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Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz
Autoren: Loren Coleman
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Eine Erobererin, die ich möglicherweise selbst werde ins Amt wählen müssen, wie auch immer meine persönliche Meinung über sie aussieht. Verzeih mir, Victor.
    »Eine schwere Entscheidung, zwischen Katrina oder Sun-Tzu wählen zu müssen«, stellte Seng in einem gescheiterten Versuch fest, eine komische Note in das Gespräch einfließen zu lassen.
    Candaces Blick schweifte in unbestimmte Ferne. »Nein«, antwortete sie leise. »Das wäre es nicht. Nicht für die Paktbevölkerung, und wahrscheinlich nicht einmal für dich, Caroline. Genau da liegt die Gefahr. Und das ist die Macht, die wir meinem Neffen auf gar keinen Fall aushändigen dürfen, wie hoch der Preis dafür, es zu verhindern, auch ausfallen mag.«
Nicht, wenn der Pakt überleben soll.
     
* * *
    Palast des Himmels, Zi-jin Cheng
(Verbotene Stadt), Sian
Kommunalität Sian, Konföderation Capella
    Sun-Tzu Liao saß auf dem geschnitzten Mahagonithron der Konföderation Capella und hielt ein kleines Glas mit leichtem Pflaumenwein in der Linken, während er sich mit der glatten Oberseite eines der langen Fingernägel seiner Rechten übers Kinn strich. Wir sind in den letzten zwölf Monaten so weit gekommen, stehen heute so kurz davor, der Konföderation Capella ein großes Maß ihrer früheren Kraft und ihres vergangenen Ruhms wiederzuverleihen. Er betrachtete seine Hauptberater, die mit eigenen Getränken vor der Empore standen und darauf warteten, angesprochen zu werden, mit kühlem, jadegrünem Blick.
    Sang-Jiang-jun Zahn hielt der Musterung ruhig stand, in seinem Können sicher wie immer. Eine gewisse Abwesenheit in seinem Blick deutete an, daß er möglicherweise eine ganz andere Umgebung sah. Vielleicht läßt er eine der letzten Schlachten im Pakt Revue passieren oder orchestriert eine der nahen Zukunft? Auf Sascha Wanlis Miene zeigte sich nur ein leichtes Flackern der Unsicherheit, ein Überbleibsel ihrer Nachlässigkeiten des verflossenen Jahres. Aber die Reform der Maskirovka verlief gut, und Sun-Tzu mißgönnte ihr das verletzliche Gefühl des Wohlbehagens nicht. Ion Rush, inzwischen von den Folgen des Attentats und den darauffolgenden Operationen genesen, hielt sich etwas abseits, wie um sich von diesem Treffen zu distanzieren. Unter Kragen und Manschetten waren Ansätze seiner Brandnarben zu sehen. Sie alle verdienen ein Wort der Anerkennung, wenn nicht des Lobes, aber auch eine Erinnerung daran, daß wir noch zu Ende führen müssen, was wir begonnen haben. Die im letzten Jahr geknüpften Fäden werden sicher bis 3062 reichen, bevor das Muster fertiggewebt ist.
    Sun-Tzu hob den Kristallkelch. »Auf die Wiedergeburt der Konföderation Capella«, sagte er mit sanfter, doch zugleich kräftiger Stimme. Er nippte an dem süßen Wein und schmeckte die leichte Säure heraus, die den Jahrgang auszeichnete.
    Unter ihm hoben alle drei ihr Glas zum Gruß und tranken dann ebenfalls von ihrem Wein, der vom Kanzler selbst eingeschenkt worden war. Sun-Tzu bemerkte Saschas kurzes Zögern, als sei sie besorgt, der Wein könne vergiftet sein. Ion Rush bewegte sich nur langsam, mit genauer Überlegung, als erfordere die kleinste Muskelzuckung eine beträchtliche Konzentration. Der Kanzler und Erste Lord sah, wie die Myomermuskelbündel des Imarra-Shiao-zhangs sich selbst im entspannten Zustand unter der Uniform bauschten. Ich habe die Entscheidung ihm überlassen. Er wird sich daran gewöhnen.
    »Sang-Jiang-jun Zahn, aus Ihrem letzten Bericht entnehme ich, daß die Todeskommandos die Lage auf Wei bereinigt haben.« Sun-Tzu hielt seinen Eifer im Zaum, indem er bewußt langsam sprach. »Wir sind also jetzt im Besitz des Nervengases, das gegen McCarron's Armored Cavalry und andere zum Einsatz kam?«
    Zahns selbstsicherer Ausdruck verblaßte ein wenig. »Noch nicht, Kanzler Liao. Wei ist befriedet, das stimmt.« Er sah zur Tür, vor der zwei Mitglieder der Black Watch Wache standen. »Dadurch, daß die Watch Eure Todeskommandos freistellte, war es mir möglich, die Rebellion niederzuschlagen, aber Sangshao Herzog meldet, daß das Chemiewaffendepot bei seiner Ankunft bereits ausgeräumt und das Nervengas abtransportiert war.« Zahn schaute zu Sascha Wanli. »Und das, obwohl die Anführer der Rebellen bestreiten, mehr als einen kleinen Bruchteil des Vorrats eingesetzt zu haben. Ich bin zuversichtlich, daß die Maskirovka-Untersuchung seine Verlagerung in ein anderes Depot aufdecken wird.«
    Schade. Nicht, daß Sun-Tzu kurzfristig Verwendung für derart tödliches
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