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Titel: B00DJ0I366 EBOK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Schmöe
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Hartmann?«
    »Das Büro ist abgeschlossen.«
    »Ist nicht wahr!« Entschlossen wählt Sam die Nummer von Romans Handy.
    »Samantha?«, fragt er.
    Sie mag es, wie er ihren vollen Namen ausspricht.
    »Panik, Roman! Wo kriegen wir ein Mikro und Lautsprecher her?«
    »Ich kümmere mich drum. Luna soll mich ablösen.«
    »Nein, ich mache das selbst.«
    Sam geht durch die vollen Ausstellungsräume, in denen es immer wärmer und stickiger wird. Vor der Tür atmet sie tief durch. Sie stellt sich in den Schatten, nimmt die Sonnenbrille aus der Handtasche. So fühlt sie sich besser. Make-up und Brille. Etwas, das sie schützen kann. Die Flaggen an den Masten schlagen träge im Wind. Durch die Panoramascheibe sieht sie Victoria im Vorraum stehen, ins Gespräch mit Hendrik Rosen vertieft. Den Reporter hat Sam gar nicht kommen sehen. Hauptsache, er bleibt ihr vom Leib. Wenn Victoria sich um Kopf und Kragen redet, kann sie das nicht ändern.
    Kurze Zeit später hört sie die Geräusche eines Soundchecks von drinnen. Igor kommt zu ihr heraus. »Cooler Typ, dein Kerl. Für alles zu gebrauchen.«
    »Sozusagen.«
    »He, das sollte ein Kompliment sein.«
    Sie lächelt. »Weiß ich, Igor. Willst du dir die Reden nicht anhören?«
    »Ich verzichte gern zugunsten anderer. Sollen wir noch was trinken? Das Büffet eröffnen sie erst nach der Lobhudelei.«
    »Okay.« Sam nickt. Igor entfernt sich, und ihr Blick bleibt an einer Frau mit langen, orange gefärbten Spirallocken hängen, die einen Hosenanzug mit weißer Bluse trägt und auf das Kongresshaus zugeeilt kommt.
    »Guten Tag«, wendet sie sich an Sam. »Findet hier die Vernissage von Victoria May statt?«
    Die rauchige Stimme! Schlagartig fühlt sich Sam in den Waschraum im Peggy-Guggenheim-Museum zurückversetzt. Ist Eleni vielleicht auch nicht weit?
    Igor kommt mit zwei Gläsern.
    »Igor, würdest du Luna holen?«, flüstert Sam ihm zu. »Schnell!«
    Ihr Bruder dreht sich um und verschwindet. Sie wendet sich an die Frau mit den karottenfarbenen Haaren.
    »Sie sind Hanna, nicht wahr?«
    »Ach – und wer will das wissen?«
    »Ich bin Samantha May.« Sie streckt ihre Hand aus.
    »Muss ich Sie kennen?«
    »Sie kennen meine Mutter.«
    »Nun …« Die Frau lacht. »Ich bin Hanna Schmidt. Wenn Sie May heißen … dann haben Sie mir den Prospekt geschickt, der die ganze Ausstellung so prächtig bewirbt.« Sie zieht aus ihrer Handtasche den Flyer, den Sam bestens kennt.
    »Ja. Sie haben eine Galerie in Hamburg?«
    »Nun, wenn Sie mich jetzt fragen wollen, ob ich Victoria May ausstellen möchte, so …«
    »Keine Angst.« Aus den Augenwinkeln sieht Sam, wie Luna auf den Vorplatz gestöckelt kommt. »Einen Moment bitte!«
    Sie eilt zu Luna. »Das ist eine Galeristin aus Hamburg. Hanna Schmidt. Wo sie ist, ist Eleni nicht weit. Nehme ich an.«
    »Okay. Und?«
    »Halte hier Wache. Ich versuche, die Lady in ein stilles Eck zu ziehen und etwas über Eleni rauszufinden. Ruf an, wenn Eleni auftaucht.«
    Luna nickt.
    »Entschuldigen Sie!« Sam eilt zu der Galeristin zurück. »Kann ich Ihnen etwas anbieten? Im Augenblick werden gerade die Ansprachen gehalten.«
    »Nun, warum nicht. Auf Reden stehe ich nicht besonders. Ein Kaffee täte gut.«
    Sam führt die Dame um das Kongresshaus herum. Auf der Restaurantterrasse finden sie einen freien Tisch im Schatten und setzen sich. Sam bestellt ein Glas Wasser, Hanna Schmidt einen Café Crème.
    »Tja, ich fand das wirklich interessant mit Victoria Mays Ausstellung«, beginnt die Hamburgerin eine Unterhaltung.
    »Das freut uns. Wir sitzen hier in der Provinz.«
    Hanna lächelt. Sie ist geschmeichelt. »Eine wunderschöne Provinz. Und sehr geschichtsträchtig.«
    »Sie haben eine Ausstellung von Victoria in Hamburg in den Mund genommen«, sagt Sam lässig. »Wie wäre es, die beiden Schwestern zusammen auszustellen?« Sie nimmt die Sonnenbrille ab und streicht sich durchs Haar. Plötzlich fühlt sie sich selbstsicher und schön.
    Hanna starrt sie fast eine Minute lang an.
    »Sehen Sie es?«, fragt Sam freundlich.
    »Sehe ich … was?«
    »Sie sehen es also.«
    Hanna hustet. Sie verbirgt für eine ganze Weile das Gesicht in den Händen. Die Bedienung bringt die Getränke.
    »Eleni hat mir alles erzählt«, fängt Hanna an, als die Frau außer Hörweite ist. »Sie sind Elenis Tochter.«
    Sam ist, als bekäme sie einen Schlag in den Magen. Es ist eine Sache, die Geschichte von Blanca erzählt zu bekommen. Aber eine ganz andere, wenn eine vollkommen fremde

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