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BACCARA EXKLUSIV Band 47

BACCARA EXKLUSIV Band 47

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 47
Autoren: CHRISTY LOCKHART PAMELA INGRAHM KATHIE DENOSKY
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Wayne stand auf und stützte die Hände auf den Schreibtisch. „Wollen Sie damit andeuten, dass mein Bruder ein Schuft ist?“ Seine Stimme war ganz leise und doch so eindringlich wie ein Blitz, der über den Himmel zuckt.
    Cassie zwang sich, tief durchzuatmen. Vorsichtig überlegte sie ihren nächsten Schritt. Wayne wollte, dass sie aus seinem Leben verschwand, gleichgültig, wie Margaret darüber dachte. Aber das würde sie nicht tun, sie durfte Billy nicht die Chance nehmen, seinen Vater kennenzulernen.
    „Ich deute gar nichts an, Mr. Hart“, erklärte sie und kämpfte um ihre Selbstbeherrschung. „Ich kenne Ihren Bruder ja nicht einmal.“
    „Und?“
    Er beugte sich so weit vor, dass sie den Duft seines Aftershaves einatmete. Sein dunkler Bartschatten verriet, dass er sich länger nicht rasiert hatte. Das jagdgrüne Hemd, das seine breiten Schultern umspannte, war zerknittert und die graue Jeans verwaschen. Die beiden obersten Hemdknöpfe waren geöffnet, und einen viel zu langen Augenblick malte sie sich aus, wie er wohl unter dem Hemd aussehen mochte.
    Dieser gewagte Gedanke brachte sie aus dem Konzept, und noch während sie die nächsten Worte aussprach, bedauerte sie sie bereits. „Ich frage mich, ob überhaupt einer der Männer der Harts bereit ist, sich seinen Verpflichtungen zu stellen.“
    Sie sah die Wut in seinen Augen, doch noch ehe sie sich entschuldigen konnte, war er schon um den Schreibtisch herumgekommen und hatte sie bei den Schultern gepackt.
    „Um meiner Mutter willen war ich bereit, mich wie ein Gentleman zu verhalten.“
    Sie zog scharf den Atem ein und kämpfte gegen ihre aufsteigende Angst an.
    „Ich versichere Ihnen, Lady“, sagte er mit gefährlich kalter Stimme, „es hat noch keinen Hart gegeben, der sich seiner Verantwortung entzogen hätte. Und Chad wird nicht der erste sein.“
    Verzweifelt versuchte sie, die Hände zwischen sich und Wayne zu schieben, um ihn von sich zu drücken. Erfolglos. Sie erwartete, dass er sie schütteln würde, doch das tat er nicht. Wahrscheinlich hielt er sich gerade noch zurück. Er war mindestens fünfzehn Zentimeter größer als sie und wesentlich schwerer. In seinen Armen war sie nicht mehr als eine hilflose Puppe.
    „Ich möchte, dass Sie aus meinem Haus und aus meinem Leben verschwinden. Sofort. Nennen Sie mir Ihren Preis, und dann verschwinden Sie.“
    Tränen traten ihr in die Augen, und sie blinzelte. „Mr. Hart, bitte, ich will Ihr Geld nicht.“ Sie flehte ihn an und wusste, dass sie so etwas niemals für sich getan hätte, aber für Billy …
    Ihre Hände lagen auf seiner Brust, und sie fühlte, dass sich sein Brustkorb heftig hob und senkte, sah, dass der Puls an seiner Schläfe heftig klopfte. Dennoch würde sie Wayne noch weiter bedrängen, wenn es sein musste. Sie würde jedes Risiko eingehen.
    Immerhin war Billy alles, was ihr geblieben war.
    Sie kämpfte gegen die Tränen an und wünschte verzweifelt, Wayne hätte ein Herz. „Alles, um das ich Sie bitte, ist eine Chance.“
    Er antwortete nicht.
    „Hat Billy nicht wenigstens das verdient?“ Ihr blieb keine andere Wahl, und er hatte sie ja noch nicht aus dem Haus geworfen. Und auch wenn er noch immer ihre Schultern gepackt hatte, so war sein Griff jetzt doch sanfter. Seine Augen blitzten unverändert zornig, die kleine Ader an seiner Schläfe pulsierte noch immer heftig, doch sie hatte seine volle Aufmerksamkeit.
    „Ja, er hat es verdient“, beantwortete sie ihre eigene Frage. „Sie müssen nämlich wissen, dass er bereits seine Mutter verloren hat.“ Obwohl die Tränen sie zu überwältigen drohten, sprach sie weiter. „Meine Schwester hatte sicher eine Menge Probleme. Sie war nicht perfekt, vielleicht wäre sie nicht einmal eine gute Mutter gewesen, das werden wir nie wissen. Aber eines ist sicher, sie hat Billy mehr geliebt als alles andere auf der Welt. Sie hat versucht, ihr Leben zu ändern …“
    Cassie hielt inne, weil sie einen dicken Kloß in der Kehle hatte. Himmel, das alles ging gar nicht so, wie sie es geplant hatte. Sie hatte ihre Gefühle im Zaum halten wollen. Doch Wayne schien die Mauer der Verteidigung, die sie um sich herum errichtet hatte, mühelos einzureißen. „Sie ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen.“
    Wayne fluchte leise. „Das tut mir leid.“
    Sie fuhr sich mit der Hand über die Augen. „Jeanie war ein ganz besonderer Mensch“, sagte sie leise. „Ich wünschte, Sie hätten sie kennengelernt.“
    Er antwortete nicht.
    „Ich
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