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Backstage

Backstage

Titel: Backstage
Autoren: Marion Schwarzwälder
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du.»
    Er brachte so etwas wie ein Lächeln zustande, das sofort wieder Melissas beschützerische Gefühle auf den Plan rief.
    «Was meinst du zu dem Ganzen, Melissa?»
    Wieder dieser hilflose Blick. Melissa räusperte sich.
    «Ich weiß nicht, wer was getan hat, Tom. Wir müssen erst mal über etwas anderes reden. Reimann hat mir angeboten, sein Spitzel zu werden oder, wie er es ausdrückte, dein Assistent, um dich in seinem Sinne zu seinen Plänen zu bewegen, in seine Imageschiene pressen, du weißt schon.»
    «Reimann hat mich gestern angerufen. Er sagte, du hättest ihn in seinem Hotelzimmer aufgesucht und bedrängt, dir einen Job zu geben, ihm angedient, mein Vertrauen in seinem Sinne zu nutzen. Du bräuchtest dringend einen Job, die Detektei stehe vor dem finanziellen Aus. Du hättest ihm die Besetzungscouch nahe gelegt, wenn er dich einstellt.»
    «Was? Was?»
    Melissa war aufgesprungen, trat gegen die Wand, ein-, zwei-, dreimal. Dann suchte sie Brauns Augen, seinen Blick.
    «Ich nehme mal an, ich säße so mit dir nicht zusammen, wenn du Reimanns Version vertrauen würdest, jedenfalls diesen Anschuldigungen.»
    «Ich hatte schon eine Weile vor, ihn zu feuern. Ich hab vor, für längere Zeit zu pausieren.»
    «Pausieren? Das führt in diesem schnellen Geschäft zum Karriereende, schätze ich. Es sei denn, du wartest zehn, zwanzig Jahre, bis diese Gegenwart wieder Mode wird. Dann machste die Rerecords von deinen alten Songs, machst deinen eigenen Nachlassverwalter und redest dir ein, mit rhythmischer Kosmetik versehen wäre das Ganze was Neues. Warum willst du pausieren? Kneif den Hintern zusammen und mach das, was dir wichtig ist. Die Kohle für einen neuen Start hast du, nehme ich an, du Gesangs-Star.»
    «Superstar, Kohle eines Superstars», kokettierte Braun.
    «Da biste noch nich, mei Gutster. Superstar. Wo ist der Privatjet de Luxe? Der Security-Stab? Die Topsuite nur in Top-Hotels, der Club, in dessen VIP-Bereich nochmal für dich und deine Leibwächter ein eigener Bereich abgetrennt wird. Der persönliche Trainer ...»
    «Hab ich», warf Braun ein.
    «... für die Yogastunden deiner Lieblingshunde. Der Tee, den man, frisch zubereitet, dir vor dem Auftritt aus England mit deinem Jet einfliegt. Wo sind, weltweit, deine Häuser, und welches Luxuskaufhaus wird nach offiziellem Ladenschluss offen gehalten, damit du in Ruhe einkaufen kannst? Und erzähl mir nicht, dass du nicht geil bist auf all das. Pausieren!»
    «Schon gut», lachte Braun. Sein Gesicht gewann Farbe. «Ich höre ja nicht sofort und mit allem auf. Ich hab Verträge zu erfüllen, zum Beispiel noch einen Werbevertrag. Dafür gibt mir Teichert sein Penthouse erheblich günstiger.»
    «Du ziehst also nach Berlin?»
    «Ich lass mein Haus bei Heidelberg verkaufen, meine Sachen nach Berlin bringen, das, woran ich hänge. Ich kann nicht mehr in das Haus, in dem ich mit Lilli gelebt habe.»
    «Moment mal. Hab ich das richtig verstanden? Teichert? Was hat der mit dir und Werbung zu tun?»
    «Er ist der Auftraggeber. Er hat mir angeboten, für dieses neue Medienviertel zu werben, und bezahlt mit Rabatt auf seine Immobilie.»
    «Hast du schon unterschrieben?»
    «Ja.»
    «Wann?»
    «Findest du nicht, dass dich das nichts angeht, Melissa?»
    «Wann, Tom?»
    «An dem Vormittag, bevor ... als wir das Video zu Ende drehen wollten.»
    «Also nachdem Panitz ermordet wurde.»
    «Ja. Hör mal, mir reicht das Thema, können wir von was anderem sprechen? Immer nur Tod, Tod, Tod.»
    «Nur noch eine Frage. Eine. Hat Panitz je im Zusammenhang mit dieser Wohnung von Wasseradern gesprochen, die Krankheiten verursachen können, Wasseradern im Boden?»
    «Nein. So ein Esomist interessierte Panitz nicht. Mich übrigens auch nicht.»
    «Er hat dir doch abgeraten, dorthin zu ziehen?»
    «Das ist noch eine Frage.»
    «Tom, ich bitte dich. Das hier ist wirklich wichtig.»
    «Also gut. Ja, Panitz hat mir in Amsterdam abgeraten, nach Berlin zu ziehen, aber nicht wegen irgendwelcher Wasseradern, sondern weil in anderen Städten musikalisch mehr los sei, in Köln zum Beispiel. Das hielt ich für Blödsinn. Er wollte einen Neuanfang, denke ich, er schlug eine neue Stadt vor, verstehst du, neue Stadt, neuer Job.»
    «Aber ursprünglich hat er dir diese Penthousebude angeboten.»
    «Moment mal. Reimann hat veranlasst, dass Angebote eingeholt wurden. Darunter war eines von Teichert und Panitz Immobilien. So hab ich Panitz wieder gefunden. Wie ich dir erzählt hab: ein Treffen und
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