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BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

Titel: BattleTech 47: Die Spitze des Dolches
Autoren: Thomas Gressman
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Zieldach gingen und das Logbuch der feindlichen Scharfschützin fanden, haben wir festgestellt, dass sie Sie persönlich schon zweimal im Visier hatte. Einmal an dem Tag, als wir den Raumhafen eingenommen haben, und dann noch einmal vor ein paar Tagen, als diese Sache losging.«
    Amis blieb sofort stehen und ein halbersticktes Geräusch entrang sich seiner Kehle. »Bilden Sie sich ernsthaft ein, dass würde irgendetwas ändern, Captain? Und noch sind Sie ein Captain. Colonel Calvin hat mir mitgeteilt, dass er Ihnen den Grund für meinen Befehl erklärt hat, und trotzdem sind Sie auf die Jagd gegangen. In Ihrem Bericht schreiben Sie selbst, dass Sie um ein Haar irgendeinen Teenager und seine Freundin umgebracht hätten. Was wäre dann wohl los gewesen? Bis jetzt war alles, was die liaoistischen Medien über uns erzählt haben, entweder eine völlige Verdrehung der Tatsachen oder pures Fantasiegespinst. Wenn Sie beim Abdrücken nur eine Sekunde voreiliger gewesen wären, hätten sie keine Geschichte zu erfinden brauchen. Dann hätten die Capellaner ein paar echte Kriegsverbrecher vorführen können und ich wäre gezwungen gewesen, Sie auszuliefern.«
    Amis machte eine Pause, damit seine Worte wirken konnten. Er sah auf ihren Mienen, dass die grauenhafte Wahrheit dessen, was sie der Leichten Reiterei und den SternenbundVerteidigungsstreitkräften beinahe angetan hatten, Kyle und Siwula klar wurde.
    »Allerdings. Sie beide haben Scheiße gebaut. Gewaltige Scheiße sogar«, knurrte Amis. »Ab sofort ist für Sie zwei Helden jeder Ausgang gestrichen. Ihr Sold wird um eine Rangstufe gekürzt, aber Ihren Rang behalten Sie. Die Solddifferenz geht an die Rechtsabteilung der Leichten Reiterei. Und wenn irgendeiner von Ihnen sich noch einmal eine derartige Hirnrissigkeit erlaubt, befördere ich Sie höchstpersönlich mit einem solchen Tritt in den Arsch aus dieser Einheit, dass Ihre Füße den Boden nicht berühren. Kapiert?«
»Ja, Sir«, antworteten die beiden Kommandosoldaten im Chor.
»Gut. Wegtreten.«
     
Als Kyle und Siwula sich zur Tür umdrehten, griff
    Amis in die Innentasche seiner Uniformjacke. »Stehenbleiben«, bellte er.
Die beiden stoppten und drehten sich zögernd
    wieder zu ihrem Kommandierenden General um, als wären sie überzeugt, dass er es sich anders überlegt hatte und sie ein Erschießungskommando erwartete.
    »Inoffiziell gesprochen«, sagte Amis mürrisch und streckte ihnen die Rechte entgegen. »Gut gemacht, Männer.«
    »Danke, Sir.« Kyle und Siwula nahmen die dünnen schwarzen Zigarren dankbar an, die General Amis ihnen anbot.

27
Orpheus, Milos
Xin-Sheng-Kommunalität, Konföderation Capella
     
22. März 3062
    Cheng Shaos Miene verzerrte sich, als er Sang-shao Samuel Christobal anstarrte. Der Verlust seines Todeskommando-Heckenschützenteams schien ihn schwerer getroffen zu haben, als es normalerweise hätte der Fall sein dürfen. Christobal hatte schon zuvor den Eindruck gehabt, dass zwischen Shao und der schweigsamen Nessa Ament mit den leeren Augen und der unbewegten Miene etwas vorging, aber bisher hatte er für diese Vermutung keinerlei Beweise gehabt. Jetzt schien Shaos Haltung seinen Verdacht zu bestätigen. Ein anderer hätte es möglicherweise als stoisch verdrängte Trauer beschrieben. Der Todeskommando-Offizier schien selbst diese Emotion zu unterdrücken, als zöge Shao irgendwie Kraft aus dem Verlust, den er fühlte.
    »Sang-shao«, erklärte Shao, »es ist an der Zeit für den entscheidenden Schlag gegen die Leichte Eridani-Reiterei. Wir müssen angreifen, bevor sie eine Gegenoffensive starten oder der Sternenbund ihnen Verstärkungen schickt.«
    »Ich neige dazu, Ihnen zuzustimmen, Zhongshao«, stellte Christobal steif fest. Er war sich der Tatsache überaus bewusst, dass er Cheng Shao zwar formell vorgesetzt war, dieser als Mitglied der Todeskommandos aber gewohnt war, dass ihm außer den allerhöchsten Offizieren der Konföderation jeder gehorchte. »Darf ich davon ausgehen, dass Sie bereits einen Angriffsplan ausgearbeitet haben?«
    Cheng musterte ihn eindringlich, so, als suche er nach einem Hinweis auf Spott in der höflich formulierten Antwort des MAC-Offiziers.
    »Ja, das habe ich, Sang-shao.« In seiner Stimme lag die Andeutung einer Drohung, wie das erste leise Klappern einer Klapperschlange. »Werfen Sie einen Blick auf diese Karte - und ich werde es Ihnen erklären.«
* * *
    Zwölf Stunden später warf Cheng Shao einen Blick auf die in der Oberseite des schweren
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