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BattleTech 55: Mein ist die Rache

BattleTech 55: Mein ist die Rache

Titel: BattleTech 55: Mein ist die Rache
Autoren: Bryan Nystu
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sie heran. Elementare in der fleckig weiß-blauen
Tarnbemalung der Geisterbären sprangen Shiros Atlas an, ohne sich auch nur die Mühe zu machen, ihre
Waffen einzusetzen. Hunderte von ihnen, wenn nicht
sogar Tausende.
Shiro Kanazawa stand allein gegen die Tsunami
genmanipulierter Infanteristen, stoppte den Mech
und hob die massigen Metallarme, winkte die gepanzerten Horden näher. Er lächelte. Diese Welt, seine
Heimatwelt, würde im Besitz der Geisterbären bleiben. Doch dieser Kampf gehörte Shiro Kanazawa. Zu seiner Überraschung antworteten die Clanner
auf die Einladung nicht mit einem Hagel von Laserschüssen.
Die Menge teilte sich, und ein einzelner Elementar
trat aus ihrer Mitte, um die Herausforderung anzunehmen.
Der Clanner trug eine im weiß-blauen Standardtarnschema lackierte Rüstung, deren Helm zusätzlich
mit einem in Rot ausgeführten Bärenkopf verziert
war. Blut tropfte von den gefletschten Zähnen der
Bestie. Aber selbst wenn der Gefechtspanzer dieses
Kriegers sich nicht durch die besondere Bemalung
hervorgetan hätte, hätte Shiro an der Art, wie er sich
bewegte, erkannt, dass er es mit einem besonderen
Gegner zu tun hatte.
Obwohl er in einer Tonne Plaststahl und Myomer
steck-se, strahlte er eine Aura von Selbstsicherheit
und Automat aus, die selbst durch das dunkle Glas
der Visierscheibe drang.
Vier weitere Elementare formierten sich links und
rechts von ihm zu einem aus fünf Kriegern bestehenden Strahl, entsprechend der für die Clans typischen
Einheitsaufstellung. Shiro erwartete, dass sie als Einheit angreifen würden, wie es bei den Clannern üblich war, doch der Anführer winkte sie zurück und
rief ihn über einen offenen Kanal an.
»Ich bin Sterncommander Jake Kabrinski von den
Geisterbären. Ich habe Wölfe, Höllenrösser und
Blutgeister bezwungen, und bis jetzt habe ich niemanden gefunden, der mir ebenbürtig gewesen wäre.
Ich nehme deine unausgesprochene Herausforderung
an.«
Das war ein Wagemut, der dem stolzesten Samurai angemessen war! Möglicherweise war doch noch
nicht alles verloren, dachte Shiro.
»Ich bin Tai-i Kanazawa von den Rächern Alshains«, antwortete er. »Ich habe schon viele Schlachten
geschlagen, aber noch nie bin ich einem Gegner wie
dir begegnet Es ist mir eine Ehre, dich heute auf dem
Boden meiner Heimatwelt zum Kampf zu fordern.« Nach einer kurzen Pause - als Bestätigung des
Empfangs - stürzte sich der einzelne Elementar mit
lodernden Sprungdüsen geradewegs auf das Cockpit
des Atlas. So einfach nicht, mein Freund, dachte Shiro.
Er verlagerte das Gewicht des überschweren
Mechs auf rechts, spannte die Myomermuskulatur
des linken Arms und folgte der Flugbahn des näher
kommenden Elementars mit kritischem Blick. Genau
im richtigen Augenblick sprang er vor und schlug
mit dem linken Mecharm zu.
Das Manöver überrumpelte den Clanner. Als er
Shiros Herausforderung akzeptierte, hatte dieser Kabrinski verraten, dass er schon reichlich gegnerische
Clanner besiegt hatte, aber keine Opfer aus der Inneren Sphäre erwähnt. Shiro wusste, dass ClanKrieger
den Nahkampf verachteten, also würde er ihn nicht
erwarten. Vermutlich ging er davon aus, dass der
Mech versuchen würde, ihn im Flug abzuschießen. Der Elementar konnte seine Flugbahn nicht
schnell genug ändern und krachte frontal in die Faust
des Atlas.
Das Manöver hatte Erfolg, aber es kam Shiro teuer zu stehen. Hundert Tonnen BattleMech ließen sich nicht von einer Sekunde zur Nächsten anhalten, und der Schwung des Fausthiebs schleuderte ihn krachend zu Boden. Shiro versuchte, den Sturz mit dem rechten Mecharm abzufangen, doch unter dem Gewicht eines fallenden 100-t-Mechs brach er in Ellbo
genhöhe ab.
Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis Shiro den
Atlas mithilfe des noch intakten linken Arms wieder
aufgerichtet hatte. Über dem Klingeln in den Ohren
hätte er schwören können, die versammelten Elementare seinen Sturz bejubeln zu hören. Hastig suchte er
das Schlachtfeld nach seinem Gegner ab, fand ihn
aber nicht.
Dann hörte er irgendwo hinter sich ein leises
Scheppern. Kabrinski musste den Hieb überlebt haben und hatte es geschafft, auf den Rücken des Atlas
zu klettern, während Shiro damit beschäftigt gewesen war, ihn wieder auf die Beine zu bringen. Er löste die beiden Impulslaser im Rücken des Mechs aus,
konnte aber nicht feststellen, ob sie getroffen hatten.
Die Arme des Kolosses waren zu schwerfällig, um
nach hinten zu greifen und den gepanzerten Infanteristen zu packen, aber Shiro hatte eine
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