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Baccara Exklusiv Band 98

Baccara Exklusiv Band 98

Titel: Baccara Exklusiv Band 98
Autoren: Christy Lockhard , Kate Little , Yvonne Lindsay
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Sehnsüchtig dachte sie an das Trinkgeld, das sie dem Hotelmitarbeiter für den Parkservice gegeben hatte. Sie hätte es jetzt gut gebrauchen können, obwohl sie würde lernen müssen, auf den Luxus eines Taxis zu verzichten. Ihr blieb keine andere Wahl, als zu Fuß in ihre Wohnung zurückzukehren. Zum Glück war es nicht allzu weit. In etwa einer Stunde sollte sie es schaffen.
    Vor Erschöpfung spürte sie jeden Muskel, und ihr vertretener Fuß schmerzte, als sie endlich die Eingangstür ihres Apartmentgebäudes erreichte. Glücklicherweise lauerten ihr keine Pressevertreter auf. Im Foyer sah sie nur einen einzelnen Mann vom Sicherheitsdienst. Es war derselbe wie am Vorabend. Ihr Anblick schien ihn sehr zu überraschen.
    Mit gestrafften Schultern trat sie ein. „Guten Abend, James. Ein fürchterliches Wetter, nicht wahr?“
    „Mrs Whittaker, wir haben Sie nicht zurückerwartet.“
    „Was meinen Sie damit?“
    „Na ja, nachdem die Gerichtsvollzieher …“
    „Welche Gerichtsvollzieher?“
    Weil James nicht antwortete, wiederholte Lana ihre Frage.
    „Es tut mir so leid, Mrs Whittaker.“
    „Führen Sie mich in meine Wohnung hinauf.“
    „Ich habe Anweisung, das nicht zu tun.“
    „Anweisung? Was? Machen Sie sich nicht lächerlich. Ich gehe selbst nachsehen.“
    Aber James hörte ihr gar nicht zu. Er blickte über Lanas Schulter zur Tür. Eine düstere Vorahnung beschlich sie, als sie sich umdrehte und sah, dass eine schwarze Limousine unter dem Säulenvordach des Portals hielt. Ohne durch die dunklen Scheiben schauen zu können, wusste sie sofort, wer im Wagen saß.
    Eine der hinteren Türen ging auf, und mit einer geschmeidigen Bewegung stieg Raffaele Rossellini aus dem Wagen. Sein langer schwarzer Mantel umwehte seine schlanke Gestalt wie das Cape einen Ritter aus dem Mittelalter. Sie spürte es augenblicklich, als sein Blick auf sie fiel. Sie wagte kaum zu atmen. Was wollte er hier?
    Er eilte zu ihr. „Was gibt es für ein Problem?“ Lana fiel auf, dass sein Akzent stärker ausgeprägt war als sonst.
    Er hatte die dunklen Brauen zusammengezogen, das Kinn vorgereckt und die Lippen zusammengekniffen. Diese finstere Miene ließ James ins Wanken geraten.
    „Mrs Whittaker möchte in ihre Wohnung hinaufgehen.“
    „Und was ist der Grund, dass sie das nicht kann?“
    „Ich habe Anweisung, sie das Gebäude nicht betreten zu lassen.“
    „Von wem?“
    „Dem Management, Sir.“
    „Führen Sie Mrs Whittaker in ihre Wohnung hinauf. Ich verbürge mich persönlich für ihr Benehmen.“
    Lana zuckte zusammen. „Das ist nicht nötig. Ich wollte bloß …“
    „Gewiss, Sir.“
    Lana schwirrte der Kopf. Welche Art von Autorität strahlte dieser Rossellini nur aus? Als James hinter seinem Tresen hervorkam und zum Fahrstuhl vorausging, dachte sie jedoch nicht weiter darüber nach. Die Fahrt hinauf in die zehnte Etage hatte noch nie so lange gedauert. So überwältigend die Erinnerungen am Vorabend gewesen waren, das Apartment war zumindest immer ein vertrauter Ort gewesen.
    Gleich darauf stellte sie fest, dass ihr Schlüssel nicht passte. Sie wandte sich zu den beiden hinter ihr stehenden Männern um. „Warum kann ich nicht in meine Wohnung?“
    „Es ist nicht mehr Ihre Wohnung, Ma’am. Heute Morgen waren die Gerichtsvollzieher hier. Sie haben alles mitgenommen, und der Gebäudemanager gab Anweisung, Sie nicht hineinzulassen.“
    „Zeigen Sie mir die Wohnung.“
    „Mrs Whittaker, ich kann nicht.“
    „Zeigen Sie sie mir augenblicklich.“
    Zu ihrem Ärger schaute James fragend Raffaele Rossellini an. Als dieser nickte, nahm er seinen Hauptschlüssel, und einen Moment später ging die Tür auf.
    Lana presste die Lippen zusammen, um nicht aufzuschreien. Die geräumigen Zimmer waren komplett ausgeräumt. Sie hatte geglaubt, die Erinnerungen seien schon schlimm genug gewesen, doch dieser Anblick war noch viel schlimmer. Wie ein Geist bewegte sie sich durch die leeren Räume. Selbst die Küchenschränke waren leer. Das Meißner-Porzellangeschirr war weg, die Kristallgläser, ihre Möbel, alles. Im Schlafzimmer stand der Schrank offen, und die Fächer und Kleiderstangen waren gähnend leer. Die Erkenntnis, dass sie nur noch die Sachen besaß, die sie anhatte, traf sie wie ein Schlag. Nicht einmal ein Fetzen Papier lag noch auf dem Fußboden.
    Von ihrem bisherigen Leben war nichts mehr übrig. Absolut nichts.
    Irgendwie fand sie die Sprache wieder. „Danke, James. Ich glaube, ich habe genug gesehen.“
    Der
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