Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)

Titel: AvaNinian - Drittes Buch (German Edition)
Autoren: Ina Norman
Vom Netzwerk:
vor allem die Kaufleute,« Battiste verneigte sich vor Ely, der würdevoll nickte, »offensichtlich geneigt waren, Duquesne die bessere Eignung zuzusprechen. Und dann sah ich, wie die Großen Vier Blicke wechselten. Der alte Sasskatch, Castlerea, Berengar und Fortunagra - ein Ränkeschmied, wenn ich je einen gesehen habe. Schließlich beantragte Ralf de Berengar, dass sich der Rat besprechen wolle. Sie rückten zusammen und ich stand mit Thybalt, übrigens kein schlechter Kerl, zwischen dem jungen Herrn und Duquesne. Es war entschieden ungemütlich ...«
    Battiste schüttelte den Kopf. Sein Mund war trocken vom Erzählen und er hätte etwas um einen Schluck Wein gegeben, so aber streckte er Violetta seine Tasse entgegen, die sie eilfertig aus dem simmernden Teegefäß füllte. Natürlich war das Getränk so heiß, dass er sich die Zunge verbrannte.
    »Spannt uns nicht länger auf die Folter«, mahnte Ely ungeduldig, während der Hauptmann in seine Tasse blies. »Wen hat der Rat erwählt? Den rechtmäßigen oder den fähigen Nachfolger?«
    »Nun, den rechtmäßigen. Sie kamen zurück und erklärten, es sei erwiesen, dass der Patriarch gewünscht habe, dass die Nachfolge auf den jungen Herrn übergehe, und daran wollten sie sich halten. So haben sie Donovan Fitzpolis zum vierten Patriarchen von Dea gewählt.«
    »Hätte mich auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre«, knurrte Ely und schob sich eine kräftige Prise in die Nasenlöcher. Nachdem er sich geschnäuzt hatte, fragte er:
    »Und was hat der andere dazu gesagt?«
    »Nichts. Einen Moment lang sah er so aus, als wolle er den ganzen Rat verfluchen, dann wurde sein Gesicht wie Stein. Er drehte sich um und verließ die Sitzung ohne ein weiteres Wort. Alle schienen erleichtert und umringten den jungen Herrn. Es war nicht angemessen, ihn zu beglückwünschen, aber sie drückten ihm die Hand und verabschiedeten sich.«
    »Ich bin froh, dass nicht Duquesne Patriarch wird«, ließ sich Violetta vernehmen, »er ist mir unheimlich, so groß und finster«, sie schauderte.
    »Kindisches Geschwätz, was verstehst du schon davon?«, sagte Ely streng, aber Battiste nahm seine Braut in Schutz.
    »Sie hat nicht unrecht, Herr. Ich habe seine Fähigkeiten als Hauptmann der Stadtwache schätzen gelernt, obwohl seine Herkunft zweifelhaft ist und keine Liebe zwischen unseren Truppen herrscht. Aber es ist etwas Seltsames um ihn. Er scheint keine menschliche Schwäche zu haben, niemand weiß, was er außer seiner Arbeit liebt. Ein Machtmensch, wie der alte Patriarch, aber der hatte Verständnis für die Schwächen seiner Untertanen. Duquesne fehlt das, er ist unmäßig wie Feuer und Eis. Das haben die Ratsherren gespürt. Als ich mich von meinem Bruder verabschiedete, deutete er an, es sei einfacher, die Stadt mit einem schwachen Herrscher zu regieren, und schwach ist Duquesne gewiss nicht.«
    Ely beugte sich vor. »Glaubt ihr, es ist klug, dies alles hier zu erzählen? Ihr wisst doch, Weiberzungen ...«
    Battiste lächelte.
    »Ist dies nicht Euer innerstes Gemach und gehöre ich nicht fast zur Familie? Wo soll man sein Herz ausschütten, wenn nicht hier?«
    Ely wiegte bedenklich das Haupt, aber da rief Dame Enis:
    »Das ist ja alles gut und schön, aber all dies Gerede von Ratssitzungen und ähnlichem ist doch ermüdend. Sagt mir, wie es unserer armen Fürstin geht.«
    Der Hauptmann zuckte die Schultern.
    »Sie ist in ihren Gemächern und ihre Frauen kümmern sich um sie. Da sie nur Gemahlin zur linken Hand war, wird sie ein Landgut bekommen. Ich glaube nicht, dass die neue Fürstin, wenn es denn jemals eine geben sollte, sie am Hofe dulden wird.«
    »Und wie ist die Stimmung im Volk? Rechnen sie es Duquesne nicht hoch an, dass er den Zirkus rechtzeitig geräumt hat?«, fragte Ely.
    Battiste schüttelte den Kopf.
    »Niemand spricht ihm den Verdienst zu«, er zögerte, »die Sache war äußerst seltsam. Ich erzählte Euch ja, dass keine Panik ausbrach, weil wir alle glaubten, die Feier sei beendet, ich eingeschlossen. In einem Moment wartete ich darauf, dass die Schauspieler aufträten, im nächsten dachte ich, ‚Gut, dass es vorbei ist, ich kann kaum noch stehen.‘ Erst auf dem Vorplatz kam ich allmählich zu mir und erkannte, dass ich weder Schauspiel noch Kampf gesehen hatte. Und allen um mich herum ging es ebenso. Ich habe später mit Thybalt von der Stadtwache gesprochen und er hat mir bestätigt, dass wir alle, außer ihm und Duquesne besessen waren.«
    »Besessen? Was meint
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher