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Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Titel: Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen
Autoren: Rachel Treasure
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das Feld der Wettstreiter den zerklüfteten Abhang vor der Schlussgeraden hinunterschlitterte.
    Mit ihren Schenkeln umklammerten die Reiter den Rumpf ihrer schweißglänzenden Pferde und trieben zischend mit zusammengebissenen Zähnen ihre Tiere an. Adrenalin kochte in den Adern der Pferde und ihrer Reiter. Die beiden ersten Pferde nahmen eng nebeneinander die Kurve der Rennbahn. Ein Reiter feuerte und trieb sein Pferd so energisch an, dass sein Stiefel gegen die flatternden blau-gelben Wimpel schlug, die zwischen den Metallpfosten gespannt waren. Die beiden Pferde flogen in einem Wirbel von Farben vorbei in Richtung Ziel. Nur drei Menschen in der Menge hatten keinen Blick für das knappe Finish. Rod und seine Enkelinnen Meg und Tilly hielten gebannt nach Emily auf ihrer grauen Stute Ausschau. Als der Rest des Feldes ins Ziel kam und Emily nirgendwo zu sehen war, merkte Rod, wie er in Panik geriet.
    »Wo sind Mummy und Snowgum?« Meg blinzelte zu ihrem Großvater auf. Rod nahm beide Enkelinnen bei den Schultern. »Ich finde sie schon. Ehrenwort. Ihr beiden bleibt hier.« Er sah die Tränen in Megs Augen und gab sich Mühe, zuversichtlich zu klingen. Eine Freundin trat aus der Menge heraus und führte die Kinder weg. Rod nickte der Frau zum Dank zu, dann drehte er sich um und sprintete zu seinem Pick-up.
    Auf der Behandlungsliege hinten im Krankenwagen knöpfte gerade eine hübsche Busch-Krankenschwester die silbernen Druckknöpfe ihres blauen Overalls zu. Sie fasste die langen kastanienbraunen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und strich die zerknitterten Laken glatt. Ihre rosigen Lippen waren von den Stoppelküssen ihres Lovers wund. Sie konnte noch das Bier, die Zigaretten und den Staub auf seinen Lippen schmecken. Wenn Penny an die rohe Kraft seiner Lust dachte, wurde ihr gleichzeitig schwindlig und kribblig. Es war ein schnelles und furioses Intermezzo gewesen.
    Sie wusste, dass er sie den ganzen Tag beobachtet hatte wie ein Raubtier, das sich an seine Beute anpirscht. Sobald Kev, ihr Partner, auf ein Bier weggegangen war, hatte Clancy die Gunst der Stunde genutzt, einen Arm um ihre Taille gelegt und sie hinten in den Krankenwagen geschoben.
    Erst küsste er sie rücksichtslos auf den Mund und ließ dabei die Druckknöpfe an ihrem Overall aufspringen, damit er ihre Brüste packen konnte. Dann hob er sie auf die Trage, während sie den Infusionsständer und die Beatmungsgeräte beiseiteschob. Er zerrte ihren Overall nach unten, riss an seinem eigenen Ledergürtel, zog den Reißverschluss seiner Jeans auf und entblößte dabei Hüften, die so schmal und beweglich waren wie die eines Bullenreiters. Wie im Galopp nahm er sie und steigerte den Rhythmus seiner Stöße zu dem Geschrei des Sprechers, der draußen das Rennen kommentierte. Penny presste ihren Unterleib gegen seinen, warf den Kopf zurück und umklammerte seinen perfekten kleinen Hintern. Sie kam sich vor wie ein schwitzendes, schnaubendes Pferd, und er war ihr Reiter. Der Krankenwagen kam ins Schaukeln, und sie hätte um ein Haar aufgeschrien, doch im letzten Moment presste sie sich die Hand auf den Mund und biss mit aller Kraft in ihre Handfläche.
    Hinterher blieb Clancy minutenlang schwer keuchend auf ihr liegen. Penny hatte die Augen geschlossen, streichelte fast traurig seine muskulösen Schultern und begann schon jetzt, sich nach dem nächsten Treffen zu sehnen. Mehr als diese flüchtigen Momente konnte sie von ihm nicht erwarten. Sie hoffte, dass sie heute niemand bemerkt hatte – wenn er betrunken war, vergaß er jede Vorsicht. Trotzdem lächelte sie verlegen, als sie ihn aus dem Krankenwagen schmuggelte und er sich den großen schwarzen Hut auf den Kopf drückte, sie dankte dem Himmel, dass alle Blicke auf das Rennen gerichtet waren.
    Während der Vorbereitungen zum Mountain Cattlemen’s Cup hatte Kev über den Seitenspiegel beobachtet, wie Penny schamlos mit dem egoistischen Drecksack flirtete, der sich aufführte, als hätte er weder Frau noch Kinder. Angewidert hatte er schließlich den Spiegel verstellt und sich verzogen, um sich ein Glas Bier zu gönnen. Er hatte es einfach nicht mehr ausgehalten.
    Inzwischen saß er wieder in der Fahrerkabine, erleichtert, dass der gewissenlose Ehebrecher verschwunden war, und hatte entspannt die Füße auf das Armaturenbrett gelegt. In diesem Moment erwachte das Funkgerät zum Leben, statisches Rauschen und die hektische Stimme eines Mannes waren zu hören, Kev wusste sofort, dass sie es mit einem
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