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BattleTech 61: Finale

BattleTech 61: Finale

Titel: BattleTech 61: Finale
Autoren: Loren Coleman
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unsere Sicht zu lange vernebelt hat. Die Augen zu vieler Bürger und Soldaten haben in den letzten Jahren ihres vorzeitig beendeten Lebens kaum etwas anderes als Gewalt und Krieg von der Hand ihrer Nachbarn gesehen. Zu viele Kinder kennen kein anderes Leben als den Bürgerkrieg. Wir dürfen niemals vergessen, welchen furchtbaren Preis wir für diesen Frieden haben bezahlen müssen. Das Commonwealth, das meine Eltern einst aus beiden Nationen geschmiedet haben, gibt es nicht mehr. Und so richte ich diese Bitte an die Lyranische Allianz und an die wiedergeborenen Vereinigten Sonnen: Lasst uns diesen Weg nie wieder beschreiten. Was mich betrifft, ich habe erreicht, was ich mir zum Ziel gesetzt habe. Katherines Schreckensherrschaft ist durch ihre bedingungslose Kapitulation im Namen der loyalistischen Streitkräfte beendet. Jetzt kann der Heilungsprozess der Wunden, die sie unserer Familie und unseren Völkern geschlagen hat, beginnen. Das ist mir wichtiger als alles andere. Und ich bin nicht so eitel zu glauben, meine Gegenwart auf New Avalon oder Tharkad würde nicht ständig eine Behinderung und eine Erinnerung an den Krieg sein, den ich begonnen habe - den zu beginnen ich gezwungen war -, und daran, wie er bis zur bitteren Neige ausgetragen wurde.«
    Victor blickte zu Yvonne, und sie nahm seine Hand. »Es war nie meine Absicht, einen Thron für mich selbst zurückzuerobern. Das hätte ich schon vor sieben Jahren tun können, als Katherine meiner Regentin und Schwester Yvonne den Thron der Vereinigten Sonnen gestohlen hat. Jetzt, nachdem in unseren Nationen wieder Frieden eingekehrt ist, hoffe ich, mich zurückziehen zu können ... Ich werde mich zur Ruhe setzen ...« Er machte deutliche Pausen, um den Sinn dieser Erklärungen zu unterstreichen. »Und ich verzichte hiermit für alle Zeiten auf jeden Anspruch, die Lyranische Allianz oder die Vereinigten Sonnen zu regieren. Ich übergebe diese Nationen mit vollstem Vertrauen den Händen meines Bruders Peter Steiner-Davion und meiner Schwester Yvonne Steiner-Davion. Mögen sie so weise und mit tiefer Liebe für unsere Völker herrschen, wie es sich unsere Eltern gewünscht hätten.«
    Victor sah die schockierten Gesichter vieler Adliger und Soldaten im hinteren Teil des Raumes, die er vor der Ankündigung nicht über seine Pläne informiert hatte. Selbst Katherine ließ sich durch eine plötzlich versteifte Haltung den Schreck darüber anmerken, dass ihr Rivale die Macht tatsächlich an ihre Geschwister abtrat. Victor lächelte. Nur die Personen im Blickfeld der Kamera hatten davon gewusst. Ein Teil hatte widersprochen, aber schließlich hatten sie ihn alle unterstützt. Noch nie in all den Jahren der Herrschaft über beide Sternenreiche war sich Victor einer Entscheidung so sicher gewesen wie in diesem Augenblick.
    »Gute Nacht«, verabschiedete er sich von seinen Völkern und ehemaligen Untertanen. »Gott segne Sie, und alles Gute.«
    »Und aus«, stellte ein Kameramann fest. Die Crew sammelte unter dem Drängen des Wachpersonals ihre Ausrüstung ein. Der Rest des Abends war nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Jetzt war es an Yvonne, mit dem langwierigen und mühsamen Prozess zu beginnen, die Infrastruktur wieder aufzubauen, die Katherine in ihrem Streben nach immer größerer Macht so selbstsüchtig zerstört hatte.
    Victor schaute seine Schwester an. »Wie ich bereits gesagt habe, von jetzt an hast du die schwierigere Aufgabe. Aber du hast auch ein gutes Team, das dir dabei helfen wird.«
    Yvonne nickte. »Ja.« Sie streckte die Hand nach hinten aus und zog Tancred an ihre Seite.
Victor hob die Brauen. »Weißt du, das klang wirklich gut. Vielleicht solltet ihr zwei dieses Wörtchen noch einmal versuchen ... unter förmlicheren Umständen.«
Tancred starrte ihn mit offenem Mund an. Glücklicherweise hatte Yvonne sich besser im Griff.
»War das ein Befehl, Victor?« Sie lächelte Tancred an. »Und - vom ehemaligen Ersten Prinzen, oder vom neuen Präzentor Martialum ComStars?«
»Es war nur ein Vorschlag. Von deinem Bruder. Ich habe euch beide schon zu lange hintereinander herlaufen sehen. Falls ihr das nicht wollt, wird es Zeit, sich nach etwas anderem umzusehen.« Er schaute beiseite. »Zu oft drängt sich das Leben zwischen unsere Pflicht und unser Glück. Wenn ihr beides haben könnt, rate ich euch, zuzugreifen.«
Tancred lief bis zur frisch rasierten Schädeldecke rot an, konnte aber den Ausdruck der Hoffnung und des Verlangens in den bernsteingelben Augen
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