Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
weit über jede Säuberung hinaus verschmutzt und so meine relativ sauber gehalten. Und ich werde sie töten, bevor sie die Chance hat, bei ihrem Gott um Erlösung zu betteln.« Seine vol en Lippen öffneten sich zu einem bösartigen Grinsen. »Weißt du, das ist sowieso al es Lüge.«
    Mir wurde kalt, als die Frau plötzlich in einem kleinen Haufen aus Purpur, Grün und Gold zu seinen Füßen zusammenbrach. Ich würde eher sterben als zuzulassen, dass er mich ins Jenseits verschleppte, um so. . um so zu enden.
    »Bastard«, flüsterte ich.
    Algaliarept machte eine Geste, die wohl so etwas wie
    »Und?« bedeuten sol te. Er wandte sich Ceri zu, fand in der Masse des Stoffes ihre kleine Hand und half ihr, aufzustehen.
    Sie war wieder barfuß. »Ceri«, schmeichelte der Dämon und warf mir dann einen Seitenblick zu. »Ich hätte sie schon vor vierzig Jahren ersetzen sol en, aber der Wandel hat al es verkompliziert. Sie regiert nicht einmal mehr, wenn man nicht vorher ihren Namen ausspricht.« Dann wandte er sich wieder der Frau zu: »Ceri, sei so lieb und hol das Transfermedium, das du heute bei Sonnenuntergang gemacht hast.«
    Mein Magen tat weh. »Ich habe welches hier«, wandte ich ein. Ceri blinzelte und zeigte damit das erste Zeichen von Verständnis. Mit ihren großen Augen schaute sie mich ernst an, als sähe sie mich zum ersten Mal. Dann richtete sich ihre Aufmerksamkeit auf den Zauberkessel zu meinen Füßen und die milchig grünen Kerzen um uns herum. Panik glühte in ihren Augen, als sie vor dem Engelsmonument stand. Ich hatte das Gefühl, dass sie gerade erst verstanden hatte, was hier vorging.
    »Wunderbar«, sagte Algaliarept. »Du machst dich schon nützlich. Aber ich wil Ceris.« Er sah Ceri an, die mit offenem Mund dastand und dabei kleine weiße Zähne zeigte. »Ja, Liebes. Zeit für deinen Ruhestand. Bring mir meiuen Zauberkessel und das Transfermedium.«
    Angespannt und fast ausweichend vol führte Ceri eine Geste, und ein spielzeuggroßer Kessel mit Kupferwänden, die dicker waren als mein Handgelenk, erschien zwischen uns. Er war bereits mit einer gelartigen, bernsteinfarbenen Flüssigkeit gefül t, auf der Tupfen von Geranien lagen.
    Der Geruch von Ozon breitete sich aus, während es immer wärmer wurde. Ich machte meinen Mantel auf. Algaliarept summte vor sich hin, offensichtlich in fantastischer Stimmung. Er winkte mich näher heran, und ich trat einen Schritt vor, meine Hand an dem silbernen Messer, das in meinem Ärmel versteckt war. Mein Puls beschleunigte sich, und ich fragte mich, ob mein Vertrag mich tatsächlich retten könnte. Ein Messer wäre wahrscheinlich keine große Hilfe.
    Der Dämon grinste und zeigte mir flache, gleichmäßige Zähne, als er Ceri einen Wink gab. »Mein Spiegel«, erinnerte er sie, und die zierliche Frau bückte sich, um einen Wahrsagespiegel aufzuheben, der einen Moment zuvor noch nicht dort gewesen war. Sie hielt ihn wie einen Tisch vor Algaliarept.
    Ich schluckte, als ich mich an das widerliche Gefühl erinnerte, das ich beim Abstreifen meiner Aura in meinen Wahrsagespiegel gehabt hatte. Der Dämon zog seine Handschuhe aus, einen nach dem anderen, und legte seine rötlichen Hände mit den dicken Gelenken auf das Glas, die langen Finger gespreizt. Er schauderte und schloss die Augen, während seine Aura in den Spiegel rann. Sie tropfte von seinen Händen wie Tinte, um auf der Reflexion im Spiegel umherzuwirbeln und schließlich zusammenzulaufen.
    »In das Medium, Ceri, Liebes. Beeil dich.«
    Sie keuchte fast, als sie den Spiegel mit Algaliarepts Aura zum Zauberkessel trug. Es war nicht das Gewicht des Glases; es war die Gewichtigkeit dessen, was gerade geschah. Ich stel te mir vor, dass sie gerade die Nacht wieder durchlebte, als sie an meiner Stel e stand und ihren Vorgänger beobachtet hatte, wie ich nun sie beobachtete. Sie musste gewusst haben, was passieren würde, aber sie war innerlich schon so tot, dass sie nur noch tun konnte, was von ihr erwartet wurde. Und durch ihre offensichtliche, hilflose Panik wusste ich, dass es in ihr noch etwas gab, das es wert war, gerettet zu werden.
    »Gib sie frei«, sagte ich, tief in meinen Mantel verkrochen, als meine Augen von Ceri zum Kessel und dann zu Algaliarept huschten. »Gib sie erst frei.«
    »Warum?« Er inspizierte gelangweilt seine Nägel, bevor er die Handschuhe wieder anzog.
    »Ich werde dich eher töten, als dir zu erlauben mich ins Jenseits zu verschleppen, und ich wil sie vorher frei sehen.«
    Darüber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher