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BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges

Titel: BattleTech 18: Das Antlitz des Krieges
Autoren: Chris Kubasik
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Hsiang wurde seines Amtes enthoben, und Masters erklärte, seine erste Amtshandlung werde in der Organisation sicherer und legaler Wahlen für einen neuen Prinzipal bestehen. Dafür war das Volk noch dankbarer. Er sicherte zu, daß Blakes Wort keinen unzulässigen Einfluß auf die Regierung Gibsons erhalten würde, aber der Orden würde auf dem Planeten bleiben. Darüber murrten zwar einige, aber das ließ sich nicht ändern. Es würde Zeit kosten, bis die Bevölkerung die Wahren Gläubigen annahm. Aber der Krieg war vorüber, denn Generalhauptmann Thomas Marik und Masters hatten dem Volk gegen seine Unterdrücker beigestanden, und das beeindruckte alle.
    An der Tür zum großen Saal von Burg Masters, ehemals Burg Dystar, stand Sir Paul Masters, während Jungfer Kris und eine Reihe Lakaien sich um ihn drängten und seine rote Robe perfekt arrangierten.
    »Sie brauchten das nicht zu tun«, sagte er zu Jungfer Kris.
    »Was – an so einem Tag soll ich das Gesinde unbeaufsichtigt lassen? Nein, das ist meine letzte Verpflichtung. Danach werde ich die Burg verlassen.«
    Sie sah ihm in die Augen, und er las in ihrem Blick dieselbe Trauer, die ihn seit dem Tag der Schlacht nicht mehr verlassen hatte. Die meisten Mitglieder der GFL hatten keine Ahnung von den Atomraketen gehabt, und jetzt fühlten sie tiefe Schande.
    Präzentor Blane kam herüber und musterte ihn von Kopf bis Fuß. »Sie wirken noch immer zu sehr wie ein Soldat. Wenn Sie ein Staatsmann werden wollen, dürfen Sie nicht so selbstsicher sein. Sie müssen bereit sein, Ihre Meinung im Handumdrehen zu ändern.«
    »Bald werden die Soldaten die Staatsmänner und -frauen sein.«
    Blane nickte. »Sie haben wahrscheinlich recht. Die Nachricht, daß die Regulaner Atomwaffen verteilen, bringt immer mehr Welten der Liga in Thomas’ Lager. Auch wenn Roush ohne Erlaubnis seiner Vorgesetzten gehandelt hat. Seit dieser Zwischenfall allen klargemacht hat, wie weit Zivilisten zu gehen bereit sind, wenn sie die entsprechenden Waffen besitzen, werden die Ritter der Inneren Sphäre mit jedem Tag stärker.«
    »Es gibt noch immer eine Menge Widerstand gegen die Idee.«
    »Oh, sicher. Noch hat Thomas die Liga Freier Welten nicht unter seiner Herrschaft geeint. Aber ich kann den Tag kommen sehen…«
    »Es wird viel Arbeit kosten.«
    »Ohne Zweifel. Die Sterne werden sicherer werden, aber auf Kosten der Freiheit, und die wenigsten Menschen geben die gerne auf. Die Liga Freier Welten existiert traditionell im Zwiespalt zwischen parlamentarischer Demokratie und einer feudalistischen Kriegerherrschaft. Jetzt wird die eine oder andere Seite den klaren Sieg davontragen.«
    »Ich denke, ich weiß, wie es ausgehen wird«, stellte Jungfer Kris fest und bürstete ein Staubkorn von der Robe. Und obwohl Stolz in ihren Worten lag, bemerkte Masters etwas anderes in ihrem Blick, eine kleine, geheime Drohung. Er wußte, wenn er seine Verantwortung vernachlässigte, würde das Volk Gibsons sich wieder erheben, und Kris würde wieder eine Führungsposition in ihren Reihen einnehmen. Gut. Er konnte sich keinen besseren Antrieb vorstellen. Fanfaren erklangen, und sie trat einen Schritt zurück. »Sir Masters, Ihr Lehnsherr erwartet Sie.«
    Die großen Türen öffneten sich. Sir Paul Masters drehte sich um und blickte in den Saal. Tausend Menschen standen zu beiden Seiten des langen roten Teppichs, der hinauf zu Generalhauptmann Thomas Marik führte. Alle Köpfe drehten sich zu Masters um. Unter den Gästen waren zahlreiche Adlige und Krieger ferner Welten. Aber insbesondere in den vorderen Reihen standen Bauern, Arbeiter und Angestellte aus den verschiedenen Städten und Landstrichen Gibsons. Ein Feudalsystem grenzte die Menschen nicht aus der Gesellschaft aus, es sicherte ihnen einen festen Platz in ihr. Sicher, sie hatten das Recht verloren, Waffen zu tragen. Aber sie brauchten auch nicht mehr zu befürchten, umgebracht zu werden. Er betrachtete die Menschen und sah in ihren Augen Freude über den Prunk und Begeisterung für den Adel.
    Er trat auf den roten Teppich, und eine Art Schwindel überkam ihn. Das rote Band dehnte sich vor ihm aus, schien einen Augenblick endlos lang, ein Weg, der sowohl zurück zu seiner Ankunft auf Gibson und vorwärts in die Zukunft führte, an der er gemeinsam mit Thomas arbeitete.
    In der vordersten Reihe entlang der Gasse sah Masters den Bauer, der ihn versteckt hatte, zusammen mit seiner Ehefrau und Tochter. Lee hielt das Mädchen im Arm, und als Masters vorbeikam,
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