationale Presse meldete den Tod Mühsams als Mord des Naziregimes. Er wurde auf dem Waldfriedhof Dahlem beigesetzt. Seine Frau Zenzl, die er 1915 geheiratet hatte, übergab den Nachlass an ein Moskauer Archiv, nachdem ihr weitgehende Zusagen gemacht worden waren, von denen jedoch kaum eine eingehalten wurde. Sie selbst kam in ein Gulag und wurde erst nach Stalins Tod in die DDR entlassen, wo sie 1962 verstarb. Die später als Ehrengrab der Stadt Berlin angelegte Grabstätte befindet sich im Feld 015-479. Der Schriftsteller Ernst Jünger notierte in seinem 1949 erschienenen Pariser Tagebuch (Strahlungen) unter dem 10. September 1943 unter Bezugnahme auf eine im Frühjahr 1933 erfolgte Hausdurchsuchung: “ Ich glaube man suchte Briefe des alten Anarchisten Mühsam bei mir, der eine kindliche Neigung zu mir gefaßt hatte und den man dann auf so schauerliche Weise ermordete. Er war einer der besten und gutmütigsten Menschen, denen ich begegnet bin.”
    aus Wikipedia
    …
    Doch bricht die Kette einst entzwei,
darf ich in vollen Zügen
die Sonne atmen – Tyrannei!
Dann ruf ich’s in das Volk: Sei frei!
Verlern es, dich zu fügen!
Sich fügen heißt lügen!
    …

Impressum
    Copyright: © 2012 Christoph Holzhöfer
    Umschlaggestaltung: Christoph Holzhöfer
    Herstellung und Verlag: BoD - Books on Demand , Norderstedt
    ISBN 9783848246786
    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher