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BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

Titel: BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe
Autoren: Michael A. Stackpole
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zu sich. Bist du das, Ranna? An ihrer besonderen Kleidung und ihren Gesten erkannte er, daß ihr Schweigen eine besondere Bedeutung hatte.
    In ihrem enganliegenden Bodysuit aus weißem Leder, der Arme und Beine freiließ, hätte man sie für einen Geist halten können. Ihr Kostüm war mit Silber besetzt, und lange Lederstreifen hingen wie ein Lendenschurz daran herab. Kniehohe MechKriegerstiefel aus poliertem Silber umschlossen ihre Unterschenkel, und Handschuhe aus feinem Stahlmaschengewebe bedeckten Hände und Unterarme bis zum Ellbogen. Ein kurzer Umhang aus weißem Wolfsfell hing bis zur Taille von ihren Schultern. Eine silberne Wolfskopfschnalle mit Rubinaugen hielt den Umhang an ihrem Hals zusammen.
    Phelan glaubte, sie an Figur und Haltung zu erkennen, aber er war sich nicht sicher, weil sie eine Maske trug. Die Maske erinnerte an nichts so sehr wie an den Kopf seines WolfshundMechs. Die mit größter Kunstfertigkeit gearbeitete weiße Emaillemaske hatte die Form eines Wolfskopfes. Das Maul des Tiers stand offen, und seine Lefzen waren drohend zurückgezogen, aber Rannas blaue Augen, die hinter den Sichtschlitzen der Maske leuchteten, nahm ihm etwas von seiner Bedrohlichkeit.
    Er trat einen Schritt vor, und sie verschwand. Das Licht über ihr ging aus und ein Scheinwerfer flammte auf. Sie ging voraus und winkte ihn mit einer vorsichtigen Geste zu sich, dann warf sie abrupt beide Arme nach oben. Silber blitzte auf, und ein metallisches Klirren hallte durch die Dunkelheit, als ihre Hände zwei herabfallende Schwerter stoppten.
    Phelan sprang vor und huschte unter ihrem rechten Arm hindurch. Wieder schlug die Dunkelheit über ihm zusammen, als Ranna die Klingen freigab und sie zischend herabfielen. In der Finsternis hatte der Kell Hound das Gefühl, all seine Sinne wären von Leben erfüllt. Sein Herz pochte rasend. Das muß ein seltsames Gerichtsritual der Clans sein. Die Nebelparder wollen meinen Tod, aber Ulric hat eine Repräsentantin des Wolfclans geschickt, um mir zu helfen und mich zu beschützen.
    Er fühlte, wie Ranna an ihm vorbeiglitt, aber er konzentrierte sich statt dessen auf andere Wahrnehmungen. Zu seiner Linken hörte er das Geräusch eines Stiefels auf dem Deck. Sofort ließ er sich auf Hände und Knie fallen, und eine Klinge schnitt durch die Luft, wo er Zehntelsekunden zuvor gestanden hatte. Er trat mit dem linken Fuß aus und traf etwas. Sein Ziel gab keinen Laut von sich, aber beim Klatschen eines zu Boden fallenden Körpers und dem Klirren eines Schwertes lächelte er.
    Vor ihm tauchte Ranna wieder in einem Lichtkegel auf. Als er auf sie zustrebte, ging sie in die Hocke und sprang in die Luft. Sofort sprang der Kell Hound nach vorne. Zwei Schwerter warfen Funken, als sie Zentimeter vor seinem Körper aufeinanderprallten. Phelan rollte sich ab, aber als er hochkam, bemerkte er eine Bewegung rechts neben sich.
    Zu spät. Er drehte sich fort, spürte jedoch das Brennen der Klinge, als sie in seinen rechten Oberschenkel fuhr. Er ließ sich von der Pirouette näher an Ranna tragen, dann sank er auf ein Knie und tastete mit der Rechten nach der Wunde. Seine Hand glitt durch den Schnitt in der Overallhose und kam warm, feucht und klebrig wieder zum Vorschein. Das ist ein Schnitt von gut fünf Zentimetern, aber er scheint nicht allzu tief zu sein. Schmerzt wie der Teufel, aber es macht mich nicht langsamer.
    Er erreichte Ranna in der Erwartung, sie wieder in der Dunkelheit verschwinden zu sehen, aber das Licht erlosch diesmal nicht. Statt dessen beleuchtete ein zweiter Scheinwerfer eine weitere Gestalt auf dem schwarzen Deck. Groß und mächtig stand Ulric in einen bodenlangen Umhang aus schwarzgrauem Wolfsfell gehüllt. Das Licht ließ sein weißes Haar aufleuchten, aber seine Augen waren in undurchdringlichen Schatten gehüllt.
    Seine tiefe Stimme füllte die Leere. »Wortbrüder, Wortschwestern, sichtbar und unsichtbar, nah und fern, lebend und tot, freut euch, denn der Wolf hat uns einen Findling gebracht.« Er ließ das Echo seiner Worte in der Dunkelheit verhallen. »Es ist siebenundvierzig Jahre her, seit der Stählerne Schoß einen solchen Welpen gebar. Diese Geburt ist nur eine Legende, aber niemand kann ihren Sinn anzweifeln.«
    Aus der Dunkelheit hörte Phelan tausend Stimmen wie eine flüstern: »Seyla.«
Ulrics Stimme sank zu einem wölfischen Knurren hinab.
Ich bin der Eidmeister! Alle sollen gebunden sein durch dieses Konklave, bis sie Staub sind und Legende, und darüber hinaus, bis
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