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BattleTech 42: Feuer und Schwert

BattleTech 42: Feuer und Schwert

Titel: BattleTech 42: Feuer und Schwert
Autoren: Thomas Gressman
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Lösung gefunden.
    »Wir wußten, was uns erwartet, als wir uns für diese Operation verpflichteten.« Mit einem lauten Seufzen richtete Masters sich auf. »Wir können nur unsere Befehle befolgen und dafür sorgen, daß sich diese ganze Angelegenheit nicht gegen uns kehrt.«
    Er klopfte auf den Baum, als sei dieser ein alter Freund, der ihm einen weisen Ratschlag erteilt hatte. Masters wanderte leise zurück zur Postenlinie der Ritter. Er achtete gewissenhaft darauf, den Ruf des Postens korrekt zu beantworten. Der Kommandeur der Ritter der Inneren Sphäre hatte sich endlich innerlich mit der nächsten Phase der Operation abgefunden, und er wollte nicht von einem seiner eigenen Leute erschossen werden.
* * *
    Die Sonne stand kaum eine Handbreit über dem Horizont, als die letzte der Fähren, in denen die Einheitskommandeure eintrafen, auf dem Feld der Helden aufsetzte. Schon machte sich schwüle, drückende Hitze breit und vertrieb die Kühle der Nacht. Die Kriegsflagge des Sternenbunds hing lustlos an einer Ecke des HQ-Fahrzeugs herab. Ihre Nylonfalten bewegten sich nur minimal im kaum spürbaren Windhauch. Dicke Wolken verhüllten den Tagesanbruch und tauchten den Himmel in ein dunkles, bösartiges Orangerot. Sie kündigten einen Regentag an.
    Ist ja großartig, schnaubte Ariana Winston bei sich. Der Tag fängt schon lausig an, und er wird auch nicht mehr besser werden.
    Obwohl Bagera, das letzte Widerstandsnest der Nebelparder, um achtzehn Uhr dreißig des vorigen Tages als gesichert gemeldet worden war, hatte Winston wenig Schlaf gefunden. In den fünfzehn Stunden zwischen dieser Meldung und der Ankunft der ersten Fähre hatte sie vorläufige Abschlußberichte gelesen und ihren eigenen verfaßt. Dabei war sie immer wieder von Berichten über sporadische Kämpfe zwischen Elementen der SternenbundBodentruppen und den Überlebenden der Nebelparder-Garnison unterbrochen worden. Zweimal war es entlang der Postenkette der Leichten Reiterei zu Schüssen gekommen. Einmal hatte sich herausgestellt, daß die nervösen Wachsoldaten auf Schatten gefeuert hatten.
    Der zweite Zwischenfall war ebenso bedenklich wie der erste, wenn er auch einer gewissen humoristischen Note nicht entbehrte. Ein MechKrieger der Leichten Reiterei, Veteran der ursprünglichen ClanInvasion, hatte gedacht, einen Parder -Katamaran zu sehen, der sich ohne erkennbare Hitzeentwicklung seiner Position näherte. Zweimal hatte er den feindlichen Mech angerufen und eine Identifikation verlangt. Beide Male war die Aufforderung unbeantwortet geblieben. Schließlich hatte der Posten den schweren Laser seines Wachmann auf das Ziel gerichtet und den Katamaran in glühende Klumpen Stein zerblasen. In seiner Nervosität hatte der Mann eines der Standbilder, die den Rand des Felds umstanden, für einen realen Gegner gehalten.
    Winston war über den Zwischenfall zwar leicht amüsiert, entschied jedoch, daß die Statuen eingerissen werden mußten, bevor noch jemand das Feuer auf eines der Standbilder eröffnete und einen brudermörderischen Anfall kollektiven Wahnsinns auslöste.
    Wahrscheinlich müßten wir sie ohnehin zerschlagen, überlegte sie. Wir können keine Monumente für die Helden Clan Nebelparders zurücklassen. Die Clanner könnten auf die Idee kommen, ihre ruhmreiche Vergangenheit wiederzubeleben.
    Obwohl es eine durchaus vernünftige politische Entscheidung war, schmerzte Winston die Vorstellung, die Heldendenkmäler der Parder zu schleifen. Die Vernichtung dieses Kulturerbes der Parder verstieß nicht nur gegen die Ares-Konvention, sie stand auch in direktem Gegensatz zur Tradition der Leichten Eridani, die stolz auf ihren Respekt vor dem Erbe der Vergangenheit waren.
    Geistesabwesend rieb sie die Knöchel ihrer linken Hand, in der sie das dunkelgraugrüne Gehäuse ihres Datenlesegeräts hielt. Seit sie sich die Hand in jüngeren Jahren einmal bei einem verpatzten Abwurf gebrochen hatte, schmerzten die Gelenke sie morgens recht häufig. Neun Augenpaare richteten sich auf sie, als sie unter dem Rand der Polypropylenplane im Tarnmuster hervortrat, die ihre Leute als Feldbefehlsstand aufgebaut hatten. Abgesehen von Colonel MacLeod wirkte keiner der Kommandeure ausgeschlafener als sie selbst. Aus irgendeinem Grund machte der Highlander-Kommandeur einen ausgeruhten Eindruck, obwohl sie genau wußte, daß er die halbe Nacht auf den Beinen gewesen war, um nach seinen Verwundeten zu sehen und die unvermeidlichen Briefe an die Hinterbliebenen der Gefallenen zu
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