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Baby, Liebe, Glück

Baby, Liebe, Glück

Titel: Baby, Liebe, Glück
Autoren: BRENDA HARLEN
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stimmte. Als er vor über einem Jahrzehnt fortgegangen war, hatte er jedes Recht verloren, das er bis dahin vielleicht gehabt hatte. Aber seine Gefühle hielten sich nicht daran.
    „Du warst mir immer wichtig, Ashley, und wirst es immer bleiben.“
    Sie wickelte die restliche Pizza in Folie. „Danke für deine Besorgnis“, sagte sie und klang kein bisschen dankbar. „Jetzt geh.“
    Ja, er sollte gehen. Aber Cam blieb, wo er war, und ging die in Ashleys Telefon gespeicherten Nummern durch.
    „Was soll das?“, fragte sie verärgert.
    Er fand „Megan & Gary“ und drückte auf die grüne Taste.
    Sie starrte ihn an, als könnte sie nicht glauben, dass er ihre Schwester wirklich anrief.
    „Es läutet“, sagte er.
    Mit der unverletzten Hand nahm sie ihm das Telefon ab und sprach kurz mit Megan. Dabei versicherte sie ihr mehrfach, dass es ihr gut ging und niemand nach ihr schauen musste.
    „ Deshalb wollte ich sie nicht anrufen“, erklärte sie danach.
    „Weil du wusstest, dass sie sich Sorgen machen würde?“ Warum war das für Ashley ein Problem?
    „Weil sie sich schon viel zu lange Sorgen um mich macht, besonders in den letzten vier Monaten.“
    „Seit du die Verlobung gelöst hast“, erriet Cam.
    Sie nickte.
    „Was hat Megan über das Medikament gesagt?“
    „Dass ich es einnehmen darf. Ich soll die Dosierung angeben, wenn ich zur Blutuntersuchung gehe.“
    „Aber du hast mein Rezept gar nicht eingelöst, oder?“
    „Nein.“
    Cam blickte auf die Uhr. „Ich rufe in der Apotheke an.“
    „Ich bin durchaus in der Lage, selbst hinzugehen.“
    „Das weiß ich. Ich bin nur nicht sicher, ob du es auch tust.“
    „Na gut.“ Sie drückte ihm das Telefon in die Hand. „Ruf an und dann lass mich allein.“
    Er wählte die vertraute Nummer, sprach mit dem Apotheker und bat ihn, das Medikament an Ashleys Adresse zu liefern.
    „Es müsste in zwanzig Minuten hier sein“, sagte er zu Ashley.
    „Hast du etwa vor, hier herumzuhängen, bis es eintrifft?“, fragte sie spitz.
    „Ich habe nichts anderes vor und lasse mich nicht vor die Tür setzen, bevor wir über das gesprochen haben, was gerade passiert ist.“
    „Es gibt nichts zu besprechen“, entgegnete sie und errötete. „Es war eine vorübergehende Verrücktheit, das ist alles.“
    „Verrückt ist nur, dass du so tust, als hätte es nichts bedeutet. Als fänden wir einander nicht noch immer so attraktiv wie vor zwölf Jahren.“
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Das bestreite ich ja gar nicht, aber ich will keine neue Beziehung.“
    Die hatte er auch nicht gewollt, als er nach Pinehurst gezogen war, aber dann hatte er Ashley geküsst.
    „Du kannst dein Herz nicht verschließen, weil dein Exverlobter dich betrogen hat.“
    „Mit Trevor hat es nichts zu tun“, widersprach sie.
    „Das Foto in deinem Abfalleimer sagt etwas anderes.“
    „Du hast recht“, gab sie zu. „Es hat durchaus mit Trevor zu tun. Denn hätte er mir nicht das Foto geschickt, hätte ich mir nicht in die Hand geschnitten, und du hättest die Wunde nicht nähen müssen. Du wärst jetzt nicht hier.“
    „Dann sollte ich Trevor wohl danken.“
    Sie funkelte ihn an. „Jedenfalls beabsichtige ich nicht, einfach dort weiterzumachen, wo wir vor zwölf Jahren aufgehört haben, nur weil es für dich bequem ist.“
    Cam spürte, wie er wütend wurde. „Meine Gefühle für dich waren vieles, aber bequem waren sie nie.“
    Als der Apothekenbote die Tabletten vorbeibrachte, nahm Ashley eine davon und schickte Cam fort.
    Seit sie vom Einkaufen nach Hause gekommen war, hatte nichts so geklappt, wie sie es geplant hatte. Cam gegenüberzustehen war überraschend gewesen. Aber auch unvermeidlich. Vor allem, da er nun in ihre Straße zog. Trotzdem war sie sicher gewesen, dass sie ein paar kühle, höfliche Worte wechseln würden, bevor jeder wieder seines Weges ging. Ganz sicher hatte sie nicht mit dem gerechnet, was gerade in ihrer Küche passiert war.
    Zwar hatte Cam den ersten Schritt gemacht, aber sie musste zugeben, dass sie es nicht nur zugelassen, sondern bereitwillig mitgemacht hatte.
    Ja, der Kuss war eindeutig ein Fehler gewesen, denn jetzt litt sie unter den Nachwirkungen – ein Gefühlschaos, auf das sie nicht vorbereitet war und mit dem sie nicht umgehen konnte.
    Es war nur ein einziger Kuss gewesen. Nichts, das ihre Welt auf den Kopf stellen sollte. Aber genau so fühlte es sich an.
    Zwölf Jahre lang war er fort gewesen. Aber innerhalb kürzester Zeit hatte er in
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