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Band 3 - Blutjagd

Band 3 - Blutjagd

Titel: Band 3 - Blutjagd
Autoren: Kim Harrison
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Normalität geworden. »Ceri, bitte.«
    Ihre Persönlichkeit kehrte viel schnel er zurück als ich es für möglich gehalten hätte, von Schweigen zu kurzen Sätzen in wenigen Momenten. Ihre Sprache war eine seltsame Mischung aus moderner Aussprache und charmanter Altertümlichkeit, was wahrscheinlich davon kam, dass sie so lange unter Dämonen gelebt hatte. Sie hielt auf der Türschwel e zu meiner Küche an und blickte mit großen Augen um sich. Ich nahm nicht an, dass es der Kulturschock war - viele Leute zeigten diese Reaktion, wenn sie meine Küche sahen.
    Sie war riesig und sowohl mit einem Gasherd als auch einem Elektroherd ausgestattet, sodass ich auf dem einen kochen und auf dem anderen Zauber zubereiten konnte. Der Kühlschrank war aus Edelstahl und groß genug, um eine ganze Kuh darin zu verstauen. Es gab ein großes Schiebefenster, das den verschneiten Garten und Friedhof überblickte, und auf dem Fensterbrett schwamm glücklich mein Beta, Mr. Fish, in einem Cognacschwenker.
    Leuchtstoffröhren beschienen edles Chrom und weitläufige Arbeitsflächen, die auch in einer Fernseh-Kochshow nicht aus dem Rahmen gefal en wären.

    Eine zentrale Arbeitsfläche in der Mitte des Raums nahm den meisten Platz ein. Darüber hing ein Regal mit meinen Zauberzutaten und getrockneten Kräutern, die Jenks und seine Familie gesammelt hatten. Ivys massiver antiker Tisch fül te den Rest. Eine Hälfte des Tisches war akribisch als ihr Büro eingerichtet, mit ihrem Computer, der schnel er und stärker war als eine Familienpackung Abführmittel sowie farbcodierten Unterlagen, Straßenkarten und den Leuchtmarkern, die sie verwendete, um ihre Fäl e zu organisieren. Die andere Hälfte des Tisches gehörte mir und war leer. Ich wünschte, ich könnte sagen, dass dieser Fakt meiner Ordnungsliebe entsprang, aber wenn ich einen Auftrag hatte, erledigte ich ihn einfach. Ich analysierte ihn nicht zuerst zu Tode.
    »Nimm dir einen Stuhl«, sagte ich beiläufig. »Wie wäre es mit einer Tasse Kaffee?« Kaffee?, dachte ich, als ich zur Maschine hinüberging und den alten Kaffeesatz entfernte.
    Was sol te ich nur mit ihr tun? Sie war ja kein streunendes Kätzchen. Sie brauchte Hilfe. Professionel e Hilfe.
    Ceri starrte mich an, und ihre Miene sah wieder wie betäubt aus. »Ich. .«, stotterte sie und sah in ihrer prunkvol en Kleidung ängstlich und klein aus. Ich schaute auf meine Jeans herunter und auf den roten Pul over, den ich trug. Ich hatte immer noch meine Schneestiefel an und fühlte mich wie ein Trottel.
    »Hier«, sagte ich und schob ihr einen Stuhl hin. »Ich mache dir einen Tee.« Drei Schritte vorwärts, einer zurück, lachte ich, als sie den Stuhl verschmähte, den ich ihr angeboten hatte, und sich stattdessen auf den vor Ivys Computer setzte. Tee war wahrscheinlich angemessener, wenn man daran dachte, dass sie über tausend Jahre alt war. Kannte man im Mittelalter überhaupt Kaffee?
    Ich starrte gerade in meine Schränke und versuchte mich daran zu erinnern, wo ich meine Teekanne aufbewahrte, als Jenks und ungefähr fünfzehn seiner Kinder in den Kaum geflogen kamen und al e gleichzeitig zu reden begannen.
    Die Stimmen waren so hoch, und sie sprachen so schnel , dass ich davon Kopfweh bekam. »Jenks«, bettelte ich mit einem Seitenblick auf Ceri. Sie sah schon jetzt überwältigt genug aus.
    »Sie werden nichts tun«, wehrte er kampfeslustig ab.
    Außerdem wil ich, dass sie ihren Geruch einmal tief einatmen. Ich kann einfach nicht sagen, was sie ist, weil sie so heftig nach verbranntem Bernstein riecht. Wer ist sie überhaupt, und was hat sie barfuß in unserem Garten gemacht?«
    »Ahm«, sagte ich, auf einmal wachsam. Pixies hatten einen ausgezeichneten Geruchssinn und konnten jederzeit erschnüffeln, was jemand war. Ich hatte eine böse Vermutung zu Ceris Spezies, und ich wol te wirklich nicht, dass Jenks es herausfand.
    Ceri hob ihre Hand und lächelte engelsgleich, als prompt zwei Pixiemädchen darauf landeten. Ihre pink-grünen Seidenkleider bewegten sich in dem Luftzug, den ihre Libel enflügel verursachten. Sie plapperten glücklich vor sich hin, wie es Pixiemädchen so tun, scheinbar gedankenlos, während sie sich in Wirklichkeit ihrer gesamten Umgebung, bis hin zu der Maus hinter dem Kühlschrank, bewusst waren.
    Offensichtlich hatte Ceri schon früher Pixies gesehen, was sie zumindest zu einem Inderlander machte, wenn sie wirklich tausend Jahre alt war. Der Wandel, also die Zeit, als wir al e aus unseren Verstecken
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