Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Babymassage

Babymassage

Titel: Babymassage
Autoren: Christina Voormann , Govin Dandekar
Vom Netzwerk:
NÄHREN
    »Ein Kind mit Berührungen zu füttern, seine Haut und seinen Rücken zu nähren, ist ebenso wichtig, wie seinen Magen zu füllen.«
    (F. Leboyer)
     
     
    EIN GEWINN FÜR ELTERN UND KINDER
    Massagen können auch eine Wohltat für den sein, der sie ausführt: Vor allem für die Eltern kranker Kinder ist diese Form der Zuwendung besonders schön, da sie sonst eher schwierige Aufgaben zu erfüllen haben: Sie müssen darauf achten, dass ihr Kind eine Diät einhält, bestimmte Medikamente einnimmt oder sein Leben aufgrund der Krankheit stark einschränkt. Bei der Massage dagegen geht es nur um eines, nämlich ums Wohlfühlen und Genießen – und das ist ein ganz neues Gefühl für beide Seiten.
     
    Mamas Nähe schenkt Geborgenheit
    Die meiste Zeit über befand sich das Kind direkt am Rücken der Mutter in einer kunstvoll verzierten Babytrage. Musste die Mutter arbeiten, so hing das Kleine in seiner Trage immer in ihrer Nähe an einem Baum, wo der Wind es sachte hin- und herschaukelte. War ein Kind erkrankt, wurden neben Kräutermixturen vorrangig Zuwendung und Körpernähe als Heilmittel eingesetzt. Hatte das Baby oder Kleinkind Kopfschmerzen, so hielt die Mutter ihre Stirn gegen den Kopf des kleinen Kindes, um durch Konzentration den Schmerz auf ihren Körper zu übertragen. Hatte ein Baby Schnupfen, träufelte die Mutter einige Milchtropfen in die kleinen Nasenlöcher. Damit wurde der Niesreiz ausgelöst, was das Näschen für einige Zeit vom lästigen Schleim befreite.
    Die vorangegangenen Beschreibungen zeigen, dass die Indianer Nordamerikas – wie die Inder – etwas Entscheidendes erkannt hatten: Die Kinder sind heilig, und sie sind die Zukunft eines Volkes – eines jeden Volkes.
     
    MASSIEREN – VOR ALLEM EINE FRAGE DES INSTINKTS
    Sie sind sich nicht sicher, ob Sie bei einer Massage alles richtig machen würden? Keine Sorge, jeder Mensch verfügt über die angeborene Fähigkeit, mit seinen Berührungen zum Wohlbefinden oder sogar zur Heilung anderer beizutragen. Diese Begabung kommt meist unbewusst zum Einsatz, etwa wenn wir unser Gegenüber mit kleinen Gesten oder Berührungen beschwichtigen oder trösten. Aber auch bei einer entspannenden oder anregenden Massage greifen wir intuitiv auf diese natürliche Fähigkeit zurück, wodurch »Laienmassagen« nicht nur sehr angenehm sind, sondern auch heilend wirken können.
     
    Traditionelle Naturheilkunde
    Und dann ist da noch die Naturheilkunde, die fast überall auf der Welt eine lange Tradition hat. Bereits im 17. Jahrhundert gab es beispielsweise bei den nordamerikanischen Indianern ein ausgeklügeltes Gesundheitssystem, in dem ihr umfangreiches Wissen im Bereich der Kräuterheilkunde, aber auch verschiedene Reinigungsverfahren angewandt wurden. Dazu gehörten unter anderem auch die tägliche Massagen bei Kindern und Erwachsenen.
    Doch auch im Orient und vor allem in Indien gibt es eine lange Massagetradition. Die Inder waren schon vor etwa 2500 Jahren überzeugt, dass die Massage – neben einer gesunden, ausgewogenen Ernährung, regelmäßiger körperlicher Betätigung und der Anwendung verschiedener Entspannungsmethoden – ein wichtiges Heilmittel und ein Garant für ein gesundes Leben sei. Mehr über die Tradition der Massage in Indien erfahren Sie ab > .
    Und in der westlichen Welt?
    In Europa war das Wissen um die Vorteile der Massage in Vergessenheit geraten – kein Wunder, wurde doch die natürliche Sehnsucht des Menschen, zu berühren und berührt zu werden, in vielen Ländern lange unterdrückt. Doch nicht nur die Massage, auch das Wissen um Naturheilmittel oder andere Körpertherapien schien seit dem Mittelalter verloren, was offensichtlich am starken Einfluss des Christentums lag, das in dieser Zeit mit einer ausgeprägten Körperfeindlichkeit einherging. Zwar ist inzwischen in den meisten Regionen die Zeit der übertriebenen Prüderie vorbei. Doch selbst viele moderne Menschen haben auch heute noch Probleme, mit Berührungen umzugehen. Trotzdem hat man sich in Europa vor etwa 100 Jahren wieder intensiver den vorbeugenden und heilenden Möglichkeiten der Massage zugewandt, und auch die Naturheilkunde hat inzwischen eine Art Wiedergeburt erlebt.
    Fitness und Gesundheit sind in unserer Gesellschaft wichtig – ein trainierter Körper wird mit Dynamik und Kraft gleichgesetzt. Man hat keine Angst, sich dafür an metallenen Geräten zu betätigen. Dagegen wirkt die Hand auf der nackten Haut auf viele Menschen unangenehm oder gar peinlich.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher