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Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz
Autoren: Loren Coleman
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zweifachen Sanktionen ausgesetzt sein, wenn der Eindruck entsteht, daß Ihr Eure Verantwortung für nationalistische Ziele ausnutzt.«
Sun-Tzu bemerkte Zahns Schweigen und fixierte seinen Senioroberst, der den Blick lange Sekunden ruhig erwiderte, bevor er schließlich die Achseln zuckte. »Militärisch gesehen ist der Pakt kein Gegner für die Konföderation, obwohl wir dabei selbst mit den Magistratstruppen an die Grenzen unserer Möglichkeiten gehen müßten, wenn wir die anderen Anstrengungen nicht einstellen. St. Ives zu halten würde nicht einfach werden.« Er zuckte wieder die Schultern. »Natürlich liegt die Entscheidung darüber ganz bei Euch, mein Kanzler.«
Sun-Tzu streckte die Hand aus und fuhr mit den Fingern über die Systeme der Chaos-Marken. »Wir unterstützen immer noch Partisanen und professionelle Widerstandszellen in diesem Gebiet, richtig?« Er wartete auf Zahns zustimmendes Kopfnicken. »Setzen Sie reguläre Einheiten an deren Stelle und starten Sie einen organisierten Vorstoß mit dem Ziel, einen möglichst großen Teil der Chaos-Marken zurückzuerobern. Verlagern Sie die Widerstandsanstrengungen auf die Tikonov-Welten des Vereinigten Commonwealth.«
Zahn blinzelte, was bei seinem stoischen Auftreten eine beachtliche Überraschung zeigte. »Tikonov? Ihr erwartet, die Tikonov-Systeme ohne eine gesicherte Grenze so weit kernwärts halten zu können?«
»Ich habe nie behauptet, daß ich versuchen würde, diese Systeme zu halten«, stellte Sun-Tzu gleichmütig fest. In seinen Gedanken formulierte er einen Plan. Um ihn umzusetzen, würde er sich in beträchtlichem Umfang auf die Maskirovka stützen müssen, aber zumindest gab das Sascha Wanli die Gelegenheit, sich zu rehabilitieren. »Es geht mir nur darum, daß sie ein Stachel im Fleisch jeder Herrscherin sein werden, die auf dem VerCom-Thron von New Avalon sitzt.« Sein Blick wurde stechend. »Und ich erwarte, daß die Leute zum Herbstfest Zhong-qiu-jie in Position sind. Sie können es ausnutzen, um das traditionelle capellanische Heimatgefühl wiederaufzubauen.«
Seine Berater sahen sich an. Offenbar konnte keiner von ihnen seine Absicht erkennen. »Was ist mit St. Ives?« fragte Ion Rush schließlich für alle drei. »Ihr habt gesagt...«
Sun-Tzu schüttelte den Kopf und unterbrach seinen Kriegerhaus-Meister. »Ihr habt gesagt...«, erwiderte er, und sein Blick schloß die ganze Gruppe seiner Ratgeber ein.
Wieder starrten sie ihn an. Sascha Wanli schien verwirrt und enttäuscht. Ihr sonst so scharfer Verstand konnte die Teile des Puzzles nicht zusammenfügen, das sich in Sun-Tzus Gedanken zu einem immer klareren Bild formte. Ion Rush verfiel in sein übliches Schweigen und sann stumm über die Absichten seines Herrn nach.
Nur Talon Zahn schien sich nicht weiter dafür zu interessieren, ob er Sun-Tzus Gedankengang verstand. »Und wie sehen Eure Pläne für St. Ives aus, falls Ihr welche habt?« fragte er geradeheraus.
Sun-Tzu, Kanzler, Erster Lord und vor allem ein Liao, lächelte nur entwaffnend. »Ich werde eine Rundreise arrangieren.«

WEG DER SCHATTEN 1
    Shen-cai-Amphitheater, Provinz Gao Shang, Sarna Souveränität Sarna
25. Juni 3060
    Sarnas helle Nachmittagssonne badete das graue Feld des Amphitheaters in ihrem Licht, ließ die dunklen Risse deutlich hervortreten, die sich im Laufe der Zeit in dem behauenen Stein breitgemacht hatten, und die prächtige Maserung der Rotholzbühne leuchtete in ihrem Schein. Sorgfältig getrimmte Kiefern säumten den oberen Rand des gewaltigen Runds, und in strategisch plazierten Rotholzbottichen wuchsen in seinem Innern kultivierte Farn-, Efeu- und Jadepflanzen. Keine blühenden Gewächse mit starkem Duft oder Bäume, deren Laub sich im Jahreswechsel verfärbte. Nur Grün und ein frisches Waldaroma, die einfachsten Formen der Natur.
    Eine gute Wahl für die Einführungszeremonie, gestand Kompanieführer Aris Sung widerwillig ein.
Aris stand in stolzer Hab-Acht-Haltung auf der Rotholzbühne, und eine leise Sommerbrise fuhr mit sanften Fingern durch sein kurzgeschorenes schwarzes Haar. Er flankierte Haus-Meister Ty Wu Non auf dessen linker Seite. Infanteriekommandant Jessup stand zu dessen Rechter. Nur ein kleiner Teil der Sitze des Theaters waren besetzt: die ersten fünf Reihen vor der Bühne, mit je fünf Kriegern auf beiden Seiten des Gangs. Etwas mehr als die Hälfte des Infanteriebataillons Haus Hiritsus. Aris und Ty Wu Non waren die einzigen anwesenden MechKrieger, Ty Wu Non in seiner Eigenschaft
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