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Baby, Liebe, Glück

Baby, Liebe, Glück

Titel: Baby, Liebe, Glück
Autoren: BRENDA HARLEN
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jetzt küsste, fühlte sie etwas, das sie nicht benennen konnte.
    Anziehung? Zweifellos. Cam Turcotte war schon als Teenager unglaublich attraktiv gewesen und war es noch immer.
    Lust? Auch die gehörte dazu. Und das war kein Wunder bei einer neunundzwanzig Jahre alten Frau, die seit dem Ende ihrer Verlobung kein Date gehabt hatte.
    Nicht dass es keine Angebote gab. Wenn sie mit Paige und Megan oder Kollegen ausging, signalisierten nicht wenige Männer ein deutliches Interesse. Aber sie erwiderte es nie. Sie war schon so lange wie betäubt, dass sie nicht wusste, was sie von den Gefühlen halten sollte, die sich in ihr regten.
    Wann würde sie ihre Lektion endlich lernen?
    Offenbar hatte die Verletzung an der Hand auch ihr Gehirn in Mitleidenschaft gezogen. Eine andere Erklärung konnte es nicht geben. Nur weil sie so durcheinander war, ließ sie sich zu diesem leidenschaftlichen Kuss hinreißen.
    Cam hatte sie in einem Moment der Schwäche überrascht, aber damit war jetzt Schluss. Sie würde der verführerischen Ausstrahlung von Cam Turcotte nicht erliegen. Nie wieder.
    Sie musste das hier beenden – es war das einzig Vernünftige. Aber es fühlte sich so gut an, gehalten und geküsst … und geschätzt zu werden.
    Nur hatte er sie leider nicht geschätzt. Das hatte er nie getan. Denn hätte sie ihm wirklich etwas bedeutet, wäre er nicht einfach fortgegangen.
    Genau deshalb musste sie jetzt diejenige sein, die einen Schlussstrich zog.
    Sie brach den Kuss ab und schubste Cam mit aller Kraft von sich.
    Ashley taumelte zurück und schrie vor Schmerz auf. Die Angst in ihrer Stimme wirkte auf Cams Verlangen wie eine eiskalte Dusche. Er atmete tief durch und griff nach ihrer Hand. Doch sie schüttelte den Kopf und wich noch weiter zurück, als könnte sie es nicht ertragen, von ihm berührt zu werden.
    Er wusste nicht, warum sie so abrupt auf Distanz gegangen war, aber im Moment gab es Wichtigeres. Hatte sie sich die Hand erneut verletzt?
    „Ich möchte nur sicher sein, dass du nicht wieder blutest“, erklärte er.
    Als er zum zweiten Mal nach der Hand griff, ließ Ashley es zu. Vorsichtig löste er den Verband und stellte erleichtert fest, dass die Naht gehalten hatte.
    „Alles in Ordnung“, sagte er und befestigte den Verband wieder.
    Sie nickte.
    „Aber ich möchte wissen, warum du die Schmerztabletten nicht nimmst.“
    „Ich habe doch gesagt, ich nehme keine unnötigen Medikamente ein.“
    Ashley war noch nie eine gute Lügnerin gewesen, und dass sie ihn bei ihrer Antwort nicht ansah, verriet ihm, dass sie etwas verschwieg.
    „Wenn du Schmerzen hast, sind sie nötig.“
    „Es geht mir gut“, beharrte sie.
    „Du nimmst ein Medikament ein, von dem du mir nichts erzählen willst“, folgerte er, und ihr Schweigen bewies, dass er recht hatte.
    „Wir können noch ein paar Minuten diskutieren“, sagte er. „Aber ich lasse nicht locker, bis du es mir verrätst.“
    „Fedentropin“, erwiderte sie schließlich.
    Er runzelte die Stirn. „Das Präparat kenne ich nicht.“
    „Es soll die Symptome der Endometriose lindern. Ich nehme an einer Versuchsreihe bei Richmond Pharmaceuticals teil.“
    „Ich wusste nicht, dass …“ Er brach ab.
    Ashley zuckte mit den Schultern. „Woher auch? Es ist kein Thema für Small Talk.“
    „Es steht nicht in deiner Patientenakte.“
    „Eli weiß es. Ich habe mit ihm gesprochen, bevor ich in die Testgruppe aufgenommen wurde, und hatte seitdem keinen Termin bei ihm.“
    „Leitet deine Schwester die Versuchsreihe?“
    Sie nickte.
    Er nahm das Telefon von der Arbeitsfläche. „Ruf sie an.“
    „Wozu?“
    „Ich möchte wissen, ob du das Medikament, das ich dir verschrieben habe, einnehmen darfst. Wenn nicht, verschreibe ich dir ein anderes.“
    „Hör zu, Cam, ich weiß deine Besorgnis zu schätzen, aber ich habe vorhin ein nicht verschreibungspflichtiges Schmerzmittel genommen, und es geht mir gut.“
    Ginge es ihr wirklich gut, hätte sie nicht vor Schmerz aufgeschrien. „Warum willst du deine Schwester nicht anrufen?“
    „Warum hörst du nicht auf, mich dazu zu drängen?“
    „Weil du mir etwas bedeutest.“
    Das Eingeständnis überraschte ihn. Seine Gefühle nicht, denn Ashley hatte ihm immer etwas bedeutet.
    Sie wandte sich ab, aber vorher sah er die Tränen in ihren Augen.
    „Dazu hast du kein Recht“, sagte sie und klang zornig und verletzt zugleich. „Du hast kein Recht, nach zwölf Jahren in mein Leben zu stürmen und so etwas zu behaupten.“
    Das
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