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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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als dass eine widernatürlich gleißende Flammensäule aus der Senke aufgestiegen und erstarrt war, als sei das Feuer auf unmögliche Weise gefroren –, so hatte sie doch mit jeder Faser ihres Seins gespürt, dass hier etwas ganz und gar Ungeheuerliches vorging, etwas Blasphemisches, das selbst sie, eine Kreatur des Bösen, zu schockieren vermocht hatte.
    Gabriels Griff jedoch ließ die Wölfin nahezu blind und taub werden für dieses Geschehen. Trotzdem, die Folge seiner Berührung war nicht weniger entsetzlich.
    Der Teufel vernetzte seine Erste Kriegerin abermals mit seinem Heer und wies die Leitwölfin an, was das gigantische Rudel zu tun hatte. Und obwohl sie sich vollkommen in seiner teuflischen Gewalt befand, zögerte Rona, den Befehl weiterzuleiten. Weil sie ihn nicht verstand – nicht verstehen
wollte
!
    Wirklicher Widerstand aber war ihr nicht möglich. Was Gabriel von seinem monströsen Heer verlangte, schoss nach dem kurzen Rückhalt nur mit noch stärkerer Kraft aus Ronas Hirn in hunderte andere.
    Und keiner dieser anderen Wölfe zögerte, dem Befehl zu folgen. Gehorsam setzten sie sich in Bewegung. Unförmige Schattenrisse schälten sich aus der Nacht, von überall her, und erreichten den erhellten Kreis um die Senke.
    Wie Motten zum Licht kamen sie. Und reagierten wie Lemminge...
    Die ersten Wölfe sprangen –
    – in die erstarrte Flammensäule!
    Es klirrte, als würde Glas unter den Schlägen eines riesenhaften Hammers zerspringen.
    Wo die Leiber der Wölfe in das Lichtgebilde eindrangen, flammte es für den Moment ihres Eintauchens wie grellste Weißglut auf.
    In immer größerer Zahl strömten Satans Krieger aus dem Dunkel. Opferten sich für ihn. Luden ihre vom Beuteblut geschwärzten Seelen in der Flammensäule ab, deren Licht dadurch – noch kaum merklich, aber doch schon stetig – an Kraft verlor.
    Rona sah es wie durch Schleier. Und wusste: Was immer dieses Licht auch war oder nur verbarg – es hatte begonnen zu sterben...!
     
     
    Blanker Fanatismus lohte in Gabriels Augen und war doch nur ein Abglanz dessen, was in ihm vorging, was den Satan selbst bewegte.
    Höchster Triumph. Weil der Plan aufging, den Luzifer in den Gefilden des Bösen ersonnen und über Unzahlen von Generationen vorbereitet hatte. Das Böse selbst trat den Endsieg an – über
seinen
ewigen Widersacher!
    ER hatte sich locken lassen, indem der Teufel ihm die Kunde zugespielt hatte, dass Seine Schöpfung im Begriff stand, der Hölle anheimzufallen. Und ER war in die Falle gegangen!
    Ronas Geist nutzend, trieb Satan seine Krieger an, peitschte sie mit Befehlen hinein in das verzehrende Licht.
    Gabriels nur dem Anschein nach menschliche Augen erkannten, was ein Mensch mit bloßem Blick nicht hätte feststellen können: Mit jedem Wolf, der sein Dasein gab und seine nach den Gräueln von Jerusalem nun endgültig und hoffnungslos verdorbene Seele dem kalten Feuer überantwortete, nahm das Leuchten in und über der Senke um eine winzige Nuance ab.
    Mit jedem Wolf also –
    – kam GOTT dem Tod ein wenig näher!
    Und die Zahl der Wölfe schien noch immer unbegrenzt. Das Böse hatte allen Grund, zu triumphieren.
    Gabriel kostete es aus. Wie Donnerhall rollte sein Lachen über Uruk, erschütterte buchstäblich alles ringsum – und rollte noch über die Grenzen dieser Welt hinaus.
     
     
    Zwischenspiel
    Eines Engels Fluch
     
    Der Boden unter Raphael dröhnte und zitterte wie in einem Erdbeben, das es an diesem Ort nicht wirklich geben konnte. Dennoch knirschten auch die Trümmer des Turms, den der Engel mit Titanengewalt zerschlagen hatte, rutschten splitternd und krachend über- und ineinander.
    Dann endlich trat wieder Stille ein. Der Donner, nicht von dieser Welt, verhallte. Das Beben verebbte.
    Raphael sah aus brennenden Augen um sich. Und was er erblickte, entsprach ganz dem, was er empfand: verwüstete Ödnis, kein Stein war mehr auf dem anderen. Buchstäblich alles war zerrissen, zerstört, und es schien, als könne nichts das ursprüngliche Bild wieder herstellen.
    Obschon es ihn selbst nur eine Idee gekostet hätte...
    Aber auch dafür fühlte Raphael sich zu müde. Nicht einmal die Kraft, sich von den anderen abzuschotten, wollte er mehr aufbringen. Er gestattete seinen Sinnen, die Brüder wieder wahrzunehmen. Aber was er sah, erschütterte ihn mehr noch als sein eigener innerer Aufruhr und die Folgen daraus.
    Die anderen... sie diskutierten. Sie bejammerten einander und beklagten die Welt, die ihnen vor Äonen
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