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BattleTech 30: Abgefeimte Pläne

BattleTech 30: Abgefeimte Pläne

Titel: BattleTech 30: Abgefeimte Pläne
Autoren: Michael Stackpole
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und das weder der ilKhan noch Natascha Kerensky gesehen hatten. Das Trauma dieser Niederlage hatte ihn gegen Phelans Charme immun und zum letzten wahren Wolf seines Clans gemacht.
    Ulric hat es erkannt, und deshalb hat er mir die Wölfe anvertraut. Vlad schauderte. Er war zusammen mit ilKhan Ulric Kerensky nach Wotan gekommen und hatte ihn auf das von Vandervahn Chistu, Khan der Jadefalken, ausgewählte Gefechtsfeld geleitet. Ulric und Chistu hatten sich zum Kampf getroffen, zu einem Kampf, dessen Sieg Ulric sicher gewesen wäre, hätte Chistu nicht mit unfairen Mitteln gekämpft. Das letzte, was Vlad vom Führer der Wölfe gesehen hatte, war die flammenumwaberte Silhouette eines Gargoyle gewesen, der durch einen vernichtenden Todeshagel auf ihn herabstürzender Raketen hindurch gegen seinen Feind vorrückte.
Flach auf dem Rücken liegend, sah Vlad hoch zu den toten Instrumenten der Pilotenkanzel und lächelte. Er hatte den heimtückischen Mord des Jadefalken-Khans an Ulric nicht nur gesehen – er hatte ihn aufgezeichnet. Chistu mußte wissen, daß in den Cockpitaufzeichnungen von Vlads Maschine der Beweis für sein Verbrechen lag. Wäre Vlad an seiner Stelle gewesen, hätte er die Bedrohung sofort erkannt und den Schutthaufen, der Vlad unter sich begraben hatte, mit Geschützfeuer überschüttet, bis von ihm und seinem Waldwolf und dem ganzen Gebäude nur noch ein glühender Krater zurückgeblieben wäre. Chistu hatte nichts dergleichen getan, was ihn für Vlad zu einem noch größeren Narren machte, als er bis dahin geglaubt hatte.
Das heißt, sie werden nach mir suchen. Chistu würde die Vernichtung des Gebäudes jetzt nicht mehr anordnen – obwohl er es tun sollte. Statt dessen würde Chistu jemand herschicken, um nach dem Mech zu suchen und die Aufzeichnungen zu bergen – angeblich, weil die darin enthaltenen medizinischen Daten Informationen über den Tod Vlads von den Wölfen liefern könnten. Und weil sie Chistu gestatten würden, Ulrics Vernichtung aus einem anderen Blickwinkel noch einmal Revue passieren zu lassen und sich daran zu erfreuen, wie seine Treffsicherheit dazu geführt hatte, daß Vlad unter den Trümmern eines riesigen Gebäudes verschüttet wurde.
Ich muß bereit sein, wenn sie kommen.
Mit der Rechten löste er den Gürtel und zog ihn aus den Halteschlaufen um seine Taille. Er steckte das freie Ende wieder durch die Schnalle und legte die so entstandene Schlaufe um das linke Handgelenk. Dann schob er die Schnalle weiter, bis sie fest auf der Haut lag. Schmerzen schossen den ganzen Arm empor und hinab, und einen Augenblick lang fühlte er sich schwach und schwindlig.
Bevor er seinen Plan weiterführte, wartete Vlad, bis sich die Übelkeit gelegt hatte. Als nächstes zog er das rechte Knie an die Brust und setzte den Absatz des Stiefels gegen die Kante der Pilotenliege. Er löste die oberste Schnalle des Wadenstiefels. Anschließend führte er das Ende seines Gürtels verkehrt herum durch die Schnalle und drückte deren Dorn durch eines der letzten Löcher, bevor er die Stiefelschnalle wieder schloß. Er zerrte an dem so gesicherten Gürtel, um sich zu vergewissern, daß er nicht herausrutschen konnte.
Er senkte das Bein. Sein Fuß erreichte das Pedal unterhalb der Pilotenliege, ohne den Gürtel voll zu spannen. Vlad atmete tief durch, dann zog er vorsichtig das linke Bein hoch und hakte den Stiefelabsatz auf den Gürtel. Vorsichtig brachte er den linken Unterarm in seinen Schoß und legte die unverletzte Elle auf den Oberschenkel. Mit der rechten Hand spannte er die Sicherheitsgurte über seiner Brust, die ihn auf der Pilotenliege festhielten.
In seinen Augen brannte der Schweiß. Er zog die Sensorkabel aus den Buchsen am Halsansatz des Neurohelms, löste ihn und warf ihn nach hinten. Er hörte den Helm über die ins Cockpit gestürzten Trümmer poltern, aber das war ihm egal. Er schüttelte wild den Kopf und schleuderte den Schweiß in alle Richtungen davon. Einiges davon tropfte ihm wie ein kalter Nebel wieder auf sein Gesicht.
Er wußte, was er zu tun hatte, auch, daß es unerträglich schmerzen würde – schlimmer als irgendwelche körperlichen Schmerzen, die er je hatte ertragen müssen. Die Wunde, die eine Seite seines Gesichts aufgerissen und ihm die Narbe hinterlassen hatte, die sich noch immer von der Augenbraue bis zum Kinn zog, mußte ebenso geschmerzt haben, aber damals hatten ihn die MedTechs so mit Schmerzmitteln vollgepumpt, daß ein Mech hätte einen Steptanz auf ihm
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