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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd
Autoren: Kim Harrison
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sagte, aber er hatte keinen Zugriff auf meine Seele. Ich konnte Nein sagen.
    »Du bist mein Familiaris! Mein Vertrauter!«, wütete er wieder. Sowohl Ceri als auch ich schrien auf, als er versuchte, den heiligen Boden zu betreten, und dann wieder zurückwich.
    »Ich bin dein Familiaris!«, schrie ich angsterfül t. »Und ich sage Nein! Ich habe mich bereiterklärt, dein Schutzgeist zu werden, und ich bin es, aber ich gehe nicht mit dir ins Jenseits, und du kannst mich nicht dazu zwingen!«
    Algaliarepts ziegenartige Augen verengten sich. Ich trat einen Schritt zurück und versteifte mich, als seine Wut abkühlte. »Du hast zugestimmt, mein Familiaris zu sein«, sagte er sanft, und von seinen glänzenden, mit Schnal en verzierten Stiefeln stieg Rauch auf, als er am Rand des entweihten Grundes balancierte. »Komm jetzt her, oder ich erkläre unseren Pakt als gebrochen, und deine Seele gehört aufgrund des Vertragsbruches mir.«
    Doppelter Einsatz. Ich hatte gewusst, dass es dazu kommen würde. »Ich habe deine stinkende Aura überal «, sagte ich, während Ceri bebte. »Ich bin dein Familiaris, dein Schutzgeist, dein Vertrauter, wie immer du es auch nennen wil st. Wenn du denkst, dass es einen Vertragsbruch gegeben hat, dann hol vor Sonnenaufgang jemanden her, der darüber richten kann. Und nimm eines dieser verdammten Dämonenmale von mir!«, forderte ich und hielt ihm mein Handgelenk entgegen.
    Mein Arm zitterte, und Algaliarept gab ein schreckliches, tief aus der Kehle kommendes Geräusch von sich, das meine Eingeweide zum Erbeben brachte. Ceri wagte es, einen Blick auf den Dämon zu werfen. »Ich kann dich nicht als Familiaris benutzen, wenn du auf der falschen Seite der Kraftlinien bist«, sagte er. Offensichtlich dachte er laut nach. »Die Bindung ist nicht stark genug . .«
    »Das ist nicht mein Problem«, unterbrach ich ihn mit zitternden Knien.
    »Nein«, stimmte Algaliarept mir zu. Er faltete die Hände hinter dem Rücken, und sein Blick fiel auf Ceri. Der brodelnde Zorn in seinen Augen jagte mir eine beschissene Angst ein. »Aber ich mache es zu deinem Problem. Du hast meinen Vertrauten gestohlen und mich mit nichts zurückgelassen. Du hast mich überlistet und so die Bezahlung für einen Dienst umgangen. Wenn ich dich nicht ins Jenseits ziehen kann, werde ich einen Weg finden, dich durch die Kraftlinien zu benutzen. Und ich werde dich niemals sterben lassen. Frag sie. Frag sie, wie die immerwährende Höl e so ist. Sie wartet auf dich, Rachel. Und ich bin kein geduldiger Dämon. Du kannst dich nicht ewig auf heiligem Boden verstecken.«
    »Geh weg«, sagte ich mit zitternder Stimme. »Ich habe dich gerufen. Jetzt befehle ich dir, zu gehen. Nimm eines dieser Male von mir und verschwinde. Sofort.« Ich hatte ihn beschworen, und somit unterlag er den Regeln der Beschwörung - selbst wenn ich sein Schutzgeist war.

    Er atmete langsam aus, und ich glaubte zu spüren, dass der Boden sich bewegte. Seine Augen wurden schwarz.
    Schwarz, schwarz, immer schwärzer. Oh verdammt.
    »Ich werde einen Weg finden, durch die Kraftlinien eine Bindung zu erschaffen, die stark genug ist««, verkündete er.
    »Und dann werde ich dich durch sie nach unten ziehen, mit unbeschädigter Seele. Deine Zeit auf dieser Seite der Linien ist nur geliehen.«
    »Ich war schon früher so gut wie tot«, sagte ich. »Und mein Name ist Rachel Mariana Morgan. Benutz ihn. Und nimm eines dieser Male von mir, oder du verwirkst al es.«
    Ich komme damit durch. Ich habe einen Dämon übers Ohr gehauen. Das Wissen war berauschend, aber ich hatte noch zu viel Angst, als dass es momentan viel bedeutet hätte.
    Algaliarept schenkte mir einen eisigen Blick, sah kurz Ceri an und verschwand.
    Mein Handgelenk brannte plötzlich, und ich schrie auf, aber es war ein wil kommener Schmerz, als ich mich zusammenkauerte und mein dämonengezeichnetes Gelenk mit der anderen Hand umklammerte. Es tat weh - es tat so weh, als würden Höl enhunde darauf herumkauen -, aber als mein verschwommener Blick wieder klar wurde, durchzog nur noch eine gerade Narbe den schwieligen Kreis, nicht zwei.
    Von den letzten Wel en des Schmerzes ausgelaugt sackte ich in mich zusammen. Mein gesamter Körper schien den Halt zu verlieren. Ich hob den Kopf und atmete tief ein in dem Versuch, meinen Bauch zu entkrampfen. Er konnte mich nicht benutzen, wenn wir auf verschiedenen Seiten der Kraftlinien waren. Ich war immer noch ich selbst, auch wenn ich mit Algaliarepts Aura überzogen war.
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