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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge
Autoren: Victor Milan
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sprechen, sagte sie: »Warum glauben Sie, Ninyu werde Sie so davonkommen lassen?«
Er lachte sein übliches brüllendes Gelächter kosmischer BuddhaHeiterkeit. »Liebstes Kind, er hat mich schon so davonkommen lassen! Er und sein Adoptivvater sind jetzt unsere wertvollsten Komplizen.«
Sie starrte ihn an.
»Ich bin nicht wahnsinnig, Kind«, sagte er, »oder zumindest halluziniere ich im Moment nicht. Erinnere dich, worüber wir zuvor sprachen: der kümmerliche Zustand des Gerichtswesens im DraconisKombinat. Selbst der Lächelnde hätte echte Probleme damit zu beweisen, daß die Beweise falsch sind, die wir zusammengebastelt haben, um Hosoya ans Messer zu liefern.
Aber bedenke: Jetzt, wo der alte Subhash sie akzeptiert hat, hat er kein Interesse mehr daran, sie zu widerlegen. Er hat einen möglichen Skandal vermieden – daß ein Kurita Umgang mit dem größten Feind haben könnte, den das Kombinat je hatte -, der durchaus das gesamte komplizierte Bauwerk unseres Reiches hätte in sich zusammenstürzen lassen können. Und die ISA hat offiziell ihre Schurken an meiner Statt benannt: Hosoya und Sumiyama. Er wollte auch Percy, aber das habe ich ihm ausgeredet – ebenso, wie ich meine Techniker anwies, unseren guten Grafen aus unserem selbstgebastelten Bildmaterial herauszuhalten.«
Onkel Chandy spreizte die Finger. »Wir haben eine… dankbare Öffentlichkeit, wie die offiziellen Erklärungen der jüngsten kleineren Störungen zeigen. Aber es gibt eine Grenze dessen, was selbst Subhash' Medienmagier Katsuyama das Volk des Kombinats glauben machen kann. Niemand weiß das besser als der Lächelnde. Sollte die offizielle Erklärung in Frage gestellt werden, würde nicht nur das Haus Kurita, sondern auch die ISA mit in Frage gestellt. Und Subhash Indrahar glaubt, ob zu Recht oder zu Unrecht, der Atem des Drachen sei der Leim, der das Kombinat zusammenhält.«
Die Erklärung ergab Sinn – auf verdrehte Weise, aber auf eine, die Cassie erfassen konnte. Doch es blieb die größte aller Fragen.
»Warum?«
»Dein Japanisch ist perfekt. Was bedeutet ›Hachiman Taro‹?«
Sie zwinkerte ihn an.
»Gib der Narretei eines alten Mannes nach«, sagte er. »Antworte mir.«
»Der erstgeborene Sohn des Kriegsgottes«, übersetzte sie mit dumpfer Stimme.
»Ein Name, der oft mit dem alten japanischen Helden Yoshitsune in Verbindung gebracht wird, der freundlich genug war, dem größten unserer Monde seinen Namen zu leihen. Ein Name, den selbst unsere hartgesottenen Traditionalisten wie unser verstorbener Marquis Hosoya für einen auf Hachiman befindlichen Konzern angemessen finden mußten. Obschon sie seine wahre Bedeutung nie errieten.«
Er sah auf die Clanner hinab. Die Frau las, der Mann machte irgendwelche Dehnungsübungen. »Das Risiko, das sie mit ihrem Hiersein eingehen, ist ebensogroß wie meines, wenn ich sie beherberge«, sagte er sanft. »Die Jadefalken sind der konservativste Clan. Am meisten fürchten sie solche Kontakte. Und am allermeisten fürchten sie die Fracht, die ich mit diesen edlen Exemplaren zurücksenden werde.«
»Was denn?«
»Holografie-Projektoren«, sagte er und wandte sich von dem Schauspiel ab. »Videospiele. Waschmaschinen. Toaster. Holofone. Holofonbeantworter. Haushaltselektronik. Geräte zur Arbeitsersparnis. Spielzeug.«
»Sie haben Angst vor Spielzeug?« fragte sie. Sie begann sich zu fragen, was für einen Streich ihr Arbeitgeber ihr spielte. Sie weigerte sich zu glauben, daß er so verrückt war, wie er klang.
»Absolut. Und weißt du was? Mit Recht.«
Er deutete wieder auf die Clanner. »Meine edlen Händlerfreunde werden zurückfliegen mit einem Laderaum, der vollgestopft ist mit all dem dekadenten Komfort und den Bequemlichkeiten, vor denen der verrückte, böse General Kerensky sie schützen wollte. Sie sind nicht die ersten. Dank deiner Anstrengungen und derer deiner Freunde werden sie auch nicht die letzten sein.«
Er lächelte wie ein glücklicher Mond. »Wir werden nicht stark genug sein, sie zu schlagen, wenn der Waffenstillstand ausläuft. Aber wenn ich ihnen genug Waren schicken kann, haben sie sich dann vielleicht schon selbst geschlagen. Der Erstgeborene des Kriegsgottes hat einen Weg gefunden, mit anderen Mitteln das zu erreichen, was mit kriegerischen Mitteln unerreichbar ist, verstehst du.«
»Aber wenn das wahr ist«, sagte sie, »warum arbeiten sie dann mit Ihnen zusammen?«
»Weil sie keine Ahnung haben, was ich eigentlich tue. Sie verstehen die Macht der Fülle nicht. Wer kann
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