Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

Titel: BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben
Autoren: Thomas Gressman
Vom Netzwerk:
für diesen Einsatz als Mitglied des strategischen Planungsstabes.«
Der Mann, an den diese Worte gerichtet waren, gehörte zu den jüngeren Offizieren im Grau der Legion. Der schlanke, dunkelhäutige Daniel Brewer trug die Haare zu den etwas altmodischen Seitenzöpfen eines lyranischen Mechkriegers geflochten. Die Rangabzeichen eines Hauptmanns zeigte er mit ruhiger Selbstsicherheit.
Nichts daran wirkte überraschend, denn Brewer war nicht irgendein Legionär. Er war gleichzeitig Herzog von Hesperus II und ein angeheirateter Neffe der Generalin des Heeres Nondi Steiner. Nominell war er schon einmal Generaldirektor von Defiance Industries, Hesperus, gewesen - vor dem letzten Besuch des Grauen Tods dort, 3057. Damals hatten Brewer und die Defiance-Schutztruppe gegen die Legion gekämpft, und Brewer hätte fast aus eigener Kraft ihre Abwehr durchbrochen. Nach dieser Operation hatte Archon Katarina Brewer ›freiwillig‹ zur Legion gemeldet.
»Ich werde helfen, wo ich kann, Frau Oberst«, antwortete er mit wie immer leiser Stimme.
»Frrau Oberrst«, unterbrach McCall. »Haen wirr irrgendetwas, das man Vorrausberricht nennen könnte? Irrgendeine Kenn, was derr Sassenach fürr uns vorrberreitet hae?«
»Noch nicht, Davis.« Lori grinste über McCalls Verwendung des Worts Sassenach. Ursprünglich hatten die Schotten Terras mit diesem von ›Sachsen‹ abgeleiteten Begriff die englischen Invasoren bezeichnet, und seither setzten sie und ihre Nachfahren es gerne als Bezeichnung für Fremde aller Art ein, ganz besonders für Feinde. »Aber wir können davon ausgehen, dass man uns nichts schenken wird. Defiance, Hesperus, ist für die Allianz von besonderer Bedeutung, genau wie für die Skye-Separatisten und für Prinz Victor. Wir müssen also einen Angriff mit sicher drei Regimentern erwarten, vielleicht noch mehr.«
Wieder machte sie eine Pause und ordnete ihre Gedanken für das, was nun kommen musste. »Leute, ich möchte, dass ihr euch über eines klar werdet: Das ist keine schlicht militärische Mission. Denkt daran, dass die Gray Death Legion schon einmal auf Hesperus II war, und damals waren wir die Invasoren. Zwei der Einheiten, gegen die wir vor acht Jahren gekämpft haben, sind noch dort: die 15. Lyranische Garde und die Defiance-Schutztruppe. Wir müssen davon ausgehen, dass unser letzter Besuch böses Blut verursacht hat, das bis heute nachwirkt. Deshalb erwarte ich vom gesamten Legionspersonal das Äußerste an Professionalität und Takt. Mir ist klar, dass Diplomatie nicht zu den Fertigkeiten gehört, die man zum Steuern eines Mechs benötigt, aber wir sollten sie uns besser schnell aneignen.«
Und wieder ließ sie ihre Worte kurz wirken. »Der schlimmste Teil dieser Mission wird allerdings weder im Kampf noch in den Beziehungen zu den regulären lyranischen Einheiten vor Ort bestehen. Der schlimmste Teil ist der Aspekt der lyranischen Innenpolitik, der unsere Verlegung notwendig macht: die Separatistenbewegung. Wir dürfen auf keinen Fall vergessen, welcher Albtraum die Leichte Eridani-Reiterei auf Milos erwartet hat, als sie versuchte, eine Bevölkerung zu befreien, die nicht befreit werden wollte. Die Isle of Skye steht in offener Rebellion gegen die Allianz, und ich bin mir unsicherer denn je, welcher Empfang die Legion erwartet. Und das bringt mich zu einer weitergehenden Frage. Was geschieht, wenn die breite Bevölkerung von Hesperus II sich gegen die Allianz entscheidet? Was macht der Graue Tod dann?«
»Frau Oberst«, stellte Julio Vargas ruhig fest, »so wie ich die Sache sehe, stehen wir unter Kontrakt mit der Lyranischen Allianz und ihrem Archon. Ich kann nur empfehlen, dass wir diesen Kontrakt innerhalb des von der Söldnerprüfungskommission und der Areskonvention gesetzten Rahmens erfüllen. Solange die Verteidigung des Systems gegen Invasionstruppen dessen Regeln nicht verletzt, sind wir verpflichtet, unser Bestes zu geben, um den Verlust des Planeten für die Allianz zu verhindern.«
»So sehe ich das auch, Julio«, bestätigte Lori. »Dann liegt es wohl an mir, eine Entscheidung zu fällen, oder? Also werden wir es so halten. Die SkyeSeparatisten haben sich gegen politische Mittel und für die bewaffnete Revolte gegen eine rechtmäßige Regierung entschieden. Deshalb sind wir als vom lyranischen Staat angeheuerte Söldner verpflichtet, alles in unserer Macht Stehende zu unternehmen, um sicherzustellen, dass Hesperus II weiter ein Teil der Lyranischen Allianz bleibt, solange das nicht die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher