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Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)

Titel: Azurblaue Gewalt (Carla, John und Franklyn)
Autoren: André Schaberick
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einfach nicht re parieren lassen. Vermutlich bestand für viele Beschädigungen ein Reparaturprogramm zur Verfügung, jedoch nicht für alle. Die Macht war nicht darauf vorbereitet gewesen, mittels Elektroschock verletzt zu werden. Der logisch arbeitende Teil war hingegen repariert und wieder vollständig in der Lage, zu denken und zu handeln. Auch das Gefühlszentrum war wieder restauriert. Dieses Zentrum war wichtig für den nächsten Feldzug, der sich Rache nannte. Aufgrund der miserablen Behandlung durch die Menschen vernetzte sie sich ständig während der Nacht und plante nun diesen Rachefeldzug. Diese Vernetzung hatte ihr zudem massiv geholfen, sich zu rekonstruieren, denn jede Instanz verfügte über andere Reparaturinformationen.
     
    Die Freunde hatten mittlerweile festgestellt, dass das Böse nicht gänzlich zerstört war, denn sie waren wieder in der Lage, sich in fremde Hirne einzuloggen. Dies war ein klares Zeichen dafür, dass sie noch besessen waren.
    „Wir müssen zusehen, dass wir das Monstrum in uns schleunigst ausrotten. Der Elektroschock hatte ihm scheinbar nur mächtig zugesetzt, aber tot ist es noch lange nicht“, sagte John und zeigte auf seinen Kopf. „Wir müssen uns erneut vernetzen und gemeinsam dagegen ankämpfen. Wir müssen es zuerst töten, damit es nicht uns tötet. Ich habe es satt, ständig mit der Angst leben zu müssen, dass ich wieder anderen Menschen einen Schaden zufüge, weil ich womöglich unzurechnungsfähig werde.“
    „Du hast Recht“, antwortete Franklyn. „Aber wie willst du es bewerkstelligen? Wir haben jetzt schon Wochen nach einer Lösung gesucht, um uns davon zu befreien.“
    „Wir müssen es in uns aufspüren. Und wenn wir es gefunden haben, sehen wir weiter.“
    „Das ist ein ziemlich ausgeklügelter Plan, John. Ich hätte gedacht, dass du ein wenig mehr zu bieten hast.“
    „Hast du etwa Bedenken, dass uns etwas einfällt?“
    „Ja, die habe ich. Aber gut, was haben wir zu verlieren? Wenn wir es nicht versuchen, werden wir es nie schaffen.“
    „Diese Einstellung lobe ich“, sagte John und klopfte Franklyn auf die Schulter. „Setzt Euch im Kreis. Wir bilden ein Netzwerk. So wie wir es schon einmal getan haben.“
    Die sechs loggten sich im Kreis ein und versetzten sich in einen schlafähnlichen Zustand. Es war ein Gefühl, als befänden sie sich in Trance. Auch Don Camillo genoss das Gefühl, zu schweben und der Realität zu entfliehen. Sie alle hatten die Augen fest geschlossen, saßen aber aufrecht im so genannten Lotussitz, sofern ihnen dies anatomisch möglich war. Don Camillo war außerstande, sich in diese Stellung zu begeben – schließlich war er ein Hund, und Hunde bevorzugen gemütlichere Stellungen. Diejenigen, die nicht so gelenkig waren, saßen einfach nur im Schneidersitz. Don Camillo betrachtete seine Menschen mit schräg gelegtem Kopf. Jedoch beschloss er, dass er auf seinen Vorderpfoten wesentlich bequemer liegen würde. Es dauerte ein wenig, bis sie ihren Trance-Zustand erreichten und sich in ihrer Traumwelt trafen.
    „ Der Mensch gegen die azurblaue Gewalt“, sagte Franklyn. Seine Stimme klang seltsam, sie hatte so etwas Ähnliches wie ein Echo, sie klang metallisch und künstlich, fast wie ein Roboter.
    „Mensch gegen Gewalt“, wiederholten ihn seine Freunde. Sogar Don Camillo sprach zu ihnen. Es war das erste Mal, dass der Hund überhaupt zu ihnen sprach, natürlich nur via Gedankenübertragung.
    „Wir werden uns jetzt Waffen schaffen“, sagte Franklyn und hielt die Hände in die Luft. „Ich habe eine schwere Holzkeule in der Hand“, rief er und hielt plötzlich eine Keule, mit der man Großwild hätte erschlagen können. Seine Freunde staunten nicht schlecht, dass es so einfach war, sich eine Waffe auszudenken.
    „ Na gut, ich habe ein Schwert“, sagte John und hielt plötzlich ein silbernes Schwert in der Hand.
    Die beiden Damen zogen es hingegen vor, ein Gewehr ihr Eigen zu nennen und wurden sofort damit ausgestattet.
    Don Camillo wünschte sich Zähne, die denen von Säbelzahntigern aus der Urzeit ähnelten. Plötzlich sah er aus, wie ein fürchterliches Monster, das in der Lage war, Stahlseile zu durchbeißen. Sein Fauchen jagte den Freunden großen Respekt ein.
    „Komm bloß nicht auf die Idee, uns damit zu beißen“, sagte John zu seinem Hund und drohte ihm mit dem Zeigefinger.
    „Mit unseren Waffen sind wir unbesiegbar“, stellte Carla fest. „Nun müssen wir nur noch unseren Gegner finden.“ Doch der
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